Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
Parentations- und

Isten angeschrieben stehet: deß Seelig verstor-
benen Herren Praepositi trewgeführten Predigambts
Last und Beschwerligkeit. Dieselbe zeiget David an/
wenn er spricht: Die Lehrer gehen durchs Jammer-
thal. Es hatte der Heilige Geist in vorhergehendem 5ten
und 6. versicul vor seelige Leute außgeschrien/ die jenigen so
dem HErren von Hertzen nachwandelten/ wenn er gesagt:
Wol denen Menschen die dich für ihre Stärcke halten/ und
von hertzen dir nach wandeln. Wol denen die in deinem
Hause wohnen/ die loben dich immerdar. Das nu nicht
iemand möchte gedencken/ es müste gar kein Creutz und E-
Ps. 91. v. 10.lend zu solcher Leute Hütten sich nahen: es müsse kein ver-
lust in derer Thoren sein/ ihre Schaffe müsten bey 1000.
tragen/ die Kammern müsten voll sein/ daß sie könten ei-
Psal. 144.
.
13. 14.
nen Vorrath nach dem andern herauß geben/ kein verlust/
keine Klage müsse in ihren Gassen sein: Sie müsten in kei-
ner Gefahr des Todes sein/ sondern fest stehen/ wie ein
Ps. 73. v. 4.Pallast: Reichthumb und die Fülle müsse in ihrem Hause
Psal. 112.
.
3.
wohnen: So henget nu der H. Geist ein starckes intellige-
re
hinan/ wie die promissiones temporales weren zuver-
stehen cum exceptione crucis & calamitatis, wie die al-
ten Kirchen Lehrer reden/ also das GOTT außnehme daß
Creutz und Elend/ welches Er nach seinem Väterlichen
willen uns aufflegt/ und sagt: Die durchs Jammerthal
gehen; in welchen worten anfangs gesehen wird/ auff
trewer Lehrer und Prediger ordentliche Vocation
und Beruffung/ darnach auff ihre Creutz-farth/ und
besondere Mühwaltung.

Denn da ists einmahl gewiß und wahr/ sol einer ge-
hen/ so muß er auch einen ordentlichen rechtmäßigen Be-
Jerem. 1.
.
7.
ruff haben. So erklärets Gott selber Jer. 1. . 7. Du solt

gehen
Parentations- und

Iſten angeſchrieben ſtehet: deß Seelig verſtor-
benen Herren Præpoſiti trewgefuͤhrten Predigambts
Laſt und Beſchwerligkeit. Dieſelbe zeiget David an/
wenn er ſpricht: Die Lehrer gehen durchs Jammer-
thal. Es hatte der Heilige Geiſt in vorhergehendem 5ten
und 6. verſicul vor ſeelige Leute außgeſchrien/ die jenigen ſo
dem HErren von Hertzen nachwandelten/ wenn er geſagt:
Wol denen Menſchen die dich fuͤr ihre Staͤrcke halten/ und
von hertzen dir nach wandeln. Wol denen die in deinem
Hauſe wohnen/ die loben dich immerdar. Das nu nicht
iemand moͤchte gedencken/ es muͤſte gar kein Creutz und E-
Pſ. 91. v. 10.lend zu ſolcher Leute Huͤtten ſich nahen: es muͤſſe kein ver-
luſt in derer Thoren ſein/ ihre Schaffe muͤſten bey 1000.
tragen/ die Kammern muͤſten voll ſein/ daß ſie koͤnten ei-
Pſal. 144.
ꝟ.
13. 14.
nen Vorrath nach dem andern herauß geben/ kein verluſt/
keine Klage muͤſſe in ihren Gaſſen ſein: Sie muͤſten in kei-
ner Gefahr des Todes ſein/ ſondern feſt ſtehen/ wie ein
Pſ. 73. v. 4.Pallaſt: Reichthumb und die Fuͤlle muͤſſe in ihrem Hauſe
Pſal. 112.
ꝟ.
3.
wohnen: So henget nu der H. Geiſt ein ſtarckes intellige-
re
hinan/ wie die promisſiones temporales weren zuver-
ſtehen cum exceptione crucis & calamitatis, wie die al-
ten Kirchen Lehrer reden/ alſo das GOTT außnehme daß
Creutz und Elend/ welches Er nach ſeinem Vaͤterlichen
willen uns aufflegt/ und ſagt: Die durchs Jammerthal
gehen; in welchen worten anfangs geſehen wird/ auff
trewer Lehrer und Prediger ordentliche Vocation
und Beruffung/ darnach auff ihre Creutz-farth/ und
beſondere Muͤhwaltung.

Denn da iſts einmahl gewiß und wahr/ ſol einer ge-
hen/ ſo muß er auch einen ordentlichen rechtmaͤßigen Be-
Jerem. 1.
ꝟ.
7.
ruff haben. So erklaͤrets Gott ſelber Jer. 1. ꝟ. 7. Du ſolt

gehen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0006" n="[6]"/>
        <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Parentations-</hi> und</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head/>
          <p><hi rendition="#aq">I</hi>&#x017F;ten ange&#x017F;chrieben &#x017F;tehet: <hi rendition="#fr">deß Seelig ver&#x017F;tor-</hi><lb/>
benen Herren <hi rendition="#aq">Præpo&#x017F;iti</hi> trewgefu&#x0364;hrten Predigambts<lb/>
La&#x017F;t und Be&#x017F;chwerligkeit. Die&#x017F;elbe zeiget David an/<lb/>
wenn er &#x017F;pricht: Die Lehrer gehen durchs Jammer-<lb/>
thal. Es hatte der Heilige Gei&#x017F;t in vorhergehendem 5ten<lb/>
und 6. <hi rendition="#aq">ver&#x017F;icul</hi> vor &#x017F;eelige Leute außge&#x017F;chrien/ die jenigen &#x017F;o<lb/>
dem HErren von Hertzen nachwandelten/ wenn er ge&#x017F;agt:<lb/>
Wol denen Men&#x017F;chen die dich fu&#x0364;r ihre Sta&#x0364;rcke halten/ und<lb/>
von hertzen dir nach wandeln. Wol denen die in deinem<lb/>
Hau&#x017F;e wohnen/ die loben dich immerdar. Das nu nicht<lb/>
iemand mo&#x0364;chte gedencken/ es mu&#x0364;&#x017F;te gar kein Creutz und E-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 91. v.</hi> 10.</note>lend zu &#x017F;olcher Leute Hu&#x0364;tten &#x017F;ich nahen: es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e kein ver-<lb/>
lu&#x017F;t in derer Thoren &#x017F;ein/ ihre Schaffe mu&#x0364;&#x017F;ten bey 1000.<lb/>
tragen/ die Kammer<choice><sic>u</sic><corr>n</corr></choice> mu&#x0364;&#x017F;ten voll &#x017F;ein/ daß &#x017F;ie ko&#x0364;nten ei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 144.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 13. 14.</note>nen Vorrath nach dem andern herauß geben/ kein verlu&#x017F;t/<lb/>
keine Klage mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in ihren Ga&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ein: Sie mu&#x0364;&#x017F;ten in kei-<lb/>
ner Gefahr des Todes &#x017F;ein/ &#x017F;ondern fe&#x017F;t &#x017F;tehen/ wie ein<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 73. v.</hi> 4.</note>Palla&#x017F;t: Reichthumb und die Fu&#x0364;lle mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in ihrem Hau&#x017F;e<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 112.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 3.</note>wohnen: So henget nu der H. Gei&#x017F;t ein &#x017F;tarckes <hi rendition="#aq">intellige-<lb/>
re</hi> hinan/ wie die <hi rendition="#aq">promis&#x017F;iones temporales</hi> weren zuver-<lb/>
&#x017F;tehen <hi rendition="#aq">cum exceptione crucis &amp; calamitatis,</hi> wie die al-<lb/>
ten Kirchen Lehrer reden/ al&#x017F;o das GOTT außnehme daß<lb/>
Creutz und Elend/ welches Er nach &#x017F;einem Va&#x0364;terlichen<lb/>
willen uns aufflegt/ und &#x017F;agt: Die durchs Jammerthal<lb/>
gehen; in welchen worten anfangs ge&#x017F;ehen wird/ auff<lb/>
trewer Lehrer und Prediger ordentliche <hi rendition="#aq">Vocation</hi><lb/>
und Beruffung/ darnach auff ihre Creutz-farth/ und<lb/>
be&#x017F;ondere Mu&#x0364;hwaltung.</p><lb/>
          <p>Denn da i&#x017F;ts einmahl gewiß und wahr/ &#x017F;ol einer ge-<lb/>
hen/ &#x017F;o muß er auch einen ordentlichen rechtma&#x0364;ßigen Be-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jerem. 1.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 7.</note>ruff haben. So erkla&#x0364;rets Gott &#x017F;elber <hi rendition="#aq">Jer. 1. &#xA75F;.</hi> 7. Du &#x017F;olt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gehen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0006] Parentations- und Iſten angeſchrieben ſtehet: deß Seelig verſtor- benen Herren Præpoſiti trewgefuͤhrten Predigambts Laſt und Beſchwerligkeit. Dieſelbe zeiget David an/ wenn er ſpricht: Die Lehrer gehen durchs Jammer- thal. Es hatte der Heilige Geiſt in vorhergehendem 5ten und 6. verſicul vor ſeelige Leute außgeſchrien/ die jenigen ſo dem HErren von Hertzen nachwandelten/ wenn er geſagt: Wol denen Menſchen die dich fuͤr ihre Staͤrcke halten/ und von hertzen dir nach wandeln. Wol denen die in deinem Hauſe wohnen/ die loben dich immerdar. Das nu nicht iemand moͤchte gedencken/ es muͤſte gar kein Creutz und E- lend zu ſolcher Leute Huͤtten ſich nahen: es muͤſſe kein ver- luſt in derer Thoren ſein/ ihre Schaffe muͤſten bey 1000. tragen/ die Kammern muͤſten voll ſein/ daß ſie koͤnten ei- nen Vorrath nach dem andern herauß geben/ kein verluſt/ keine Klage muͤſſe in ihren Gaſſen ſein: Sie muͤſten in kei- ner Gefahr des Todes ſein/ ſondern feſt ſtehen/ wie ein Pallaſt: Reichthumb und die Fuͤlle muͤſſe in ihrem Hauſe wohnen: So henget nu der H. Geiſt ein ſtarckes intellige- re hinan/ wie die promisſiones temporales weren zuver- ſtehen cum exceptione crucis & calamitatis, wie die al- ten Kirchen Lehrer reden/ alſo das GOTT außnehme daß Creutz und Elend/ welches Er nach ſeinem Vaͤterlichen willen uns aufflegt/ und ſagt: Die durchs Jammerthal gehen; in welchen worten anfangs geſehen wird/ auff trewer Lehrer und Prediger ordentliche Vocation und Beruffung/ darnach auff ihre Creutz-farth/ und beſondere Muͤhwaltung. Pſ. 91. v. 10. Pſal. 144. ꝟ. 13. 14. Pſ. 73. v. 4. Pſal. 112. ꝟ. 3. Denn da iſts einmahl gewiß und wahr/ ſol einer ge- hen/ ſo muß er auch einen ordentlichen rechtmaͤßigen Be- ruff haben. So erklaͤrets Gott ſelber Jer. 1. ꝟ. 7. Du ſolt gehen Jerem. 1. ꝟ. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/537790
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/537790/6
Zitationshilfe: Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537790/6>, abgerufen am 03.12.2024.