Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609.

Bild:
<< vorherige Seite

Davon wollen wir kurtzlich vnd einseltig handlen. Das
es aber mit nutz beiderseits geschehen möge/ wollen wir Gott
den ewigen Vater in dem Namen seines lieben Sohnes Je-
su Christi demütiglich anruffen/ das er vns hierzu seinen hei-
ligen Geist vnd gnade mildiglich verleihen vnd geben wol-
le/ Amen.

Zum Ersten von den Centnern.

BElangend die Centner/ die der HERR
seinen Knechten außtheilet/ die werden von den Alten
Lehrern auff vngleiche weise gedeutet. Lutherus sagt/
Die Centner sind daß befohlene Gottes Wort. Wir können
es ohne jemands nachtheil/ Erstlich von den Emptern vnd
Ständen vnter den Menschen/ Darnach auch von den Ga-
ben/ die zu verrichtung eines jeden Standes nutz vnd nötig
sein/ gar wol verstehen. Denn so jemand zum Lehrampt in
der Christlichen gemeine beruffen wird/ deme wird von dem
Herrn ein Centner gegeben/ vnd vertrawet/ nemlich das
Wort Gottes/ durch welches jhme Gott der Herr allhier
auff Erden ein Volck samlet/ welches jhn erkennet/ anruffet/
lobet vnd preiset/ hie zeitlich vnd dort ewiglich/ wie Esaiae 51.
Cap. Gott der Herr sagt: Jch lege mein Wort in
deinen Mund/ vnd bedecke dich vnder dem Schat-
ten meiner Hende/ Auff das ich den Himmel pflan-
tze/ Vnd die Erde gründe/ vnd zu Zion spreche/
Du bist mein Volck:
Vnd im Propheten Malachia 2[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
Cap. Des Priesters lippen sollen die Lehre bewa-
ren/ das man auß seinem Munde das Gesetze su-
che/ Denn Er ist ein Engel des HERrn Zebaoth.

Das ist nu ein Centner/ welchen Gott seinen Dienern den

Lehrern

Davon wollen wir kurtzlich vnd einſeltig handlen. Das
es aber mit nutz beiderſeits geſchehen moͤge/ wollen wir Gott
den ewigen Vater in dem Namen ſeines lieben Sohnes Je-
ſu Chriſti demuͤtiglich anruffen/ das er vns hierzu ſeinen hei-
ligen Geiſt vnd gnade mildiglich verleihen vnd geben wol-
le/ Amen.

Zum Erſten von den Centnern.

BElangend die Centner/ die der HERR
ſeinen Knechten außtheilet/ die werden von den Alten
Lehrern auff vngleiche weiſe gedeutet. Lutherus ſagt/
Die Centner ſind daß befohlene Gottes Wort. Wir koͤnnen
es ohne jemands nachtheil/ Erſtlich von den Emptern vnd
Staͤnden vnter den Menſchen/ Darnach auch von den Ga-
ben/ die zu verrichtung eines jeden Standes nutz vnd noͤtig
ſein/ gar wol verſtehen. Denn ſo jemand zum Lehrampt in
der Chriſtlichen gemeine beruffen wird/ deme wird von dem
Herrn ein Centner gegeben/ vnd vertrawet/ nemlich das
Wort Gottes/ durch welches jhme Gott der Herr allhier
auff Erden ein Volck ſamlet/ welches jhn erkennet/ anruffet/
lobet vnd preiſet/ hie zeitlich vnd dort ewiglich/ wie Eſaiæ 51.
Cap. Gott der Herr ſagt: Jch lege mein Wort in
deinen Mund/ vnd bedecke dich vnder dem Schat-
ten meiner Hende/ Auff das ich den Him̃el pflan-
tze/ Vnd die Erde gruͤnde/ vnd zu Zion ſpreche/
Du biſt mein Volck:
Vnd im Propheten Malachia 2[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
Cap. Des Prieſters lippen ſollen die Lehre bewa-
ren/ das man auß ſeinem Munde das Geſetze ſu-
che/ Deñ Er iſt ein Engel des HERrn Zebaoth.

Das iſt nu ein Centner/ welchen Gott ſeinen Dienern den

Lehrern
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <pb facs="#f0010" n="[10]"/>
          <p>Davon wollen wir kurtzlich vnd ein&#x017F;eltig handlen. Das<lb/>
es aber mit nutz beider&#x017F;eits ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge/ wollen wir Gott<lb/>
den ewigen Vater in dem Namen &#x017F;eines lieben Sohnes Je-<lb/>
&#x017F;u Chri&#x017F;ti demu&#x0364;tiglich anruffen/ das er vns hierzu &#x017F;einen hei-<lb/>
ligen Gei&#x017F;t vnd gnade mildiglich verleihen vnd geben wol-<lb/>
le/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zum Er&#x017F;ten von den Centnern.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">B</hi>Elangend die Centner/ die der <hi rendition="#g">HERR</hi></hi><lb/>
&#x017F;einen Knechten außtheilet/ die werden von den Alten<lb/>
Lehrern auff vngleiche wei&#x017F;e gedeutet. Lutherus &#x017F;agt/<lb/>
Die Centner &#x017F;ind daß befohlene Gottes Wort. Wir ko&#x0364;nnen<lb/>
es ohne jemands nachtheil/ Er&#x017F;tlich von den Emptern vnd<lb/>
Sta&#x0364;nden vnter den Men&#x017F;chen/ Darnach auch von den Ga-<lb/>
ben/ die zu verrichtung eines jeden Standes nutz vnd no&#x0364;tig<lb/>
&#x017F;ein/ gar wol ver&#x017F;tehen. Denn &#x017F;o jemand zum Lehrampt in<lb/>
der Chri&#x017F;tlichen gemeine beruffen wird/ deme wird von dem<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> ein Centner gegeben/ vnd vertrawet/ nemlich das<lb/>
Wort Gottes/ durch welches jhme Gott der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> allhier<lb/>
auff Erden ein Volck &#x017F;amlet/ welches jhn erkennet/ anruffet/<lb/>
lobet vnd prei&#x017F;et/ hie zeitlich vnd dort ewiglich/ wie E&#x017F;ai<hi rendition="#aq">æ</hi> 51.<lb/>
Cap. Gott der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> &#x017F;agt: <hi rendition="#fr">Jch lege mein Wort in<lb/>
deinen Mund/ vnd bedecke dich vnder dem Schat-<lb/>
ten meiner Hende/ Auff das ich den Him&#x0303;el pflan-<lb/>
tze/ Vnd die Erde gru&#x0364;nde/ vnd zu Zion &#x017F;preche/<lb/>
Du bi&#x017F;t mein Volck:</hi> Vnd im Propheten Malachia 2<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><lb/>
Cap. <hi rendition="#fr">Des Prie&#x017F;ters lippen &#x017F;ollen die Lehre bewa-<lb/>
ren/ das man auß &#x017F;einem Munde das Ge&#x017F;etze &#x017F;u-<lb/>
che/ Den&#x0303; Er i&#x017F;t ein Engel des HERrn Zebaoth.</hi><lb/>
Das i&#x017F;t nu ein Centner/ welchen Gott &#x017F;einen Dienern den<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Lehrern</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[10]/0010] Davon wollen wir kurtzlich vnd einſeltig handlen. Das es aber mit nutz beiderſeits geſchehen moͤge/ wollen wir Gott den ewigen Vater in dem Namen ſeines lieben Sohnes Je- ſu Chriſti demuͤtiglich anruffen/ das er vns hierzu ſeinen hei- ligen Geiſt vnd gnade mildiglich verleihen vnd geben wol- le/ Amen. Zum Erſten von den Centnern. BElangend die Centner/ die der HERR ſeinen Knechten außtheilet/ die werden von den Alten Lehrern auff vngleiche weiſe gedeutet. Lutherus ſagt/ Die Centner ſind daß befohlene Gottes Wort. Wir koͤnnen es ohne jemands nachtheil/ Erſtlich von den Emptern vnd Staͤnden vnter den Menſchen/ Darnach auch von den Ga- ben/ die zu verrichtung eines jeden Standes nutz vnd noͤtig ſein/ gar wol verſtehen. Denn ſo jemand zum Lehrampt in der Chriſtlichen gemeine beruffen wird/ deme wird von dem Herrn ein Centner gegeben/ vnd vertrawet/ nemlich das Wort Gottes/ durch welches jhme Gott der Herr allhier auff Erden ein Volck ſamlet/ welches jhn erkennet/ anruffet/ lobet vnd preiſet/ hie zeitlich vnd dort ewiglich/ wie Eſaiæ 51. Cap. Gott der Herr ſagt: Jch lege mein Wort in deinen Mund/ vnd bedecke dich vnder dem Schat- ten meiner Hende/ Auff das ich den Him̃el pflan- tze/ Vnd die Erde gruͤnde/ vnd zu Zion ſpreche/ Du biſt mein Volck: Vnd im Propheten Malachia 2_ Cap. Des Prieſters lippen ſollen die Lehre bewa- ren/ das man auß ſeinem Munde das Geſetze ſu- che/ Deñ Er iſt ein Engel des HERrn Zebaoth. Das iſt nu ein Centner/ welchen Gott ſeinen Dienern den Lehrern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523595
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523595/10
Zitationshilfe: Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523595/10>, abgerufen am 21.11.2024.