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Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613.

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Christliche Leichpredigt.
Zum Fünfften/
Vermanung vnd erinnerungs Pünctlein
rechten Christen wol zu mercken.
I.

LErne lieber Christ/ an Jacob vnd der lieben Rahel recht
vnd wohl/ das Gott die seinen erhöre/ nicht allzeit ad
ipsorum voluntatem, sed ad ipsorum salutem,
Gott er-
höret nicht allezeit wie wirs gerne wolten/ besondern wie es
vns nütz vnd selig ist.

Anshelm. aut dat quod petimus; aut aliquid melius.
Was wir thun bitten das gibt vns Gott
Oder was bessers/ drumb nim vergut/
Was dir Gott gibt/ es sey das Leben
Oder der Todt/ diß merck gantz eben.
II.

Gott versuchet seine Liebsten durch schwere An-
fechtung vnd Creutzfälle/ probiret jhren Gehorsam/ Glau-
ben/ Gedult/ diese art vnd weise Gottes muß man hie wol
mercken/ vnd lassen sich den Geist Gottes stercken/ Gen. 17.
Saget Gott dem Abraham den Segen zu in Jsaae. Vnd
Gen. 22. befelt er jme er solle jn Tödten. Ge. 35. Verheisset
Gott Jacob/ das grosse Völcker vnd Könige sollen von jhm
geboren werden/ vnd muß gleichwol bald darauff die liebste
Rahel in Kindes geburt sterben. Gott lest David 1. Sam.
16. Zum Könige Jsrael salben/ vnd muß als bald darauff das
Land Jsrael reumeu/ verjagt vnd geplagt werden/ 1. Sam. 21.
22. etc. Christus saget den Gläubigen zu das ewige Leben/
vnd müssen hie gleichwol sterben/ zu Staub vnd Aschen wer-
den. Das heist recht Esa. 28. Gottes Raht ist wunderbarlich/
vnd füret es doch herrlich hinaus/ Psalm. 4. Er führet seine
Heiligen wunderbarlich. Das lerne lieber Christ fein/ vnd

laß
Chriſtliche Leichpredigt.
Zum Fuͤnfften/
Vermanung vnd erinnerungs Puͤnctlein
rechten Chriſten wol zu mercken.
I.

LErne lieber Chriſt/ an Jacob vnd der lieben Rahel recht
vnd wohl/ das Gott die ſeinen erhoͤre/ nicht allzeit ad
ipſorum voluntatem, ſed ad ipſorum ſalutem,
Gott er-
hoͤret nicht allezeit wie wirs gerne wolten/ beſondern wie es
vns nuͤtz vnd ſelig iſt.

Anshelm. aut dat quod petimus; aut aliquid melius.
Was wir thun bitten das gibt vns Gott
Oder was beſſers/ drumb nim vergut/
Was dir Gott gibt/ es ſey das Leben
Oder der Todt/ diß merck gantz eben.
II.

Gott verſuchet ſeine Liebſten durch ſchwere An-
fechtung vnd Creutzfaͤlle/ probiret jhren Gehorſam/ Glau-
ben/ Gedult/ dieſe art vnd weiſe Gottes muß man hie wol
mercken/ vnd laſſen ſich den Geiſt Gottes ſtercken/ Gen. 17.
Saget Gott dem Abraham den Segen zu in Jſaae. Vnd
Gen. 22. befelt er jme er ſolle jn Toͤdten. Ge. 35. Verheiſſet
Gott Jacob/ das groſſe Voͤlcker vnd Koͤnige ſollen von jhm
geboren werden/ vnd muß gleichwol bald darauff die liebſte
Rahel in Kindes geburt ſterben. Gott leſt David 1. Sam.
16. Zum Koͤnige Jſrael ſalben/ vnd muß als bald darauff das
Land Jſrael reumeu/ verjagt vnd geplagt werden/ 1. Sam. 21.
22. etc. Chriſtus ſaget den Glaͤubigen zu das ewige Leben/
vnd muͤſſen hie gleichwol ſterben/ zu Staub vnd Aſchen wer-
den. Das heiſt recht Eſa. 28. Gottes Raht iſt wunderbarlich/
vnd fuͤret es doch herrlich hinaus/ Pſalm. 4. Er fuͤhret ſeine
Heiligen wunderbarlich. Das lerne lieber Chriſt fein/ vnd

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[[36]/0036] Chriſtliche Leichpredigt. Zum Fuͤnfften/ Vermanung vnd erinnerungs Puͤnctlein rechten Chriſten wol zu mercken. I. LErne lieber Chriſt/ an Jacob vnd der lieben Rahel recht vnd wohl/ das Gott die ſeinen erhoͤre/ nicht allzeit ad ipſorum voluntatem, ſed ad ipſorum ſalutem, Gott er- hoͤret nicht allezeit wie wirs gerne wolten/ beſondern wie es vns nuͤtz vnd ſelig iſt. Anshelm. aut dat quod petimus; aut aliquid melius. Was wir thun bitten das gibt vns Gott Oder was beſſers/ drumb nim vergut/ Was dir Gott gibt/ es ſey das Leben Oder der Todt/ diß merck gantz eben. II. Gott verſuchet ſeine Liebſten durch ſchwere An- fechtung vnd Creutzfaͤlle/ probiret jhren Gehorſam/ Glau- ben/ Gedult/ dieſe art vnd weiſe Gottes muß man hie wol mercken/ vnd laſſen ſich den Geiſt Gottes ſtercken/ Gen. 17. Saget Gott dem Abraham den Segen zu in Jſaae. Vnd Gen. 22. befelt er jme er ſolle jn Toͤdten. Ge. 35. Verheiſſet Gott Jacob/ das groſſe Voͤlcker vnd Koͤnige ſollen von jhm geboren werden/ vnd muß gleichwol bald darauff die liebſte Rahel in Kindes geburt ſterben. Gott leſt David 1. Sam. 16. Zum Koͤnige Jſrael ſalben/ vnd muß als bald darauff das Land Jſrael reumeu/ verjagt vnd geplagt werden/ 1. Sam. 21. 22. etc. Chriſtus ſaget den Glaͤubigen zu das ewige Leben/ vnd muͤſſen hie gleichwol ſterben/ zu Staub vnd Aſchen wer- den. Das heiſt recht Eſa. 28. Gottes Raht iſt wunderbarlich/ vnd fuͤret es doch herrlich hinaus/ Pſalm. 4. Er fuͤhret ſeine Heiligen wunderbarlich. Das lerne lieber Chriſt fein/ vnd laß

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Zitationshilfe: Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613, S. [36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526011/36>, abgerufen am 21.11.2024.