Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611.

Bild:
<< vorherige Seite

men herab schüttelt/ sondern die dir von GOTT aus
sonderlichen Gnaden gesand/ geschenckt vnd gegeben
sein. Wann auch Gott der Herr der art Lehrer vnd
Prediger dir durch den zeitlichen Todt wieder nimpt/
so halte es nur eben für ein gros Vnglück/ vnd geden-
cke/ das der abgang getrewer Lehrer vnd prediger sel-
ten was gutes bedeutet/ vnd selten was gutes bringet.
Vnd so viel vom Ersten.



Folget drauff das ander.

ALs der gestalt/ wie gehöret/ der
heiliger Apostel paulus/ die Summa sei-
nes Ampts vnnd Wandels wiederholet
hat/ spricht er ferner: Vnd nun siehe/
ich im Geiste gebunden fahre hin gen Jeru-
salem.
Wil sagen/ das kan ich euch nicht verhal-
ten/ das ich meinen Weg gen Jerusalem nehmen wil.
Denn wie kurtz zuuor Lucas gemeldet hat/ so eylete er
noch auff den pfingstag zu Jerusalem zu sein/ so es
jm müglich were. Vnd damit die Eltesten von Ephe-

so nicht

men herab ſchuͤttelt/ ſondern die dir von GOTT aus
ſonderlichen Gnaden geſand/ geſchenckt vnd gegeben
ſein. Wann auch Gott der Herr der art Lehrer vnd
Prediger dir durch den zeitlichen Todt wieder nimpt/
ſo halte es nur eben fuͤr ein gros Vngluͤck/ vnd geden-
cke/ das der abgang getrewer Lehrer vnd prediger ſel-
ten was gutes bedeutet/ vnd ſelten was gutes bringet.
Vnd ſo viel vom Erſten.



Folget drauff das ander.

ALs der geſtalt/ wie gehoͤret/ der
heiliger Apoſtel paulus/ die Summa ſei-
nes Ampts vnnd Wandels wiederholet
hat/ ſpricht er ferner: Vnd nun ſiehe/
ich im Geiſte gebunden fahre hin gen Jeru-
ſalem.
Wil ſagen/ das kan ich euch nicht verhal-
ten/ das ich meinen Weg gen Jeruſalem nehmen wil.
Denn wie kurtz zuuor Lucas gemeldet hat/ ſo eylete er
noch auff den pfingſtag zu Jeruſalem zu ſein/ ſo es
jm muͤglich were. Vnd damit die Elteſten von Ephe-

ſo nicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0024" n="[24]"/>
men herab &#x017F;chu&#x0364;ttelt/ &#x017F;ondern die dir von GOTT aus<lb/>
&#x017F;onderlichen Gnaden ge&#x017F;and/ ge&#x017F;chenckt vnd gegeben<lb/>
&#x017F;ein. Wann auch Gott der Herr der art Lehrer vnd<lb/>
Prediger dir durch den zeitlichen Todt wieder nimpt/<lb/>
&#x017F;o halte es nur eben fu&#x0364;r ein gros Vnglu&#x0364;ck/ vnd geden-<lb/>
cke/ das der abgang getrewer Lehrer vnd <hi rendition="#k">p</hi>rediger &#x017F;el-<lb/>
ten was gutes bedeutet/ vnd &#x017F;elten was gutes bringet.<lb/>
Vnd &#x017F;o viel vom Er&#x017F;ten.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Folget drauff das ander.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Ls der ge&#x017F;talt/ wie geho&#x0364;ret/ der</hi><lb/>
heiliger Apo&#x017F;tel <hi rendition="#k">p</hi>aulus/ die Summa &#x017F;ei-<lb/>
nes Ampts vnnd Wandels wiederholet<lb/>
hat/ &#x017F;pricht er ferner: <hi rendition="#fr">Vnd nun &#x017F;iehe/<lb/>
ich im Gei&#x017F;te gebunden fahre hin gen Jeru-<lb/>
&#x017F;alem.</hi> Wil &#x017F;agen/ das kan ich euch nicht verhal-<lb/>
ten/ das ich meinen Weg gen Jeru&#x017F;alem nehmen wil.<lb/>
Denn wie kurtz zuuor Lucas gemeldet hat/ &#x017F;o eylete er<lb/>
noch auff den <hi rendition="#k">p</hi>fing&#x017F;tag zu Jeru&#x017F;alem zu &#x017F;ein/ &#x017F;o es<lb/>
jm mu&#x0364;glich were. Vnd damit die Elte&#x017F;ten von Ephe-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;o nicht</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[24]/0024] men herab ſchuͤttelt/ ſondern die dir von GOTT aus ſonderlichen Gnaden geſand/ geſchenckt vnd gegeben ſein. Wann auch Gott der Herr der art Lehrer vnd Prediger dir durch den zeitlichen Todt wieder nimpt/ ſo halte es nur eben fuͤr ein gros Vngluͤck/ vnd geden- cke/ das der abgang getrewer Lehrer vnd prediger ſel- ten was gutes bedeutet/ vnd ſelten was gutes bringet. Vnd ſo viel vom Erſten. Folget drauff das ander. ALs der geſtalt/ wie gehoͤret/ der heiliger Apoſtel paulus/ die Summa ſei- nes Ampts vnnd Wandels wiederholet hat/ ſpricht er ferner: Vnd nun ſiehe/ ich im Geiſte gebunden fahre hin gen Jeru- ſalem. Wil ſagen/ das kan ich euch nicht verhal- ten/ das ich meinen Weg gen Jeruſalem nehmen wil. Denn wie kurtz zuuor Lucas gemeldet hat/ ſo eylete er noch auff den pfingſtag zu Jeruſalem zu ſein/ ſo es jm muͤglich were. Vnd damit die Elteſten von Ephe- ſo nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523696/24
Zitationshilfe: Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523696/24>, abgerufen am 03.12.2024.