Scheuring, Johann Georg: Christliche Leichpredigt. Straßburg, 1616.Text: Rom. 14. Cap. v. 7. 8. 9. Vnser keiner lebet jhm selber/ vnd keiner stirbet Außlegung. GEliebte im HErren. Es vermahnet der wei- Dann wie wolte doch jmmer ein Mensch Gott den HErren nit A ij
Text: Rom. 14. Cap. v. 7. 8. 9. Vnſer keiner lebet jhm ſelber/ vnd keiner ſtirbet Außlegung. GEliebte im HErꝛen. Es vermahnet der wei- Dann wie wolte doch jmmer ein Menſch Gott den HErꝛen nit A ij
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Text: Rom. 14. Cap. v. 7. 8. 9.
Vnſer keiner lebet jhm ſelber/ vnd keiner ſtirbet
jhm ſelber. Leben wir/ ſo leben wir dem HErꝛen/
Sterben wir/ ſo ſterben wir dem HErꝛen. Dar-
umb/ wir leben oder ſterben/ ſo ſind wir deß HEr-
ꝛen. Dann dazu iſt Chriſtus auch geſtorben/ vnd
aufferſtanden/ vnd wider lebendig worden/ daß er
vber Todte vnd Lebendige HErꝛſeye.
Außlegung.
GEliebte im HErꝛen. Es vermahnet der wei-
ſe Mann Syrach nicht vergebens/ alle Menſchen/
in ſeinem Buch/ am 7. Cap. zu embſiger Betrach-
tung deß Todtes/ in dem er ſpricht: Was du thust/„
so bedencke daß Ende/ so wirstu nimmermehr vbels„
thun. In welchen worten der weise Mann zuverstehn geben will/ daß„
es ein feine/ Gottſelige vnd nutzliche Gewonheit ſeye/ ſich ſeines letz-
ſten Ends vnd Abſchieds auß dieſer Welt offt vnd viel erinnern. Sin-
temal ein Menſch dadurch zur wahren Forcht Gottes auffgemun-
dert: hergegen von vielen Suͤnden abgehalten/ vnnd zu fleiſſiger ver-
richtung der Geſchaͤfften in ſeinem Ampt vnd Beruff angereitzet vnd
getrieben werde.
Dann wie wolte doch jmmer ein Menſch Gott den HErꝛen nit
kindtlich foͤrchten/ lieben vnd vor Augen haben? wie wolte er nit von
Hertzen andaͤchtig ſeufftzen vnnd betten? wie wolte er nit fuͤr groben
Suͤnden vnd verdammlichen Laſtern ſich huͤten? wie wolte er ſeinem
Ampt vnd Beruff nit embſig vnd fleiſſig abwarten? der Gottfoͤrchtig
bey ſich betrachtet/ daß es ein Ende mit jhm haben/ vnd er davon muß/
A ij
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