Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662].im Grichischen Text uns das Wörtlein analusaiy) u. Lexi- II. Als eine bemühende Gratie oder Charitinne so mit vieler Müh und Arbeit ist beschweret. Moses fähret ferner fort im abgelesenen Text Grosse Plage und Beschwerligkeit machet den Men- 1. Jhre Beruffs Arbeit. GOtt hat den Menschen geschaffen/ stehet eigentlich nach C iij
im Grichiſchen Text uns das Woͤrtlein ἀναλῦσαιy) u. Lexi- II. Als eine bemuͤhende Gratie oder Charitinne ſo mit vieler Muͤh und Arbeit iſt beſchweret. Moſes faͤhret ferner fort im abgeleſenen Text Groſſe Plage und Beſchwerligkeit machet den Men- 1. Jhre Beruffs Arbeit. GOtt hat den Menſchen geſchaffen/ ſtehet eigentlich nach C iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0021" n="[21]"/> im Grichiſchen Text uns das Woͤrtlein ἀναλῦσαι<note place="right"><hi rendition="#aq">y) u. Lexi-<lb/> con Pa-<lb/> ſoris p.</hi><lb/> 336.</note><lb/> fein zu erkennen giebet. <hi rendition="#aq">y</hi></p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Als eine bemuͤhende Gratie oder<lb/> Charitinne ſo mit vieler Muͤh<lb/> und Arbeit iſt beſchweret.</hi> </head><lb/> <p>Moſes faͤhret ferner fort im abgeleſenen Text<lb/> und ſpricht: Wenn es koͤſtlich geweſen (nemlich<lb/> das Leben) ſo iſt es Muͤh und Arbeit geweſen.<lb/> Nach der Grundſprache lautets. Wenn es am koͤſt-<lb/> lichſten als an den Hochzeit tagen/ die doch Freuden.<lb/> Tage ſein ſollen/ geweſen iſt/ ſo iſt es Muͤh<lb/> und Arbeit geweſen <hi rendition="#aq">z.</hi> Die <hi rendition="#aq">LXX.</hi> Dolmetſcher<note place="right"><hi rendition="#aq">z)</hi><gap reason="fm" unit="chars"/></note><lb/> brauchen die Woͤrter κὀπος και ϖὁνος <hi rendition="#aq">a</hi> dardurch<lb/> wird angedeutet/ daß das Menſchliche Leben durch<lb/> viel und ſehr beſchwerliche Arbeit geplaget und be-<note place="right"><hi rendition="#aq">a)</hi> Κὸϖος<lb/><hi rendition="#aq">propriè<lb/> ſignificat<lb/> moleſti-<lb/> am, ne-<lb/> gotium,<lb/> qvod nos<lb/> cædit, &<lb/> qvaſi vi-<lb/> res fran-<lb/> git, Luc.<lb/> 11. v.</hi> 7.<lb/> μὴ μοι<lb/> κὀπους<lb/> πὰρεχε<lb/><hi rendition="#aq">ne mihi faceſſe negotium. u. Lexicon Græco Lat. Pa-<lb/> ſorisp. m.</hi> 301.</note><lb/> ſchweret werde.</p><lb/> <p>Groſſe Plage und Beſchwerligkeit machet den Men-<lb/> ſchen</p><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">1. Jhre Beruffs Arbeit.</hi> </head><lb/> <p>GOtt hat den Menſchen geſchaffen/ ſtehet eigentlich<lb/> in ſeiner Sprache/ <hi rendition="#aq">ad laborem</hi> zurArbeit/ wie den<lb/> Vogel zum fliehen <hi rendition="#aq">Job. 5. b</hi> GOtt hat den Adam<note place="right"><hi rendition="#aq">b) Job. 5. v.</hi> 7.</note><lb/> ins Paradiß geſetzet/ daß er den Garten Eden bau-<lb/> en ſolte/ da er gleich noch ohne Suͤnde war <hi rendition="#aq">Gen. 2. c</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">c) Gen. <supplied>2</supplied>. v.</hi> 15.</note><lb/> Einem ieglichen Menſchen iſt die Arbeit aufferlegt<lb/> <fw type="sig" place="bottom">C iij</fw><fw type="catch" place="bottom">nach</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[21]/0021]
im Grichiſchen Text uns das Woͤrtlein ἀναλῦσαι
fein zu erkennen giebet. y
y) u. Lexi-
con Pa-
ſoris p.
336.
II. Als eine bemuͤhende Gratie oder
Charitinne ſo mit vieler Muͤh
und Arbeit iſt beſchweret.
Moſes faͤhret ferner fort im abgeleſenen Text
und ſpricht: Wenn es koͤſtlich geweſen (nemlich
das Leben) ſo iſt es Muͤh und Arbeit geweſen.
Nach der Grundſprache lautets. Wenn es am koͤſt-
lichſten als an den Hochzeit tagen/ die doch Freuden.
Tage ſein ſollen/ geweſen iſt/ ſo iſt es Muͤh
und Arbeit geweſen z. Die LXX. Dolmetſcher
brauchen die Woͤrter κὀπος και ϖὁνος a dardurch
wird angedeutet/ daß das Menſchliche Leben durch
viel und ſehr beſchwerliche Arbeit geplaget und be-
ſchweret werde.
z) _
a) Κὸϖος
propriè
ſignificat
moleſti-
am, ne-
gotium,
qvod nos
cædit, &
qvaſi vi-
res fran-
git, Luc.
11. v. 7.
μὴ μοι
κὀπους
πὰρεχε
ne mihi faceſſe negotium. u. Lexicon Græco Lat. Pa-
ſorisp. m. 301.
Groſſe Plage und Beſchwerligkeit machet den Men-
ſchen
1. Jhre Beruffs Arbeit.
GOtt hat den Menſchen geſchaffen/ ſtehet eigentlich
in ſeiner Sprache/ ad laborem zurArbeit/ wie den
Vogel zum fliehen Job. 5. b GOtt hat den Adam
ins Paradiß geſetzet/ daß er den Garten Eden bau-
en ſolte/ da er gleich noch ohne Suͤnde war Gen. 2. c
Einem ieglichen Menſchen iſt die Arbeit aufferlegt
nach
b) Job. 5. v. 7.
c) Gen. 2. v. 15.
C iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/539564 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/539564/21 |
Zitationshilfe: | Kutschreiter, Johannes: Conterfey oder Abbildung Menschlichen Lebens in dem helleuchtenden Spiegel Göttlichen Wortes aus dem 90. Psalm v. 10. Liegnitz, [1662], S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539564/21>, abgerufen am 22.07.2024. |