Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].minio hundert und vierzig göldene Kronen zuwege/ Der Glorwürdige Käyser Justinianus bekam von 2. Der Alten Gebühr und Pflicht Nicht alle graur Haare aber sind eine Krone der Alß wolte er sagen: Die grauen Haare sind ei- b.
minio hundert und vierzig goͤldene Kronen zuwege/ Der Glorwuͤrdige Kaͤyſer Juſtinianus bekam von 2. Der Alten Gebuͤhr und Pflicht Nicht alle graur Haare aber ſind eine Krone der Alß wolte er ſagen: Die grauen Haare ſind ei- b.
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minio hundert und vierzig goͤldene Kronen zuwege/
ſo Jhm von allerhand ſonderlich der Grichiſchen Na-
tion geſchencket worden.
Der Glorwuͤrdige Kaͤyſer Juſtinianus bekam von
dem uͤberwundenẽ Koͤnig der Gotthẽ Theodato jaͤhr-
lich eine goͤldene Krone von dreyhundert Pfunden. z.
Und eben alſo zeigen und weiſen graue Haare auff die
Lobwuͤrdigen Thaten der Alten/ die ſie in ihrer Jugend
und Maͤnnlichem Alter begangen/ in betrachtung derer
ſie alles Lobes und Ruhmes wuͤrdig ſein/ darmit ſtimbt
uͤberein der Syrer/ wenn er angefuͤhrte Worte giebet:
Senectus eſt Diadema laudationis & in viâ
Juſtitiæ laudatur a. Das Alter iſt eine Krone
des Lobes und wird auff dem Wege der Gerechtig-
keit gelobet.
z) Pro-
copius l 1
Belli Go-
thici
a) u. Cor-
nel. â La-
pide in
Com-
ment, ſ.
l. h.
2. Der Alten Gebuͤhr und Pflicht
Nicht alle graur Haare aber ſind eine Krone der
Ehren/ darumb ſetzet in unſerm Text der Salowo
hinzu: Graue Haare ſind eine Krone der Eh-
ren/ die auff dem Wege der Gerechtigkeit fun-
den werden.
Alß wolte er ſagen: Die grauen Haare ſind ei-
nem Alten eine ſchoͤne und herrliche Krone/ doch ſo er
gerecht und unſtraͤfflich lebet. Denn durch daß Wort
Gerechtigkeit wird hier verſtanden Univerſalis Ju-
ſtitia die allgemeine Gerechtigkeit/ wie wir in Schu-
len der Gottes- und Weltweiſen Reden/ die alle Tu-
genden in ſich begreifft und das gantze Chor der Tu-
genden/ nach des Ariſtotiles Meinung/ darſtellt
b.
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