Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.Richterstuels/ den er jhm auff der Gassen/ das ist/ offentlich be- I. Gerechtigkeit. Davon giebt er diesen Bericht: Jch (1.) Besondere Fälle/ welcher er gedencket/ sind diese: es auch
Richterſtuels/ den er jhm auff der Gaſſen/ das iſt/ offentlich be- I. Gerechtigkeit. Davon giebt er dieſen Bericht: Jch (1.) Beſondere Faͤlle/ welcher er gedencket/ ſind dieſe: es auch
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Richterſtuels/ den er jhm auff der Gaſſen/ das iſt/ offentlich be-
reiten laſſen/ Er gedencket der Alten und Jungen/ der Oberſten
und Fuͤrſten/ die auff jhn gewartet. Er ſaget von ſeinem
Fuͤrſtlichen Hut. Jſt alſo gewiß/ das er ein Regent geweſen/
der die ſachen gerichtet und geſchlichtet hat. Fragt ſichs aber/
Was er vor ein Regent oder Richter geweſen? Ein ſehr Loͤbli-
cher. Denn da hoͤren wir in unſerm Texte/ wie nach einander
erzehlet werden/ die gute Eigenſchafften eines Richters/ die er
an ſich leuchten und ſpuͤren laſſen. Er iſt ein loͤblicher Richter
geweſen/ wegen ſeiner
I. Gerechtigkeit. Davon giebt er dieſen Bericht: Jch
errettet den Armen/ der da ſchrey/ und den Waͤiſen/ der keinen
Helffer hatte. Der Segen des/ der verderben ſolte/ kam uͤber
mich/ und ich erfrewet das Hertz der Witwen. Gerechtigkeit
war mein Kleid/ das ich anzog wie einen Rock/ und mein
Recht war mein Fuͤrſtlicher Hut. Beniemet alſo zu Erſt
Beſondere Faͤlle/ darin er allermeiſt ſeine Gerechtigkeit erwieſen/
und ſetzet vors Ander darauff eine Allgemeine Rede von dem
Ruhm ſeiner Gerechtigkeit. Die
v. 12. 13. 14
(1.) Beſondere Faͤlle/ welcher er gedencket/ ſind dieſe:
Jch errettet den Armen/ der da ſchrey/ und den Waͤiſen/ der
keinen Helffer hatte. Der Segen des der verderben ſolte/ kam
uͤber mich/ und ich erfrewet das Hertz der Witwen. Meldet
alſo zu foderſt/ das er ſich verlaſſener und vor der Welt verach-
teten Perſonen angenommen habe. Von dem Regiment des
H. Chriſti iſt im 72. Pſalm geweiſſaget: Er wird den Armen
erretten der da ſchreyet/ und den Elenden/ der keinen Helffer
hat. Er wird gnaͤdig ſeyn den Geringen und Armen/ und den
Seelen der Armen wird er helffen. Er wird jhre Seele aus
dem Trug und Frevel erloͤſen/ und jhr Blut wird thewer ge-
achtet werden vor jhm. Gleich wie nun Gott im Him-
mel und deſſen eingeborner Sohn in ſeinem Reich am allermei-
ſten ſich derer annimbt/ die da elend und verlaſſen ſind/ Alſo will
es auch
Pſalm 72.
v. 12. 13. 14
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Zitationshilfe: | Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/20>, abgerufen am 05.07.2024. |