Wild, Johann Daniel: Rosa generosa. Hanau, 1631.ROSA GENEROSA. der wind der Anfechtung nicht/ der wind der Kranckheit nicht/ der winddeß Todes auch nicht. Dargegen/ ob schon die jenige auch wieder herfür kommen werden Da schawe nun ein jeder gar eben zu/ vnd prüffe sich selbst wie es IV. Die Blum im himlischen Lustgarten. Es ist ge- ben. Er
ROSA GENEROSA. der wind der Anfechtung nicht/ der wind der Kranckheit nicht/ der winddeß Todes auch nicht. Dargegen/ ob ſchon die jenige auch wieder herfuͤr kommen werden Da ſchawe nun ein jeder gar eben zu/ vnd pruͤffe ſich ſelbſt wie es IV. Die Blum im himliſchen Luſtgarten. Es iſt ge- ben. Er
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ROSA GENEROSA.
der wind der Anfechtung nicht/ der wind der Kranckheit nicht/ der wind
deß Todes auch nicht.
Dargegen/ ob ſchon die jenige auch wieder herfuͤr kommen werden
am juͤngſten Tage/ welche hie im Elendsthal/ das iſt/ in dem verderbten
ſuͤndlichen Stand extra hortum Ecclenæ. auſſer dem Kirchengarten
bleiben/ wie denn auch die jenige/ die zwar allhie im Kirchengarten ſein/
bluͤhen auch in weltlichen Ehren/ haben einen feinen ſchein der Gott-
ſeligkeit/ vnd der Weißheit/ durch ſelberwehlte Geiſtlichkeit vnd
Demuth/ geben aber keinen guten Geruch der wahren Frombkeit von
ſich/ ſondern ſtincken vielmehr von allerley ſuͤnden/ haben auch gar keine
Chriſtliche Tugend vnd wirckung bey ſich/ die_enige/ ſag ich/ haben die
erwuͤnſchte ſelige Verſetzung in den ewigen himliſchen Luſtgarten/ durch-
auß nicht zu hoffen/ ſondern werden als Vnkraut hinweg geworffen/ vnd
mit Fuͤſſen getretten werden.
2. Tim. 3. 5.
Coloſ. 2. 23.
Da ſchawe nun ein jeder gar eben zu/ vnd pruͤffe ſich ſelbſt wie es
jetzt mit jhm in horto Eccleſiæ, im Kirchengarten beſchaffen/ ob er die ob-
gedachte ernewrung/ tugenden vnd wirckung an ſich auch befinde/ oder
nicht/ ob er eine ſolche jetzt beſchriebene Blum oder aber ein Vnkraut ſey/
ſo wird er bald mercken was er zu hoffen oder nicht zu offen habe. Jſt nun
an dem daß wir auch etwas reden von der allerletzten vnd beſten Fortſetz-
ung deß Menſchen auß dem Kirchengarten in den himliſchen Luſtgarten.
IV.
Die Blum im himliſchen Luſtgarten.
DJeſe letzte vnd allerbeſte Verſetzung der glaubigen
Chriſten wird ſo gewiß geſchehen/ als die vorgedachte dr_y auch
geſchehen ſind. Dann es iſt ja der Menſch nicht zu dieſem leben
allein erſchaffen/ wie andere ſtumme vnd thumme Creaturen/
ſondern zu dem ewigen Leben. (plus vltra, mehr dahinden/ weiter hinauß/
ſagt K. Carl. V.) Vnd wann ſchon vnſere GroßEltern im Para diß
nicht geſuͤndiget hetten/ ſo weren ſie doch nicht jmmer auff Erden allhie
geblieben/ ſondern endlichen ohne allen ſchmertzen vnd Tod/ auß dem jrr-
diſchen Paradiß in das himliſche verſetzet worden/ wie hernachmals mit
Enoch Gen. 5. vnd mit Elia 2. Reg. 2. geſchehen. Da ſie aber durch jhren
Vngehorſam ſo wol das Ewige als das zeitliche Leben jhnen vnd vns
verſchertzet haben/ Sihe ſo hats vns der Sohn Gottes widerumb erwor-
ben. Er
Es iſt ge-
wiß ein e-
wiges Le-
ben.
Geneſ. 5.
24.
2. Reg. 2.
11.
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