Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.Die Ander Leichpredigt. Außlegung. ANdächtige vnd geliebte Frennde inExordium I. Werden wir dadurch erinnert/ daß vnser LebenI. II. Das solches leyden nicht wenig oder gering sey/II. III. Daß solch vielfeltiges leyden nicht nur etwa be-III. Daß aber deme also sey/ bedarff keines langen vndb. Augen- G iij
Die Ander Leichpredigt. Außlegung. ANdaͤchtige vnd geliebte Frennde inExordium I. Werden wir dadurch erinnert/ daß vnſer LebenI. II. Das ſolches leyden nicht wenig oder gering ſey/II. III. Daß ſolch vielfeltiges leyden nicht nur etwa be-III. Daß aber deme alſo ſey/ bedarff keines langen vndβ. Augen- G iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <pb facs="#f0053" n="51"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Ander Leichpredigt.</hi> </fw><lb/> <div type="fsExordium" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Außlegung.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Ndaͤchtige vnd geliebte Frennde in</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Exordium<lb/> ſpeciale.<lb/> à</hi> γνώμη<lb/><hi rendition="#aq">Davidica<lb/> Pſal. 34 v.</hi> 20.</note><lb/> Chriſto dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn:</hi></hi> Wenn der Koͤnigli-<lb/> che Prophet David vns den zuſtand aller<lb/> glaͤubigen vnd from̃en Chriſten/ den es mit<note place="right">α.<lb/><hi rendition="#aq">Commendatá<lb/> & explicat<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><lb/> per membra.<lb/> Monet euim<lb/> nos David<lb/> de tribus:</hi></note><lb/> jhnen hat hie in dieſem Leben/ beſchreiben vnd zuerken-<lb/> nen geben wil/ ſo ſpricht er Pſal. 34. alſo: <hi rendition="#aq">Multæ tribu-<lb/> lationes Juſtorum:</hi> <hi rendition="#fr">Der Gerechte muß viel leiden.</hi><lb/> Nicht mehr als drey Woͤrtlein ſind dieſes/ L. Chriſten/<lb/> aber alle drey ſind ſehr wol zu behertzigen. Denn</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Werden wir dadurch erinnert/ daß vnſer Leben<note place="right"><hi rendition="#aq">I.<lb/> De vitæ hu-<lb/> manæ quali-<lb/> tate.</hi></note><lb/> hie auff Erden nichts anders ſey/ als nur ein <hi rendition="#fr">rechtes<lb/> leyden/</hi> odeꝛ wie Moſes ſagt Pſal. 90. <hi rendition="#aq">labor & dolor,</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 90: v.</hi> 11.</note><lb/><hi rendition="#fr">Muͤhe vnd Arbeit:</hi> da man allerley vngemach/ noht<lb/> vnd ſchmertzen muß außſtehen/ vnd ſich vnter denſel-<lb/> ben/ wie ein arme Made/ winden vnd drehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi> Das ſolches leyden nicht wenig oder gering ſey/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi><lb/> De tribulatio<lb/> num huma-<lb/> narum multi-<lb/> plicitate.</hi></note><lb/> ſondern deſſelben <hi rendition="#fr">gar viel:</hi> da jmmer eines dem andern<lb/> die handt zu bieten/ vnd von allen ſeiten her/ zur rech-<lb/> ten vnd zur lincken/ auff einander mit ſchnellem fuſſe zu<note place="right"><hi rendition="#aq">Seneca: Vni-<lb/> us mali finis,<lb/> eſt p<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>cipiñ<lb/> alterius.</hi></note><lb/> folgen pflege.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III.</hi></hi> Daß ſolch vielfeltiges leyden nicht nur etwa be-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III.</hi><lb/> De tribula-<lb/> tionum obje-<lb/> cto.</hi></note><lb/> treffe die gottloſen vnd boͤſen/ ſondern viel mehr vnd am<lb/> allermeiſten <hi rendition="#fr">die Gerechten/</hi> das iſt/ die frommen vnd<lb/> gleubigen/ die ſich jres lieben HErrn Jeſu Chriſti vnd<lb/> ſeines Verdienſts/ wie denn auch ſonſt aller ſeiner Guͤte<lb/> vnd Trew jederzeit von hertzen frewen vnd troͤſten.</p><lb/> <p>Daß aber deme alſo ſey/ bedarff keines langen vnd<note place="right">β.<lb/><hi rendition="#aq">Confirmatâ<lb/> Exemplis.</hi></note><lb/> außfuͤhrlichen Beweiſes/ denn es bezeugets der taͤgliche<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Augen-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0053]
Die Ander Leichpredigt.
Außlegung.
ANdaͤchtige vnd geliebte Frennde in
Chriſto dem Herrn: Wenn der Koͤnigli-
che Prophet David vns den zuſtand aller
glaͤubigen vnd from̃en Chriſten/ den es mit
jhnen hat hie in dieſem Leben/ beſchreiben vnd zuerken-
nen geben wil/ ſo ſpricht er Pſal. 34. alſo: Multæ tribu-
lationes Juſtorum: Der Gerechte muß viel leiden.
Nicht mehr als drey Woͤrtlein ſind dieſes/ L. Chriſten/
aber alle drey ſind ſehr wol zu behertzigen. Denn
Exordium
ſpeciale.
à γνώμη
Davidica
Pſal. 34 v. 20.
α.
Commendatá
& explicat_
per membra.
Monet euim
nos David
de tribus:
I. Werden wir dadurch erinnert/ daß vnſer Leben
hie auff Erden nichts anders ſey/ als nur ein rechtes
leyden/ odeꝛ wie Moſes ſagt Pſal. 90. labor & dolor,
Muͤhe vnd Arbeit: da man allerley vngemach/ noht
vnd ſchmertzen muß außſtehen/ vnd ſich vnter denſel-
ben/ wie ein arme Made/ winden vnd drehen.
I.
De vitæ hu-
manæ quali-
tate.
Pſal. 90: v. 11.
II. Das ſolches leyden nicht wenig oder gering ſey/
ſondern deſſelben gar viel: da jmmer eines dem andern
die handt zu bieten/ vnd von allen ſeiten her/ zur rech-
ten vnd zur lincken/ auff einander mit ſchnellem fuſſe zu
folgen pflege.
II.
De tribulatio
num huma-
narum multi-
plicitate.
Seneca: Vni-
us mali finis,
eſt p__cipiñ
alterius.
III. Daß ſolch vielfeltiges leyden nicht nur etwa be-
treffe die gottloſen vnd boͤſen/ ſondern viel mehr vnd am
allermeiſten die Gerechten/ das iſt/ die frommen vnd
gleubigen/ die ſich jres lieben HErrn Jeſu Chriſti vnd
ſeines Verdienſts/ wie denn auch ſonſt aller ſeiner Guͤte
vnd Trew jederzeit von hertzen frewen vnd troͤſten.
III.
De tribula-
tionum obje-
cto.
Daß aber deme alſo ſey/ bedarff keines langen vnd
außfuͤhrlichen Beweiſes/ denn es bezeugets der taͤgliche
Augen-
β.
Confirmatâ
Exemplis.
G iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |