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Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602.

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Frawen Margaretha Schmidin/ etc.

Vnd das sey nun von dem ersten geredt/ daß der
Prophet nicht von einem jeden/ sondern allein von der
Gläubigen oder Heiligen Tod rede: Die nicht von
jnnen selbs/ sondern von Christo dem herrn/
durchs Wort vnd die heilige Sacramenta geheiliget wer-
den/ vnd was dieses für ein Trost seye.

II.

ZVm andern. Was sagt dann der Prophet von
sollicher Heiligen Tod? Er spricht/ er seye werth
gehalten für dem HERRN.
Das ist/ es seye
für GOtt ein herrlicher köstlicher vnd hochgeachter
Tod.

Warumb ist er aber bey vnserm herrn vnd
GOtt so hoch angesehen/ so köstlich vnd so herrlich?
Das zeigt der Prophet auch in diesem Psalmen an/ da
er spricht: Jch glaube/ darumb rede ich/ etc. So ist
nur der Heiligen Tod/ so werth vnd köstlich/ vmb
jhres Glaubens/ vnd desselben Bekanntnus wegen/
bey welchem sie geblieben/ in allen Anfechtungen be-Luc. 22.
standen/ nicht nur im Leben/ sondern auch im Ster-
ben: Nicht nur ausser/ sondern auch in der Veruol-
gung/ in Gefahr Leibs vnd Lebens.

Dann wer Gott ehret vnd hoch achtet denselben1. Sam.
will er widerumb ehren vnd hoch achten. Johannis amJoan. 12.
zwelfften stehet geschrieben/ daß viel der Obersten an
Christum geglaubt haben. Aber sie habens vmb der
Phariseer willen nicht bekennen dörffen/ dann sie ha-
ben geförcht/ sie möchten von jhnen in den Bann ge-
thon werden. Vnd setzt der Euangelist hinzu: Sie ha-

ben
B
Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc.

Vnd das ſey nun von dem erſten geredt/ daß der
Prophet nicht von einem jeden/ ſondern allein von der
Glaͤubigen oder Heiligen Tod rede: Die nicht von
jnnen ſelbs/ ſondern von Chꝛiſto dem herrn/
durchs Woꝛt vnd die heilige Sacramenta geheiliget wer-
den/ vnd was dieſes fuͤr ein Troſt ſeye.

II.

ZVm andern. Was ſagt dann der Prophet von
ſollicher Heiligen Tod? Er ſpꝛicht/ er ſeye werth
gehalten fuͤr dem HERRN.
Das iſt/ es ſeye
fuͤr GOtt ein herꝛlicher koͤſtlicher vnd hochgeachter
Tod.

Warumb iſt er aber bey vnſerm herrn vnd
GOtt ſo hoch angeſehen/ ſo koͤſtlich vnd ſo herꝛlich?
Das zeigt der Prophet auch in dieſem Pſalmen an/ da
er ſpꝛicht: Jch glaube/ darumb rede ich/ ꝛc. So iſt
nur der Heiligen Tod/ ſo werth vnd koͤſtlich/ vmb
jhꝛes Glaubens/ vnd deſſelben Bekanntnus wegen/
bey welchem ſie geblieben/ in allen Anfechtungen be-Luc. 22.
ſtanden/ nicht nur im Leben/ ſondern auch im Ster-
ben: Nicht nur auſſer/ ſondern auch in der Veruol-
gung/ in Gefahꝛ Leibs vnd Lebens.

Dann wer Gott ehꝛet vnd hoch achtet denſelben1. Sam.
will er widerumb ehꝛen vñ hoch achten. Johannis amJoan. 12.
zwelfften ſtehet geſchꝛieben/ daß viel der Oberſten an
Chꝛiſtum geglaubt haben. Aber ſie habens vmb der
Phariſeer willen nicht bekennen doͤꝛffen/ dann ſie ha-
ben gefoͤꝛcht/ ſie moͤchten von jhnen in den Bann ge-
thon werden. Vnd ſetzt der Euangeliſt hinzu: Sie ha-

ben
B
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[7/0009] Frawen Margaretha Schmidin/ ꝛc. Vnd das ſey nun von dem erſten geredt/ daß der Prophet nicht von einem jeden/ ſondern allein von der Glaͤubigen oder Heiligen Tod rede: Die nicht von jnnen ſelbs/ ſondern von Chꝛiſto dem herrn/ durchs Woꝛt vnd die heilige Sacramenta geheiliget wer- den/ vnd was dieſes fuͤr ein Troſt ſeye. II. ZVm andern. Was ſagt dann der Prophet von ſollicher Heiligen Tod? Er ſpꝛicht/ er ſeye werth gehalten fuͤr dem HERRN. Das iſt/ es ſeye fuͤr GOtt ein herꝛlicher koͤſtlicher vnd hochgeachter Tod. Warumb iſt er aber bey vnſerm herrn vnd GOtt ſo hoch angeſehen/ ſo koͤſtlich vnd ſo herꝛlich? Das zeigt der Prophet auch in dieſem Pſalmen an/ da er ſpꝛicht: Jch glaube/ darumb rede ich/ ꝛc. So iſt nur der Heiligen Tod/ ſo werth vnd koͤſtlich/ vmb jhꝛes Glaubens/ vnd deſſelben Bekanntnus wegen/ bey welchem ſie geblieben/ in allen Anfechtungen be- ſtanden/ nicht nur im Leben/ ſondern auch im Ster- ben: Nicht nur auſſer/ ſondern auch in der Veruol- gung/ in Gefahꝛ Leibs vnd Lebens. Luc. 22. Dann wer Gott ehꝛet vnd hoch achtet denſelben will er widerumb ehꝛen vñ hoch achten. Johannis am zwelfften ſtehet geſchꝛieben/ daß viel der Oberſten an Chꝛiſtum geglaubt haben. Aber ſie habens vmb der Phariſeer willen nicht bekennen doͤꝛffen/ dann ſie ha- ben gefoͤꝛcht/ ſie moͤchten von jhnen in den Bann ge- thon werden. Vnd ſetzt der Euangeliſt hinzu: Sie ha- ben 1. Sam. Joan. 12. B

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Zitationshilfe: Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526976/9>, abgerufen am 21.11.2024.