Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.Leichpredigt/ vber den Spruch wie auch Syrach am zwey vnd viertzigsten Capitel hie-non saget: Wehe euch Gottlosen/ die jr des Höhesten Gesetz verlasset/ jr lebet oder sterbet/ so seid jr verflucht/ Gleich wie alles so aus der Erden kömpt/ wider zu Er- den wird/ also kommen die Gottlosen aus dem Fleisch zum Verdamnis. Denn das wird jr Endurtheil sein/ am Jüngsten tage/ wie der HErr CHRISTVS selbs spricht/ Matthei am fünff vnd zwantzigsten Capitel: Gehet hin von mir jr Verfluchten/ in das ewige Fewer/ das bereitet ist/ dem Teufel vnd seinen Engeln. Vnd sie werden in die ewige Pein gehen. So viel auch kürtzlich von dem lerzten Stücke. Haben demnach ewer Liebe in dieser Predigt/ von Erstlich/ Von dem seligen zustand/ der gleubigen Zum andern/ Was die Gottlosen vom abschied der Zum dritten/ haben wir auch trost gehöret/ wie sich stehen/
Leichpredigt/ vber den Spruch wie auch Syrach am zwey vnd viertzigſten Capitel hie-non ſaget: Wehe euch Gottloſen/ die jr des Hoͤheſten Geſetz verlaſſet/ jr lebet oder ſterbet/ ſo ſeid jr verflucht/ Gleich wie alles ſo aus der Erden koͤmpt/ wider zu Er- den wird/ alſo kommen die Gottloſen aus dem Fleiſch zum Verdamnis. Denn das wird jr Endurtheil ſein/ am Juͤngſten tage/ wie der HErr CHRISTVS ſelbs ſpricht/ Matthei am fuͤnff vnd zwantzigſten Capitel: Gehet hin von mir jr Verfluchten/ in das ewige Fewer/ das bereitet iſt/ dem Teufel vnd ſeinen Engeln. Vnd ſie werden in die ewige Pein gehen. So viel auch kuͤrtzlich von dem lerzten Stuͤcke. Haben demnach ewer Liebe in dieſer Predigt/ von Erſtlich/ Von dem ſeligen zuſtand/ der gleubigen Zum andern/ Was die Gottloſen vom abſchied der Zum dritten/ haben wir auch troſt gehoͤret/ wie ſich ſtehen/
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Leichpredigt/ vber den Spruch
wie auch Syrach am zwey vnd viertzigſten Capitel hie-
non ſaget: Wehe euch Gottloſen/ die jr des Hoͤheſten
Geſetz verlaſſet/ jr lebet oder ſterbet/ ſo ſeid jr verflucht/
Gleich wie alles ſo aus der Erden koͤmpt/ wider zu Er-
den wird/ alſo kommen die Gottloſen aus dem Fleiſch
zum Verdamnis. Denn das wird jr Endurtheil ſein/
am Juͤngſten tage/ wie der HErr CHRISTVS ſelbs
ſpricht/ Matthei am fuͤnff vnd zwantzigſten Capitel:
Gehet hin von mir jr Verfluchten/ in das ewige Fewer/
das bereitet iſt/ dem Teufel vnd ſeinen Engeln. Vnd ſie
werden in die ewige Pein gehen. So viel auch kuͤrtzlich
von dem lerzten Stuͤcke.
Haben demnach ewer Liebe in dieſer Predigt/ von
vier vnterſchiedenen Stuͤcken gehoͤret.
Erſtlich/ Von dem ſeligen zuſtand/ der gleubigen
Chriſten nach dieſem Leben/ das jre Seelen ſind in Got
tes Hand/ keine Qual rhuͤret ſie an/ vnd ſind im Frie-
de/ vnd werden die Gerechten endlich leuchten wie des
Himmels Glantz/ vnd richten vnd herrſchen vber die
Voͤlcker.
Zum andern/ Was die Gottloſen vom abſchied der
Gerechten halten/ Nemlich/ ſie achtens fuͤr eine Pein
vnd verderben/ Vnd wie es den lieben Chriſten in die-
ſem Leben pfleget zu gehen/ das ſie vnter der Laſt des
Creutzes gepruͤfet/ vnd gezuͤchtiget werden.
Zum dritten/ haben wir auch troſt gehoͤret/ wie ſich
die lieben Chriſten in jrem Creutze troͤſten ſollen/ Nem-
lich mit der hoffnung des ewigen Lebens/ das ſie im
Tode nicht bleiben werden/ vnd was jnen widerfehret
in dieſer argen Welt/ geſchehe alles nach Gottes willen
vnd verhengnis/ der wil jnen auch in jrem Creutze bey-
ſtehen/
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