Neomenius, Johann: Christliche Klag- vnd Trostpredigt. Liegnitz, 1614.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

hengnis Gottes die Pest eingerissen/ ist er von dan-
nen wieder in sein Vaterland verreiset. Anno
1567. als er vernommen/ das sein geliebter Vet-
ter/ Herr Matthaeus Säbisch/ der Philosophiae
vnd Medicinae Doctor, gewesener Fürstlicher/ Li-
gnitscher Leib-Medicus, an jetzo aber vornehmer
Practicus zu Breßlaw/ zu Ollmütz im Marggraff-
thumb Mähren/ Jn der Schulen zu S. Mauritii,
Rector sey/ Hat er sich daselbsthin/ Jhn zubesuchen/
begeben/ da er dann/ weil gleich des einen Collegen
deroselbten Schulen stelle vaciret, sich zu desselben
Schuldienste bestellen lassen/ auch die Jugend des
ortes in aller Gottesfurcht/ Christlicher Tugend/
Zucht vnd gutten Künsten trewlich vnd fleissig insti-
cuiret vnd vnterwiesen. Von Ollmätz ist er Anno
1571. nach Wien in Osterreich verreiset/ allda er an-
gefangen sich auff eine gewisse/ vnd zwar faculta-
tem Medicam zu begeben/ in welcher er solche fun-
damenta geleget/ das er folgends im Jahr 1574.
im Monat Octobri seine Reise in Italiam vor sich
genommen/ Welcher orte er nicht alleine durch
hülffe vnd beförderung seines Bruders/ Albrecht
Säbisches auff Plotnitz/ nu mehr in Gott ruhende/
die vornehmsten vnd berühmbsten örter in gantz Ita-
lien perlustriret, vnd gesehen/ Sondern auch sein
studium Medicum mit allem fleisse deromassen ex-
coliret, das er Anno 1577. den 13. Octobr.
mit sonderm ruhm vnd lob in Doctorem promo-
viret.

Als er nach continuirung seines studii
Medici, vnd nach vollendung seiner Italianischen

pere-

hengnis Gottes die Peſt eingeriſſen/ iſt er von dan-
nen wieder in ſein Vaterland verreiſet. Anno
1567. als er vernommen/ das ſein geliebter Vet-
ter/ Herr Matthæus Saͤbiſch/ der Philoſophiæ
vnd Medicinæ Doctor, geweſener Fuͤrſtlicher/ Li-
gnitſcher Leib-Medicus, an jetzo aber vornehmer
Practicus zu Breßlaw/ zu Ollmuͤtz im Marggraff-
thumb Maͤhren/ Jn der Schulen zu S. Mauritii,
Rector ſey/ Hat er ſich daſelbſthin/ Jhn zubeſuchen/
begeben/ da er dann/ weil gleich des einen Collegen
deroſelbten Schulen ſtelle vaciret, ſich zu deſſelben
Schuldienſte beſtellen laſſen/ auch die Jugend des
ortes in aller Gottesfurcht/ Chriſtlicher Tugend/
Zucht vnd gutten Kuͤnſten trewlich vnd fleiſſig inſti-
cuiret vnd vnterwieſen. Von Ollmaͤtz iſt er Anno
1571. nach Wien in Oſterreich verreiſet/ allda er an-
gefangen ſich auff eine gewiſſe/ vnd zwar faculta-
tem Medicam zu begeben/ in welcher er ſolche fun-
damenta geleget/ das er folgends im Jahr 1574.
im Monat Octobri ſeine Reiſe in Italiam vor ſich
genommen/ Welcher orte er nicht alleine durch
huͤlffe vnd befoͤrderung ſeines Bruders/ Albrecht
Saͤbiſches auff Plotnitz/ nu mehr in Gott ruhende/
die vornehmſten vnd beruͤhmbſten oͤrter in gantz Ita-
lien perluſtriret, vnd geſehen/ Sondern auch ſein
ſtudium Medicum mit allem fleiſſe deromaſſen ex-
coliret, das er Anno 1577. den 13. Octobr.
mit ſonderm ruhm vnd lob in Doctorem promo-
viret.

Als er nach continuirung ſeines ſtudii
Medici, vnd nach vollendung ſeiner Italianiſchen

pere-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0038" n="[38]"/>
hengnis Gottes die Pe&#x017F;t eingeri&#x017F;&#x017F;en/ i&#x017F;t er von dan-<lb/>
nen wieder in &#x017F;ein Vaterland verrei&#x017F;et. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Anno</hi></hi><lb/>
1567.</hi> als er vernommen/ das &#x017F;ein geliebter Vet-<lb/>
ter/ Herr <hi rendition="#aq">Matthæus</hi> Sa&#x0364;bi&#x017F;ch/ der <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophiæ</hi><lb/>
vnd <hi rendition="#aq">Medicinæ Doctor,</hi> gewe&#x017F;ener Fu&#x0364;r&#x017F;tlicher/ Li-<lb/>
gnit&#x017F;cher Leib-<hi rendition="#aq">Medicus,</hi> an jetzo aber vornehmer<lb/><hi rendition="#aq">Practicus</hi> zu Breßlaw/ zu Ollmu&#x0364;tz im Marggraff-<lb/>
thumb Ma&#x0364;hren/ Jn der Schulen zu <hi rendition="#aq">S. Mauritii,<lb/>
Rector</hi> &#x017F;ey/ Hat er &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;thin/ Jhn zube&#x017F;uchen/<lb/>
begeben/ da er dann/ weil gleich des einen <hi rendition="#aq">Collegen</hi><lb/>
dero&#x017F;elbten Schulen &#x017F;telle <hi rendition="#aq">vaciret,</hi> &#x017F;ich zu de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
Schuldien&#x017F;te be&#x017F;tellen la&#x017F;&#x017F;en/ auch die Jugend des<lb/>
ortes in aller Gottesfurcht/ Chri&#x017F;tlicher Tugend/<lb/>
Zucht vnd gutten Ku&#x0364;n&#x017F;ten trewlich vnd flei&#x017F;&#x017F;ig <hi rendition="#aq">in&#x017F;ti-<lb/>
cuiret</hi> vnd vnterwie&#x017F;en. Von Ollma&#x0364;tz i&#x017F;t er <hi rendition="#aq">Anno</hi><lb/>
1571. nach Wien in O&#x017F;terreich verrei&#x017F;et/ allda er an-<lb/>
gefangen &#x017F;ich auff eine gewi&#x017F;&#x017F;e/ vnd zwar <hi rendition="#aq">faculta-<lb/>
tem Medicam</hi> zu begeben/ in welcher er &#x017F;olche <hi rendition="#aq">fun-<lb/>
damenta</hi> geleget/ das er folgends im Jahr <hi rendition="#g">1574.</hi><lb/>
im Monat <hi rendition="#aq">Octobri</hi> &#x017F;eine Rei&#x017F;e in <hi rendition="#aq">Italiam</hi> vor &#x017F;ich<lb/>
genommen/ Welcher orte er nicht alleine durch<lb/>
hu&#x0364;lffe vnd befo&#x0364;rderung &#x017F;eines Bruders/ Albrecht<lb/>
Sa&#x0364;bi&#x017F;ches auff Plotnitz/ nu mehr in Gott ruhende/<lb/>
die vornehm&#x017F;ten vnd beru&#x0364;hmb&#x017F;ten o&#x0364;rter in gantz <hi rendition="#aq">Ita-<lb/>
lien perlu&#x017F;triret,</hi> vnd ge&#x017F;ehen/ Sondern auch &#x017F;ein<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;tudium Medicum</hi> mit allem flei&#x017F;&#x017F;e deroma&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">ex-<lb/>
coliret,</hi> das er <hi rendition="#aq">Anno</hi> <hi rendition="#g">1577.</hi> den <hi rendition="#g">13.</hi> <hi rendition="#aq">Octobr.</hi><lb/>
mit &#x017F;onderm ruhm vnd lob in <hi rendition="#aq">Doctorem promo-<lb/>
viret.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Als er nach</hi><hi rendition="#aq">continuirung</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;eines</hi><hi rendition="#aq">&#x017F;tudii<lb/>
Medici,</hi> vnd nach vollendung &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Italiani</hi>&#x017F;chen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">pere-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[38]/0038] hengnis Gottes die Peſt eingeriſſen/ iſt er von dan- nen wieder in ſein Vaterland verreiſet. Anno 1567. als er vernommen/ das ſein geliebter Vet- ter/ Herr Matthæus Saͤbiſch/ der Philoſophiæ vnd Medicinæ Doctor, geweſener Fuͤrſtlicher/ Li- gnitſcher Leib-Medicus, an jetzo aber vornehmer Practicus zu Breßlaw/ zu Ollmuͤtz im Marggraff- thumb Maͤhren/ Jn der Schulen zu S. Mauritii, Rector ſey/ Hat er ſich daſelbſthin/ Jhn zubeſuchen/ begeben/ da er dann/ weil gleich des einen Collegen deroſelbten Schulen ſtelle vaciret, ſich zu deſſelben Schuldienſte beſtellen laſſen/ auch die Jugend des ortes in aller Gottesfurcht/ Chriſtlicher Tugend/ Zucht vnd gutten Kuͤnſten trewlich vnd fleiſſig inſti- cuiret vnd vnterwieſen. Von Ollmaͤtz iſt er Anno 1571. nach Wien in Oſterreich verreiſet/ allda er an- gefangen ſich auff eine gewiſſe/ vnd zwar faculta- tem Medicam zu begeben/ in welcher er ſolche fun- damenta geleget/ das er folgends im Jahr 1574. im Monat Octobri ſeine Reiſe in Italiam vor ſich genommen/ Welcher orte er nicht alleine durch huͤlffe vnd befoͤrderung ſeines Bruders/ Albrecht Saͤbiſches auff Plotnitz/ nu mehr in Gott ruhende/ die vornehmſten vnd beruͤhmbſten oͤrter in gantz Ita- lien perluſtriret, vnd geſehen/ Sondern auch ſein ſtudium Medicum mit allem fleiſſe deromaſſen ex- coliret, das er Anno 1577. den 13. Octobr. mit ſonderm ruhm vnd lob in Doctorem promo- viret. Als er nach continuirung ſeines ſtudii Medici, vnd nach vollendung ſeiner Italianiſchen pere-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523706
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523706/38
Zitationshilfe:	Neomenius, Johann: Christliche Klag- vnd Trostpredigt. Liegnitz, 1614, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523706/38>, abgerufen am 26.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.