Droschki, Wolfgang: Senium calamitosum Leid vnd Beschwerligkeit Menschliches Alters. Wittenberg, 1612.Christliche LeichPredigt. den. Sintemal es aber heisset wie Juvenalis rechtschreibet: ---- Quis enim generosum dixerit hunc qui Vnnd jhm seine liebe Eltern gar zu zeitlich todes Secundam aetatem facit Gallenus ton akmatonton, auß- E ij
Chriſtliche LeichPredigt. den. Sintemal es aber heiſſet wie Juvenalis rechtſchreibet: —— Quis enim generoſum dixerit hunc qui Vnnd jhm ſeine liebe Eltern gar zu zeitlich todes Secundam ætatem facit Gallenus τῶν ἀκματόντων, auß- E ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0035" n="33"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche LeichPredigt.</hi></fw><lb/> den. Sintemal es aber heiſſet wie <hi rendition="#aq">Juvenalis</hi> recht<lb/> ſchreibet: <cit><quote>—— <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quis enim generoſum dixerit hunc qui<lb/><space dim="horizontal"/>Indignus genere, & præclaro nomine tantum<lb/><space dim="horizontal"/>Inſignis.</hi></hi><lb/><lg type="poem"><l>Wer nurhat her vom Geſchlecht den Nahm/</l><lb/><l>Jhn mit tugend nicht zieren kan/</l><lb/><l>Derſelbe iſt kein Edelman.</l></lg></quote><bibl/></cit> </p> <p>Vnnd jhm ſeine liebe Eltern gar zu zeitlich todes<lb/> vorbliechen/ als iſt die <hi rendition="#aq">cura tutolaris</hi> mit jhm angegan-<lb/> gen/ vnd haben ſeine liebe Herrn Vormuͤnde vnd Freunde<lb/> ihn von Kindesbeinen auff/ zur furcht Gottes/ zum gebet/<lb/> dem gehoͤr Goͤttlichs Wortß/ vnd andern Chriſtlichen vnd<lb/> Politiſchen Erbahren Tugenden fleiſſig gezogen vnnd ge-<lb/> halten/ vnnd/ (denn es heiſſet ϖλάνη<gap reason="illegible" unit="chars"/>ον τίθησι σωφρονέ<lb/> ρόν, wer aus kompt/ der lernet was/ vnter frembden Leuten<lb/> wird man geſitſamer) zu einem vornemen Herrn inß<lb/> Land zu Maͤhren vorſchickt vnnd gethan/ da er etliche<lb/> Jahr verharret/ wol außgemuſtert worden/ vnd treulich<lb/> gedienet/ vnnd ſich alſo verhalten/ daß es nicht mit jhm<lb/> geheiſſen wie <hi rendition="#aq">Horatius</hi> klaget: <hi rendition="#aq">Cœlum non animum<lb/> mutant qui trans mare currunt,</hi> Ein Ganß fleuget vber<lb/> Meer/ ein Gans kombt wieder her/ wie offters zugeſcheh<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice><lb/> pfleget/ das etliche wol die lufft aber nicht die grobheit <hi rendition="#aq">in-<lb/> civilitet,</hi> boßheit vnd den mutwillen an Herrndienſten<lb/> vorendert haben.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head/> <p><hi rendition="#aq">Secundam ætatem facit Gallenus</hi> τῶν ἀκματόντων,<lb/><hi rendition="#aq">id iſt, vigentium,</hi> der erwachſenen/ die nun/ wie man zu<lb/> ſagen pfleget/ eines Kerls werth worden ſein/ dieſem nach/<lb/> hat er ſich/ da er von ſeinem Herrn <hi rendition="#aq">Dimiſſion</hi> erlanget vnd<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E ij</fw><fw place="bottom" type="catch">auß-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0035]
Chriſtliche LeichPredigt.
den. Sintemal es aber heiſſet wie Juvenalis recht
ſchreibet: —— Quis enim generoſum dixerit hunc qui
Indignus genere, & præclaro nomine tantum
Inſignis.
Wer nurhat her vom Geſchlecht den Nahm/
Jhn mit tugend nicht zieren kan/
Derſelbe iſt kein Edelman.
Vnnd jhm ſeine liebe Eltern gar zu zeitlich todes
vorbliechen/ als iſt die cura tutolaris mit jhm angegan-
gen/ vnd haben ſeine liebe Herrn Vormuͤnde vnd Freunde
ihn von Kindesbeinen auff/ zur furcht Gottes/ zum gebet/
dem gehoͤr Goͤttlichs Wortß/ vnd andern Chriſtlichen vnd
Politiſchen Erbahren Tugenden fleiſſig gezogen vnnd ge-
halten/ vnnd/ (denn es heiſſet ϖλάνη_ ον τίθησι σωφρονέ
ρόν, wer aus kompt/ der lernet was/ vnter frembden Leuten
wird man geſitſamer) zu einem vornemen Herrn inß
Land zu Maͤhren vorſchickt vnnd gethan/ da er etliche
Jahr verharret/ wol außgemuſtert worden/ vnd treulich
gedienet/ vnnd ſich alſo verhalten/ daß es nicht mit jhm
geheiſſen wie Horatius klaget: Cœlum non animum
mutant qui trans mare currunt, Ein Ganß fleuget vber
Meer/ ein Gans kombt wieder her/ wie offters zugeſchehẽ
pfleget/ das etliche wol die lufft aber nicht die grobheit in-
civilitet, boßheit vnd den mutwillen an Herrndienſten
vorendert haben.
Secundam ætatem facit Gallenus τῶν ἀκματόντων,
id iſt, vigentium, der erwachſenen/ die nun/ wie man zu
ſagen pfleget/ eines Kerls werth worden ſein/ dieſem nach/
hat er ſich/ da er von ſeinem Herrn Dimiſſion erlanget vnd
auß-
E ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |