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Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt. Liegnitz, 1616.

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III. Der Dritte Feind ist vnser eigen Fleisch vnd Blutt/
dessen wir so wol warten vnd so fleissig pflegen/ Galat. 5.
Rom.
7. Denn wir auch mit Fleisch vnd Blutt zu kem-
pfen haben/ Ephes. 6. Da das Fleisch wieder den Geist/
vnd den Geist wieder das Fleisch gelüstet/ wie Paulus sol-
ches zun Rom. 8. ausführlich erkleret/ Denn der Natür-
liche Mensch verstehet nicht was des Geistes Gottes ist/
1. Cor. 2. Vnd ist vnser vernunfft in Göttlichen Sachen
viel zu schwach/ Esa. 55. Kan vns Göttliche Geheimnüs
nicht offenbahren/ Psal. 51. Matth. 16. Ephes. 1. Vnd
reitzet vns nur zur Sünden/ Rom. 7. Ach wir elende
Menschen mussen ja mit Bernhardo Serm. 2. in vigil.
nat. Dom.
sagen: Wir haben viel Feinde/ Erstlich vnser
Fleisch/ so vns am nehesten ist/ daß wir keinen nehern Feind
haben können. 2. Die gegenwertige Weld/ welche vns
vmb vnd vmb belagert hat. Vnd 3. Die Fürsten der Fin-
sternüs/ welche in der Lufft h[e]rrschen/ vnd den Paß zum
Himmel vns gerne verlegen wolten. Vnd wieder solche
Feinde mussen wir allezeit streiten/ vnd getrew biß in den
Tod sein/ so werden wir die Krone des Lebens darvon brin-
gen. Apoc. 2. So viel auch vom Andern Pünctlein des
Ersten Stückes/ daß wir vber alles Menschlich Elend drey
grosse HäubtFeinde haben.

III.

Fürs Dritte klaget vnd saget auch der Kö-
nigliche Prophete David von vnserer grossen schwachheit/
daß wir vns in vnseremElende nicht helffen/ vns in der noht
nicht retten/ viel weniger wieder die Feinde schützen kön-
nen/ Denn mit vnser macht ist nichts gethan/ singt die Kir-
che Gottes aus dem 46. Psalm. Vnd Christus sagt selber
Matth. 26. Daß/ ob gleich der Geist willig sey/ doch das

Fleisch

III. Der Dritte Feind iſt vnſer eigen Fleiſch vnd Blutt/
deſſen wir ſo wol warten vnd ſo fleiſſig pflegen/ Galat. 5.
Rom.
7. Denn wir auch mit Fleiſch vnd Blutt zu kem-
pfen haben/ Epheſ. 6. Da das Fleiſch wieder den Geiſt/
vnd den Geiſt wieder das Fleiſch geluͤſtet/ wie Paulus ſol-
ches zun Rom. 8. ausfuͤhrlich erkleret/ Denn der Natuͤr-
liche Menſch verſtehet nicht was des Geiſtes Gottes iſt/
1. Cor. 2. Vnd iſt vnſer vernunfft in Goͤttlichen Sachen
viel zu ſchwach/ Eſa. 55. Kan vns Goͤttliche Geheimnuͤs
nicht offenbahren/ Pſal. 51. Matth. 16. Epheſ. 1. Vnd
reitzet vns nur zur Suͤnden/ Rom. 7. Ach wir elende
Menſchen muſſen ja mit Bernhardo Serm. 2. in vigil.
nat. Dom.
ſagen: Wir haben viel Feinde/ Erſtlich vnſer
Fleiſch/ ſo vns am neheſten iſt/ daß wir keinen nehern Feind
haben koͤnnen. 2. Die gegenwertige Weld/ welche vns
vmb vnd vmb belagert hat. Vnd 3. Die Fuͤrſten der Fin-
ſternuͤs/ welche in der Lufft h[e]rrſchen/ vnd den Paß zum
Himmel vns gerne verlegen wolten. Vnd wieder ſolche
Feinde muſſen wir allezeit ſtreiten/ vnd getrew biß in den
Tod ſein/ ſo werden wir die Krone des Lebens darvon brin-
gen. Apoc. 2. So viel auch vom Andern Puͤnctlein des
Erſten Stuͤckes/ daß wir vber alles Menſchlich Elend drey
groſſe HaͤubtFeinde haben.

III.

Fuͤrs Dritte klaget vnd ſaget auch der Koͤ-
nigliche Prophete David von vnſerer groſſen ſchwachheit/
daß wir vns in vnſeremElende nicht helffen/ vns in der noht
nicht retten/ viel weniger wieder die Feinde ſchuͤtzen koͤn-
nen/ Denn mit vnſer macht iſt nichts gethan/ ſingt die Kir-
che Gottes aus dem 46. Pſalm. Vnd Chriſtus ſagt ſelber
Matth. 26. Daß/ ob gleich der Geiſt willig ſey/ doch das

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Zitationshilfe: Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt. Liegnitz, 1616, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524994/26>, abgerufen am 21.11.2024.