Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613.Christliche Leichpredigt. anklopffen/ so sol vns auffgethan werden. Ja Luc. 18. Wil erman soll allzeit beten/ vnd nicht laß werden. Jch meine das liebe Creutz lerne beten. Man pfleget zu sagen: Qui nescit orare, intret mare. Wer nicht beten kan/ den mache man zum Schiffman. Laß jhn kommen auff das wilde Meer/ Er wird wol lernen beten sehr. Jch meine Matth. 15. kunte das Cananeische Weiblein beten lernen/ da sie das Creutz mit jhrer Tochter hart druckete/ vnd Christus sie eine weile versuchte. 8. 8. Rom. 8. Wir sind wol Selig/ doch in Hoffnung. Die 9. 9. Luc. 8. Christus wil/ das selige Christen sollen brin- 10. Crux
Chriſtliche Leichpredigt. anklopffen/ ſo ſol vns auffgethan werden. Ja Luc. 18. Wil erman ſoll allzeit beten/ vnd nicht laß werden. Jch meine das liebe Creutz lerne beten. Man pfleget zu ſagen: Qui neſcit orare, intret mare. Wer nicht beten kan/ den mache man zum Schiffman. Laß jhn kommen auff das wilde Meer/ Er wird wol lernen beten ſehr. Jch meine Matth. 15. kunte das Cananeiſche Weiblein beten lernen/ da ſie das Creutz mit jhrer Tochter hart druckete/ vnd Chriſtus ſie eine weile verſuchte. 8. 8. Rom. 8. Wir ſind wol Selig/ doch in Hoffnung. Die 9. 9. Luc. 8. Chriſtus wil/ das ſelige Chriſten ſollen brin- 10. Crux
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Chriſtliche Leichpredigt.
anklopffen/ ſo ſol vns auffgethan werden. Ja Luc. 18. Wil er
man ſoll allzeit beten/ vnd nicht laß werden. Jch meine das
liebe Creutz lerne beten. Man pfleget zu ſagen: Qui neſcit
orare, intret mare. Wer nicht beten kan/ den mache man
zum Schiffman. Laß jhn kommen auff das wilde Meer/
Er wird wol lernen beten ſehr. Jch meine Matth. 15. kunte
das Cananeiſche Weiblein beten lernen/ da ſie das Creutz
mit jhrer Tochter hart druckete/ vnd Chriſtus ſie eine weile
verſuchte.
8. Crux piorum eſt ſpei Confirmatio.
8.
Hoffnung
mehret ſich.
Rom. 8. Wir ſind wol Selig/ doch in Hoffnung. Die
Hoffnung aber die man ſihet/ iſt nicht Hoffnung/ denn wie
kan man das hoffen/ das man ſihet/ 1. Johan. 3. Meine Lie-
ben/ wir ſind nu Gottes Kinder/ vnd iſt noch nicht erſchienen
was wir ſein werden. Wir wiſſen aber wenn es erſcheinen
wird/ das wir jhm gleich ſein werden/ denn wir werden jhn
ſehen (Chriſtum) wie er iſt/ Pſal. 84. Herr Gott Ze-
baoth wol dem Menſchen/ der ſich auff dich verleſt/ Rom. 5.
Die Hoffnung leſt nicht zu ſchanden werden. Hebr. 10. Laſſet
vns halten an der Bekentniß der Hoffnung/ vnd nicht wan
cken/ denn er iſt trew der ſie verheiſſen hat.
9. Crux piorum eſt patientiæ ſtabilitio.
9.
Gedult uͤbetſich.
Luc. 8. Chriſtus wil/ das ſelige Chriſten ſollen brin-
gen Fruͤchte in Gedult. Hebr. 10. Werffet ewer Vertrawen
nicht weg/ welches eine groſſe Belohnung hat. Gedult aber
iſt euch noth/ auff das jhr den Willen Gottes thut/ vnd die
Verheiſſung empfahet. Eſa. 30. Wenn jhr Stille bleibet/
ſo wuͤrde euch geholffen/ durch Stille ſein vnd hoffen wuͤrdet
jhr Starck ſein.
10. Crux
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Zitationshilfe: | Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526011/24>, abgerufen am 05.07.2024. |