Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].

Bild:
<< vorherige Seite


I. N. J.
Ach HErr, wenn ich dich nur habe,
Sag ich allem andern abe,
Legt man mich gleich in das Grab,
Ach, HErr, wenn ich dich nur hab!

ER hat mich mit Bitterkeit gesätiget und mit Wer-
muth geträncket.
Das lesen wir, in JESU
Geliebte und zum Theil schmertzlich Betrübte!

Das lesen wir, spreche ich, im 3. derer Klage-
Lieder.
Der Mann GOttes, dem das aus der
Feder geflossen ist, predigte der Stadt Jerusalem.
Er zog an Muth und Eyfer; tausend Kränckungen
aber hatte er zum Profite. Er wuste inzwischen, was
er dulde, dulde er nach GOttes Verhängnisse. Er.
Er.
Das ist, der, der mich erkohren hat zum Wächter der Heerde,
läßt zu, daß Fluthen brausen, die mich ersäuffen möchten.

Es sind Schrifftgelehrte, die in den Gedancken stehen, was Jere-
mias rede, das rede er im Nahmen der Jsraelitischen Kirche. Die

war
A 2


I. N. J.
Ach HErr, wenn ich dich nur habe,
Sag ich allem andern abe,
Legt man mich gleich in das Grab,
Ach, HErr, wenn ich dich nur hab!

ER hat mich mit Bitterkeit geſaͤtiget und mit Wer-
muth getraͤncket.
Das leſen wir, in JESU
Geliebte und zum Theil ſchmertzlich Betruͤbte!

Das leſen wir, ſpreche ich, im 3. derer Klage-
Lieder.
Der Mann GOttes, dem das aus der
Feder gefloſſen iſt, predigte der Stadt Jeruſalem.
Er zog an Muth und Eyfer; tauſend Kraͤnckungen
aber hatte er zum Profite. Er wuſte inzwiſchen, was
er dulde, dulde er nach GOttes Verhaͤngniſſe. Er.
Er.
Das iſt, der, der mich erkohren hat zum Waͤchter der Heerde,
laͤßt zu, daß Fluthen brauſen, die mich erſaͤuffen moͤchten.

Es ſind Schrifftgelehrte, die in den Gedancken ſtehen, was Jere-
mias rede, das rede er im Nahmen der Jſraelitiſchen Kirche. Die

war
A 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0003" n="[3]"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <head/>
        <div type="preface" n="2">
          <head/>
          <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">I. N. J.</hi> </hi> </salute><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Ach HErr, wenn ich dich nur habe,</l><lb/>
            <l>Sag ich allem andern abe,</l><lb/>
            <l>Legt man mich gleich in das Grab,</l><lb/>
            <l>Ach, HErr, wenn ich dich nur hab!</l>
          </lg><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>R hat mich mit Bitterkeit ge&#x017F;a&#x0364;tiget und mit Wer-<lb/>
muth getra&#x0364;ncket.</hi> Das le&#x017F;en wir, <hi rendition="#fr">in JESU<lb/>
Geliebte und zum Theil &#x017F;chmertzlich Betru&#x0364;bte!</hi><lb/>
Das le&#x017F;en wir, &#x017F;preche ich, im 3. <hi rendition="#fr">derer Klage-<lb/>
Lieder.</hi> Der Mann GOttes, dem das aus der<lb/>
Feder geflo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, predigte der Stadt Jeru&#x017F;alem.<lb/>
Er zog an Muth und Eyfer; tau&#x017F;end Kra&#x0364;nckungen<lb/>
aber hatte er zum <hi rendition="#aq">Profite.</hi> Er wu&#x017F;te inzwi&#x017F;chen, was<lb/>
er dulde, dulde er nach GOttes Verha&#x0364;ngni&#x017F;&#x017F;e. <hi rendition="#fr">Er.<lb/>
Er.</hi> Das i&#x017F;t, der, der mich erkohren hat zum Wa&#x0364;chter der Heerde,<lb/>
la&#x0364;ßt zu, daß Fluthen brau&#x017F;en, die mich er&#x017F;a&#x0364;uffen mo&#x0364;chten.</p><lb/>
          <p>Es &#x017F;ind Schrifftgelehrte, die in den Gedancken &#x017F;tehen, was Jere-<lb/>
mias rede, das rede er im Nahmen der J&#x017F;raeliti&#x017F;chen Kirche. Die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 2</fw><fw place="bottom" type="catch">war</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] I. N. J. Ach HErr, wenn ich dich nur habe, Sag ich allem andern abe, Legt man mich gleich in das Grab, Ach, HErr, wenn ich dich nur hab! ER hat mich mit Bitterkeit geſaͤtiget und mit Wer- muth getraͤncket. Das leſen wir, in JESU Geliebte und zum Theil ſchmertzlich Betruͤbte! Das leſen wir, ſpreche ich, im 3. derer Klage- Lieder. Der Mann GOttes, dem das aus der Feder gefloſſen iſt, predigte der Stadt Jeruſalem. Er zog an Muth und Eyfer; tauſend Kraͤnckungen aber hatte er zum Profite. Er wuſte inzwiſchen, was er dulde, dulde er nach GOttes Verhaͤngniſſe. Er. Er. Das iſt, der, der mich erkohren hat zum Waͤchter der Heerde, laͤßt zu, daß Fluthen brauſen, die mich erſaͤuffen moͤchten. Es ſind Schrifftgelehrte, die in den Gedancken ſtehen, was Jere- mias rede, das rede er im Nahmen der Jſraelitiſchen Kirche. Die war A 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542451
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542451/3
Zitationshilfe: Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542451/3>, abgerufen am 30.12.2024.