Friese, Paul: Mnema [gr.] sive statua. Görlitz, 1627.seine mengel vnnd gebrechen an jhme gehabt/ Warumb saget vnd Antwort: Das er mengel vnd gebrechen als ein mensch an Das aber seine Gottseligkeit hie gerühmet wird/ geschicht 1. Das wir bedencken/ wehn wir an jhme verlohren haben/ 2. Das auch andere dadurch möchten erbawet werden/ sich 3. Vnd denn endlich vnd vornemlich das Gottes lob dadurch Seinen Außgang aus diesem leben betreffende:Außgang. Er hat zum offtern zu seiner lieben Haußfrawen/ als nun mehr Schon F iij
ſeine mengel vnnd gebrechen an jhme gehabt/ Warumb ſaget vnd Antwort: Das er mengel vnd gebrechen als ein menſch an Das aber ſeine Gottſeligkeit hie geruͤhmet wird/ geſchicht 1. Das wir bedencken/ wehn wir an jhme verlohren haben/ 2. Das auch andere dadurch moͤchten erbawet werden/ ſich 3. Vnd denn endlich vñ vornemlich das Gottes lob dadurch Seinen Außgang aus dieſem leben betreffende:Außgang. Er hat zum offtern zu ſeiner lieben Haußfrawen/ als nun mehr Schon F iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0045" n="[45]"/> ſeine mengel vnnd gebrechen an jhme gehabt/ Warumb ſaget vnd<lb/> ſchreibet man denn davon auch nicht?</p><lb/> <p>Antwort: Das er mengel vnd gebrechen als ein menſch an<lb/> ſich gehabt/ leugnet man gar nicht/ in maſſen er denn ſolches ſelber<lb/> auch erkennet/ betrawret/ Gott abgebeten/ Aber gleichwol ſich vor<lb/> groben ergerlichen Suͤnden nach hoͤchſtem vermoͤgen/ fleiſſig ge-<lb/> huͤttet/ vnd einen gutten kampff gekempffet.</p><lb/> <p>Das aber ſeine Gottſeligkeit hie geruͤhmet wird/ geſchicht<lb/> nicht darumb/ das man einen Engel oder lebendigen Heyligen aus<lb/> jhme machen wolte: Sondern darumb</p><lb/> <p>1. Das wir bedencken/ wehn wir an jhme verlohren haben/<lb/> nemlich/ einen frommen vnd trewen Hauß halter vber Gottes ge-<lb/> heimnuͤß/ einen eifrigen Beter/ ja einen Vatter.</p><lb/> <p>2. Das auch andere dadurch moͤchten erbawet werden/ ſich<lb/> auch in jhrem gantzen lebens lauff Chriſtlich gegen Gott vnd ge-<lb/> gen jhrem nechſten zuverhalten/ das man jhnen auch nach jhrem<lb/> tode ein ehrliches zeugnuͤß mit warheit geben koͤnne.</p><lb/> <p>3. Vnd denn endlich vñ vornemlich das Gottes lob dadurch<lb/> vermehret vnd außgebreitet werde.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head/> <p><hi rendition="#fr">Seinen Außgang aus dieſem leben betreffende:</hi><note place="right">Außgang.</note><lb/> Als hat er ſich viel jahr lang daher dazu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">præpariret</hi></hi> vnd geſchicket/<lb/> wie denn nicht allein Lehrer vnd Prediger/ Sondern auch alle vnd<lb/> jede fromme vnnd glaͤubige Chriſten ſich taͤglich dazu gefaſt ma-<lb/> chen vnd ſeufzen ſollen mit <hi rendition="#aq">David</hi> aus dem 39 Pſalm <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v. 5. & ſeqv.</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Ach HErr lehre doch mich/ das es ein ende mit mir ha-<lb/> ben muß/ vñ mein leben ein ziel hat/ vnd ich davon muß:<lb/> Sihe/ meine tage ſind einer handbreit bey dir/ vnd mein<lb/> leben iſt wie nichts vor dir/ wie gar nichts ſind alle men-<lb/> ſchen/ die doch ſo ſicher leben/ Sela.</hi> Vnd mit <hi rendition="#aq">Moſe</hi> aus<lb/> dem 90 Pſalm/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">v.</hi> 12.</hi> <hi rendition="#fr">HErr lehre vns bedencken/ das wir<lb/> ſterben muͤſſen/ auff das wir klug werden.</hi></p><lb/> <p>Er hat zum offtern zu ſeiner lieben Haußfrawen/ als nun mehr<lb/> hochbetruͤbten Frawen Wittiben/ wie auch zu andern geſaget/ Er<lb/> wuͤrde ein mal ploͤtzlich vber verhoffen eingehen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F iij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Schon</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[45]/0045]
ſeine mengel vnnd gebrechen an jhme gehabt/ Warumb ſaget vnd
ſchreibet man denn davon auch nicht?
Antwort: Das er mengel vnd gebrechen als ein menſch an
ſich gehabt/ leugnet man gar nicht/ in maſſen er denn ſolches ſelber
auch erkennet/ betrawret/ Gott abgebeten/ Aber gleichwol ſich vor
groben ergerlichen Suͤnden nach hoͤchſtem vermoͤgen/ fleiſſig ge-
huͤttet/ vnd einen gutten kampff gekempffet.
Das aber ſeine Gottſeligkeit hie geruͤhmet wird/ geſchicht
nicht darumb/ das man einen Engel oder lebendigen Heyligen aus
jhme machen wolte: Sondern darumb
1. Das wir bedencken/ wehn wir an jhme verlohren haben/
nemlich/ einen frommen vnd trewen Hauß halter vber Gottes ge-
heimnuͤß/ einen eifrigen Beter/ ja einen Vatter.
2. Das auch andere dadurch moͤchten erbawet werden/ ſich
auch in jhrem gantzen lebens lauff Chriſtlich gegen Gott vnd ge-
gen jhrem nechſten zuverhalten/ das man jhnen auch nach jhrem
tode ein ehrliches zeugnuͤß mit warheit geben koͤnne.
3. Vnd denn endlich vñ vornemlich das Gottes lob dadurch
vermehret vnd außgebreitet werde.
Seinen Außgang aus dieſem leben betreffende:
Als hat er ſich viel jahr lang daher dazu præpariret vnd geſchicket/
wie denn nicht allein Lehrer vnd Prediger/ Sondern auch alle vnd
jede fromme vnnd glaͤubige Chriſten ſich taͤglich dazu gefaſt ma-
chen vnd ſeufzen ſollen mit David aus dem 39 Pſalm v. 5. & ſeqv.
Ach HErr lehre doch mich/ das es ein ende mit mir ha-
ben muß/ vñ mein leben ein ziel hat/ vnd ich davon muß:
Sihe/ meine tage ſind einer handbreit bey dir/ vnd mein
leben iſt wie nichts vor dir/ wie gar nichts ſind alle men-
ſchen/ die doch ſo ſicher leben/ Sela. Vnd mit Moſe aus
dem 90 Pſalm/ v. 12. HErr lehre vns bedencken/ das wir
ſterben muͤſſen/ auff das wir klug werden.
Außgang.
Er hat zum offtern zu ſeiner lieben Haußfrawen/ als nun mehr
hochbetruͤbten Frawen Wittiben/ wie auch zu andern geſaget/ Er
wuͤrde ein mal ploͤtzlich vber verhoffen eingehen.
Schon
F iij
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