Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.Leichpredigt. schicht sonderlich hierin/ das man wegen der verstor-benen gar zu sehr vnd vnmässig trawret/ do es doch heissen sol/ das wir ja nicht trawren sollen wie die Heyden/ die keine Hoffnung haben. 1. Teß: 4. Denn es ist vnd heist nicht verlohren/ son- dern schlets vor auß geschickt. Vnd es wird baldt die zeit kommen/ da alles sol wieder gebracht werden/ vnd nobis non perit, quod Deo non perit. Da- rumb wird vns dieß Exempel des gemeinen trawrens vnd Leide tragens der Jsraeliten vorgetragen; Vnd werden hierin gelehret/ das wir die lieben abgeleibten mit Brüdern vnd Schwestern in Christo/ sonderlich wann sie sich mit Moyse vmb das Regiment etc. sich wol verdienet/ mit gebürlichen Brüderlichen Liebes Thrä- nen bespritzen sollen: Aber doch in Trawren ein ge- bürliches maßhalten. Vnd so viel hab ich auff dieß- mal vom vorhabenden Text bey gegenwertiger Leich- begengnis reden wollen. Wie nun jederman vber gegenwertigen zufall meisters D iij
Leichpredigt. ſchicht ſonderlich hierin/ das man wegen der verſtor-benen gar zu ſehr vnd vnmaͤſſig trawret/ do es doch heiſſen ſol/ das wir ja nicht trawren ſollen wie die Heyden/ die keine Hoffnung haben. 1. Teß: 4. Denn es iſt vnd heiſt nicht verlohren/ ſon- dern ſchlets vor auß geſchickt. Vnd es wird baldt die zeit kommen/ da alles ſol wieder gebracht werden/ vnd nobis non perit, quod Deo non perit. Da- rumb wird vns dieß Exempel des gemeinen trawrens vnd Leide tragens der Jſraeliten vorgetragen; Vnd werden hierin gelehret/ das wir die lieben abgeleibten mit Bruͤdern vnd Schweſtern in Chriſto/ ſonderlich wañ ſie ſich mit Moyſe vmb das Regiment ꝛc. ſich wol verdienet/ mit gebuͤrlichen Bruͤderlichẽ Liebes Thraͤ- nen beſpritzen ſollen: Aber doch in Trawren ein ge- buͤrliches maßhalten. Vnd ſo viel hab ich auff dieß- mal vom vorhabenden Text bey gegenwertiger Leich- begengnis reden wollen. Wie nun jederman vber gegenwertigen zufall meiſters D iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0029" n="[29]"/><fw place="top" type="header">Leichpredigt.</fw><lb/> ſchicht ſonderlich hierin/ das man wegen der verſtor-<lb/> benen gar zu ſehr vnd vnmaͤſſig trawret/ do es doch<lb/> heiſſen ſol/ <hi rendition="#fr">das wir ja nicht trawren ſollen wie<lb/> die Heyden/ die keine Hoffnung haben.</hi><lb/><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Teß:</hi> 4.</hi> Denn es iſt vnd heiſt nicht verlohren/ ſon-<lb/> dern ſchlets vor auß geſchickt. Vnd es wird baldt die<lb/> zeit kommen/ da alles ſol wieder gebracht werden/<lb/> vnd <hi rendition="#aq">nobis non perit, quod Deo non perit.</hi> Da-<lb/> rumb wird vns dieß Exempel des gemeinen trawrens<lb/> vnd Leide tragens der Jſraeliten vorgetragen; Vnd<lb/> werden hierin gelehret/ das wir die lieben abgeleibten<lb/> mit Bruͤdern vnd Schweſtern in Chriſto/ ſonderlich<lb/> wañ ſie ſich mit Moyſe vmb das Regiment ꝛc. ſich wol<lb/> verdienet/ mit gebuͤrlichen Bruͤderlichẽ Liebes Thraͤ-<lb/> nen beſpritzen ſollen: Aber doch in Trawren ein ge-<lb/> buͤrliches maßhalten. Vnd ſo viel hab ich auff dieß-<lb/> mal vom vorhabenden Text bey gegenwertiger Leich-<lb/> begengnis reden wollen.</p> </div> </div><lb/> <div type="fsPersonalia" n="2"> <head/> <p>Wie nun jederman vber gegenwertigen zufall<lb/> vnd Tode/ <hi rendition="#fr">des weilandt Geſtrengen/ Edlen/<lb/> Ehrenveſten/ vnnd Hochweiſen Herrn<lb/> ARNHOLD von HOLTEN/ wol ver-<lb/> ordneten/ vnd vmb dieſe Kirche/ Regiment<lb/> vnd Schule/ wol verdieneten Hn. Burger-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D iij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">meiſters</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[29]/0029]
Leichpredigt.
ſchicht ſonderlich hierin/ das man wegen der verſtor-
benen gar zu ſehr vnd vnmaͤſſig trawret/ do es doch
heiſſen ſol/ das wir ja nicht trawren ſollen wie
die Heyden/ die keine Hoffnung haben.
1. Teß: 4. Denn es iſt vnd heiſt nicht verlohren/ ſon-
dern ſchlets vor auß geſchickt. Vnd es wird baldt die
zeit kommen/ da alles ſol wieder gebracht werden/
vnd nobis non perit, quod Deo non perit. Da-
rumb wird vns dieß Exempel des gemeinen trawrens
vnd Leide tragens der Jſraeliten vorgetragen; Vnd
werden hierin gelehret/ das wir die lieben abgeleibten
mit Bruͤdern vnd Schweſtern in Chriſto/ ſonderlich
wañ ſie ſich mit Moyſe vmb das Regiment ꝛc. ſich wol
verdienet/ mit gebuͤrlichen Bruͤderlichẽ Liebes Thraͤ-
nen beſpritzen ſollen: Aber doch in Trawren ein ge-
buͤrliches maßhalten. Vnd ſo viel hab ich auff dieß-
mal vom vorhabenden Text bey gegenwertiger Leich-
begengnis reden wollen.
Wie nun jederman vber gegenwertigen zufall
vnd Tode/ des weilandt Geſtrengen/ Edlen/
Ehrenveſten/ vnnd Hochweiſen Herrn
ARNHOLD von HOLTEN/ wol ver-
ordneten/ vnd vmb dieſe Kirche/ Regiment
vnd Schule/ wol verdieneten Hn. Burger-
meiſters
D iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |