Rupelius, Christianus: Christliche Leichpredigt. Marburg, 1616.Christliche schläfft/ Joh. 11. Stephanus entschlieff/ Act. 7. Etliche seind ent-schlaffen/ 1. Cor. 15. Wir wollen euch/ lieben Brüdere nicht verhal- ten von denen die da schlaffen/ 1. Thess. 4. Vnd hieher gehöret/ daß der Königliche Prophet David sagt in vnserm verlesenen textui. Jch liege vnd schlaffe gantz mit frieden. Denn vnder allen dingen ist nichts/ daß dem Todt so gleich vnnd ehnlich sey/ als der schlaff. Darumb er denn von dem weysen Heyden Seneca, Frater mortis, das ist ein Bruder des Todts/ vnd ingemein imago mortis, das ist ein Bild des Todts genant wirdt/ nach dem bekanten vers des Poeten: Ovid. libr. Du Narr ein Bildt des Todts ist/ Der Schlaff/ den du ergeben bist. Diese betrachtung wöllen wir bey gegen wertiger Leichbegäng- Worinnen die Ehnligkeit vnnd gleichheit des exegesis. MAnn mann etwas vorbilden vnd Abcon- Gemälde
Chriſtliche ſchlaͤfft/ Joh. 11. Stephanus entſchlieff/ Act. 7. Etliche ſeind ent-ſchlaffen/ 1. Cor. 15. Wir wollen euch/ lieben Bruͤdere nicht verhal- ten von denen die da ſchlaffen/ 1. Theſſ. 4. Vnd hieher gehoͤret/ daß der Koͤnigliche Prophet David ſagt in vnſerm verleſenen textui. Jch liege vnd ſchlaffe gantz mit frieden. Denn vnder allen dingen iſt nichts/ daß dem Todt ſo gleich vnnd ehnlich ſey/ als der ſchlaff. Darumb er denn von dem weyſen Heyden Seneca, Frater mortis, das iſt ein Bruder des Todts/ vnd ingemein imago mortis, das iſt ein Bild des Todts genant wirdt/ nach dem bekanten vers des Poeten: Ovid. libr. Du Narr ein Bildt des Todts iſt/ Der Schlaff/ den du ergeben biſt. Dieſe betrachtung woͤllen wir bey gegen wertiger Leichbegaͤng- Worinnen die Ehnligkeit vnnd gleichheit des ἐξήγησις. MAnn mann etwas vorbilden vnd Abcon- Gemaͤlde
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Chriſtliche
ſchlaͤfft/ Joh. 11. Stephanus entſchlieff/ Act. 7. Etliche ſeind ent-
ſchlaffen/ 1. Cor. 15. Wir wollen euch/ lieben Bruͤdere nicht verhal-
ten von denen die da ſchlaffen/ 1. Theſſ. 4. Vnd hieher gehoͤret/ daß
der Koͤnigliche Prophet David ſagt in vnſerm verleſenen textui.
Jch liege vnd ſchlaffe gantz mit frieden. Denn vnder allen
dingen iſt nichts/ daß dem Todt ſo gleich vnnd ehnlich ſey/ als der
ſchlaff. Darumb er denn von dem weyſen Heyden Seneca, Frater
mortis, das iſt ein Bruder des Todts/ vnd ingemein imago mortis,
das iſt ein Bild des Todts genant wirdt/ nach dem bekanten vers
des Poeten:
Stulte, quid eſt ſomnus gelidæ niſimortis imago?
Du Narr ein Bildt des Todts iſt/
Der Schlaff/ den du ergeben biſt.
Dieſe betrachtung woͤllen wir bey gegen wertiger Leichbegaͤng-
nuß/ zum Troſt der Betruͤbten/ vnd zum vnderricht der Einfelti-
gen/ etwas weitleufftiger außfuͤhren/ vnd ewere Lieb von dieſem
einigen puncten berichten/ Nemblich:
Worinnen die Ehnligkeit vnnd gleichheit des
Schlaffs vnd des Todts beſtehe.
ἐξήγησις.
MAnn mann etwas vorbilden vnd Abcon-
trafeyen wil/ ſo muß die Contrafactur recht getrof-
fen/ vnd dem jenigen/ welchem es fuͤrgeſtellet wer-
den ſoll gleich vnd ehnlich ſein. Denn wo das nicht
iſt/ ſo iſt es kein rechtes Bildt vnd eigentliche Contrafactur, gleich
als wann mann einen Menſchen abmahlen wolte/ vnnd aber das
Gemaͤlde
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