Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.Christliche Leich- vnd TrostPredigt. ES hat Geliebte Christen der 84 Psalm/ dar- Immu-
Chriſtliche Leich- vnd TroſtPredigt. ES hat Geliebte Chriſten der 84 Pſalm/ dar- Immu-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <pb facs="#f0006" n="4"/> <fw place="top" type="header">Chriſtliche Leich- vnd TroſtPredigt.</fw><lb/> <div type="fsExordium" n="2"> <head/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S hat Geliebte Chriſten</hi> der 84 Pſalm/ dar-<lb/> auß vnſeres abgeleſenes Spruͤchlein gezogẽ iſt/ eine<lb/> Denckwuͤrdige Vberſchriefft/ in deme dieſer Pſalm<lb/> genennet wirdt/ Ein Pſalm der Kinder Korah/ auff der<lb/> Githith vor zuſingen. Welches etliche <hi rendition="#aq">interpretes</hi> alſo ver-<lb/> dolmetſchen: <hi rendition="#aq">Pſalmus familiæ Coraicæ, decantandus â</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Videatur<lb/> Eſromus<lb/> Rudinger.<lb/> Sebastian.<lb/> Münſter.<lb/> Immanuel.<lb/> Tremellius.</hi></hi></note><hi rendition="#aq">Magiſtro ad Cytharam Gathicam.</hi> Andere <hi rendition="#aq">Vincenti<lb/> in Gitthith filiorum Corah Pſalmus.</hi> Andere <hi rendition="#aq">Magiſtro<lb/> Symphoniæ ad Gitthæa poſteris Korachi Pſalmus.</hi><lb/> Darauß jhr viel vnter den Gelehrten ſchlieſſen/ das dieſen<lb/> Pſalm Koͤnig David nicht Componiret habe. Ja es halten<lb/> etliche fuͤrnehme <hi rendition="#aq">Interpretes</hi> dafuͤr/ das dieſer Pſalm gar<lb/> n<choice><sic>chi</sic><corr>ich</corr></choice>t zu Koͤn: Davids zeiten gemacht/ ſondern es habe eben<lb/> dieſen ſchoͤnen Pſalm/ viel hundert Jahꝛ hernach/ der frome<lb/> Koͤnig <hi rendition="#aq">Joſaphat</hi> Componiret/ eben zu der Zeit/ da Er daß<lb/> Heilige Oſterfeſt/ Hochfeyerlich Celebriret vnd begangen.<lb/> Aber daran iſt vns wenig gelegen/ es habe dieſen Pſalm<lb/> Koͤnig David/ oder ſein Capelmeiſter/ Koͤnig <hi rendition="#aq">Joſaphat,</hi><lb/> oder ſonſten ein Heiliger Prophet oder Geiſtreicher Mañ<lb/> im Alten Teſtament Componiret/ ſo finden wir jhn vnter<lb/> den Pſalmen des Hocherlaͤuchten Koͤniges Davids ſtehen/<lb/> vnd iſt mit den andern ſeinen Pſalmen zu vergleichen/ deñ<lb/> es wird darinnen hoch geruͤhmet/ gelobet vnd gepreiſet der<lb/> ſchoͤne GOttesdienſt Altes Teſtaments/ So ſonderlich zu<lb/> Hieruſalem/ an welchem Orth/ GOtt ſeines Nahmens<lb/> Gedaͤchtnuͤß geſtiefftet/ Hochfeyerlich Celebriret vnd be-<lb/> gangen ward. Vnd werden faſt gleiche <hi rendition="#aq">materialia,</hi> wie im<lb/> 42 vnd 122 Pſalm tractiret vnd abgehandelt/ vnd weil die<lb/> Stadt Hieruſalem/ gleichſam ein <hi rendition="#aq">Typus</hi> vñ Fuͤrbild war/<lb/> der Kirchẽ Newes Teſtaments/ ſo wird dieſelbe beſchriebẽ/<lb/> nach allen vmbſtaͤnden/ was da <hi rendition="#fr">fuͤr Herꝛliche</hi> <hi rendition="#aq">Privilegia</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Immu-</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0006]
Chriſtliche Leich- vnd TroſtPredigt.
ES hat Geliebte Chriſten der 84 Pſalm/ dar-
auß vnſeres abgeleſenes Spruͤchlein gezogẽ iſt/ eine
Denckwuͤrdige Vberſchriefft/ in deme dieſer Pſalm
genennet wirdt/ Ein Pſalm der Kinder Korah/ auff der
Githith vor zuſingen. Welches etliche interpretes alſo ver-
dolmetſchen: Pſalmus familiæ Coraicæ, decantandus â
Magiſtro ad Cytharam Gathicam. Andere Vincenti
in Gitthith filiorum Corah Pſalmus. Andere Magiſtro
Symphoniæ ad Gitthæa poſteris Korachi Pſalmus.
Darauß jhr viel vnter den Gelehrten ſchlieſſen/ das dieſen
Pſalm Koͤnig David nicht Componiret habe. Ja es halten
etliche fuͤrnehme Interpretes dafuͤr/ das dieſer Pſalm gar
nicht zu Koͤn: Davids zeiten gemacht/ ſondern es habe eben
dieſen ſchoͤnen Pſalm/ viel hundert Jahꝛ hernach/ der frome
Koͤnig Joſaphat Componiret/ eben zu der Zeit/ da Er daß
Heilige Oſterfeſt/ Hochfeyerlich Celebriret vnd begangen.
Aber daran iſt vns wenig gelegen/ es habe dieſen Pſalm
Koͤnig David/ oder ſein Capelmeiſter/ Koͤnig Joſaphat,
oder ſonſten ein Heiliger Prophet oder Geiſtreicher Mañ
im Alten Teſtament Componiret/ ſo finden wir jhn vnter
den Pſalmen des Hocherlaͤuchten Koͤniges Davids ſtehen/
vnd iſt mit den andern ſeinen Pſalmen zu vergleichen/ deñ
es wird darinnen hoch geruͤhmet/ gelobet vnd gepreiſet der
ſchoͤne GOttesdienſt Altes Teſtaments/ So ſonderlich zu
Hieruſalem/ an welchem Orth/ GOtt ſeines Nahmens
Gedaͤchtnuͤß geſtiefftet/ Hochfeyerlich Celebriret vnd be-
gangen ward. Vnd werden faſt gleiche materialia, wie im
42 vnd 122 Pſalm tractiret vnd abgehandelt/ vnd weil die
Stadt Hieruſalem/ gleichſam ein Typus vñ Fuͤrbild war/
der Kirchẽ Newes Teſtaments/ ſo wird dieſelbe beſchriebẽ/
nach allen vmbſtaͤnden/ was da fuͤr Herꝛliche Privilegia
Immu-
Videatur
Eſromus
Rudinger.
Sebastian.
Münſter.
Immanuel.
Tremellius.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |