Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.Die I. LeichPredigt. nach seiner weise/ vnd die Eltesten weisheit gelehret. Eslehret vns aber der Heylige Ertzvater alhier mit seines Leibes/ verordneter beschickung ins heylige Land/ sonder- lich drey wichtige stück. Als Erstlich/ das es mit dem Menschen im Tode1. Zum andern/ Das vmb der Hoffnung willen/ eines2. Vnd denn zum dritten/ Das es nicht wider Gott/3. Dann wir müssen nun auch des andern stücks nichtII. Es wil Joseph nicht in salutato Rege, hinter des Wil B iij
Die I. LeichPredigt. nach ſeiner weiſe/ vnd die Elteſten weisheit gelehret. Eslehret vns aber der Heylige Ertzvater alhier mit ſeines Leibes/ veroꝛdneter beſchickung ins heylige Land/ ſonder- lich drey wichtige ſtuͤck. Als Erſtlich/ das es mit dem Menſchen im Tode1. Zum andern/ Das vmb der Hoffnung willen/ eines2. Vnd denn zum dritten/ Das es nicht wider Gott/3. Dann wir muͤſſen nun auch des andern ſtuͤcks nichtII. Es wil Joſeph nicht in ſalutato Rege, hinter des Wil B iij
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Die I. LeichPredigt.
nach ſeiner weiſe/ vnd die Elteſten weisheit gelehret. Es
lehret vns aber der Heylige Ertzvater alhier mit ſeines
Leibes/ veroꝛdneter beſchickung ins heylige Land/ ſonder-
lich drey wichtige ſtuͤck.
Als Erſtlich/ das es mit dem Menſchen im Tode
nicht gar auß ſey/ Was wuͤrde man ſich ſonſt vmb den
Leib faſt zu bekuͤmmern haben/ wenn Leib vnd Seel auff
einmal zugleich auff gieng?
1.
Zum andern/ Das vmb der Hoffnung willen/ eines
andern beſſern Lebens/ vnnd wegen allgemeiner Auffer-
ſtehung/ man der jenigen Leichnamb/ die ſolchen Glau-
ben haben/ ehrlich beſchicken/ vnd verhuͤllen ſolle.
2.
Vnd denn zum dritten/ Das es nicht wider Gott/
Glauben oder Gewiſſen/ oder Chriſtliche Liebe ſey/ da
jemandes Coͤrper auß erheblichen vrſachen von einem
Ort zum andern gefuͤhret wird/ wann nur ſolches nicht
auß Aberglauben/ oder vbriger Pracht/ (die ſonderlich
bey den Todten ſol vermieden werden) geſchiehet/ vnnd
alſo wird nicht vnbillich/ dieſes Jungen verblichenen
Herꝛn Coͤꝛper von ſeinen Eltern abgeholet/ das er in ſein
Erbbegraͤbnis geleget/ vnd alda mit ſeinen Vaͤtern/ der
allgemeinen Aufferſtehung/ moͤge gewertig ſein/ aber
hievon weiter zu reden iſt diſes orts nicht.
3.
Dann wir muͤſſen nun auch des andern ſtuͤcks nicht
vergeſſen. Als die erbotene Gunſt/ wegen der verordne-
ten abfuͤhrung Jacobs.
II.
Es wil Joſeph nicht in ſalutato Rege, hinter des
Koͤnigs vorwiſſen/ vnd genediger zulaſſung/ ſeines Va-
ters begehren/ zu Werck richten/ Ob es wol an jhm ſelbs
Ruͤhmlich/ vnnd Chriſtlich war/ vnnd er es mit einem
Eyd zugeſagt hatte.
Wil
B iij
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