Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.XI. Klag vnd Trostschrifft/ An die Edle vnd EhrenTugentsame Fraw Schlaherin zum Klösterlein etc. Aus dem 127. Psalm genommen. David der König vnd Prophet In seinem Psalmbuch gar fein redt/ Er spricht: daß die klein Kinderlein Mit Warheit Gottes Gaben seyn. Ist nun jemand/ den Gott der HERR Thul im Ehestand Kinder beschern/ Trefflich er Gottes Segen spürt/ Hiemit auch gleich erinnert wird/ Recht auffzuziehn solch Gottes Gabn/ Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn. Nun ists war/ daß nicht ohn gefehr Eltern die Kinder lieben sehr/ Nein/ sondern Göttlich Majestat Solch lieb in sie gepflantzet hat. Es kan sich aber offt begebn Ein folches Creutz in diesem lebn/ Nemlich daß Gott Eltern mit pein VVegnehmen thut die Kinderlein: Er lest sie sterben jung vnd bald/ Reist sie aus der Welt wilden Wald/ Dadurch Eltern (ist nicht erlogn) Ein groß Hertzleid wird zugezogn/ Nun
XI. Klag vnd Troſtſchrifft/ An die Edle vnd EhrenTugentſame Fraw Schlaherin zum Kloͤſterlein ꝛc. Aus dem 127. Pſalm genommen. David der Koͤnig vnd Prophet In ſeinem Pſalmbuch gar fein redt/ Er ſpricht: daß die klein Kinderlein Mit Warheit Gottes Gaben ſeyn. Iſt nun jemand/ den Gott der HERR Thul im Eheſtand Kinder beſchern/ Trefflich er Gottes Segen ſpuͤrt/ Hiemit auch gleich erinnert wird/ Recht auffzuziehn ſolch Gottes Gabn/ Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn. Nun iſts war/ daß nicht ohn gefehr Eltern die Kinder lieben ſehr/ Nein/ ſondern Goͤttlich Majeſtat Solch lieb in ſie gepflantzet hat. Es kan ſich aber offt begebn Ein folches Creutz in dieſem lebn/ Nemlich daß Gott Eltern mit pein VVegnehmen thut die Kinderlein: Er leſt ſie ſterben jung vnd bald/ Reiſt ſie aus der Welt wilden Wald/ Dadurch Eltern (iſt nicht erlogn) Ein groß Hertzleid wird zugezogn/ Nun
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XI.
Klag vnd Troſtſchrifft/
An die Edle vnd EhrenTugentſame Fraw
Schlaherin zum Kloͤſterlein ꝛc. Aus dem 127.
Pſalm genommen.
David der Koͤnig vnd Prophet
In ſeinem Pſalmbuch gar fein redt/
Er ſpricht: daß die klein Kinderlein
Mit Warheit Gottes Gaben ſeyn.
Iſt nun jemand/ den Gott der HERR
Thul im Eheſtand Kinder beſchern/
Trefflich er Gottes Segen ſpuͤrt/
Hiemit auch gleich erinnert wird/
Recht auffzuziehn ſolch Gottes Gabn/
Ehr vnd Frewd einmahl dran zu habn.
Nun iſts war/ daß nicht ohn gefehr
Eltern die Kinder lieben ſehr/
Nein/ ſondern Goͤttlich Majeſtat
Solch lieb in ſie gepflantzet hat.
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Ein folches Creutz in dieſem lebn/
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VVegnehmen thut die Kinderlein:
Er leſt ſie ſterben jung vnd bald/
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Dadurch Eltern (iſt nicht erlogn)
Ein groß Hertzleid wird zugezogn/
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