Ederus, Michael: Jesus Aller sterbenden Christen höchste Ehren Kron. Leipzig, 1631.Christliche Leichpredigt redsamer Jurisconsultus, in discursen der Weißheitp Qvalem Ho- merus in hym- nis, kharma mig' onthropoisi ka- kon thilater' odu- naon vocat.ein scharffsinniger Philosophus; Also war er in seiner Profession ein fürtrefflicher p Medicus, ja/ Stella poli Medici, & qvidem primae magnitudinis, dessen Ge- schickligkeit vnd hohe Gaben wenig erreichen/ niemand q Netal. Comes in Mythol. l 4. c. 11. p. m 367. 370. er Phoedo- ne Platonis.vbersteigen können. Socrates der weise berühmte Phi- losophische Märterer q hat für seinem tode bescheiden AEsculapio Gallum; Andere eigenen jhm noch eine Schlangen darzu. Bey vnserem AEsculopio war Gal- li vigilantia, prudentia serpentina. Tag vnd Nacht strebet er nach Weißheit/ vnd suchet sie nicht bey den Dogmaticis allein/ nicht bey den Methoeicis vnd Em- peiricis allein; Wolt sich nicht entweder für einen pu- r Gemine erure nititur Medicus; dextro rationis, sinistro expe- rientiae.rum Galenicum, oder Spagiricum, oder Paracelsicum außgeben/ verwarff solche mancipia, Sondern was r logos kai peinra mit sich brachten/ was die Vernunfft f Aristoteles ad Medicum; meti os boelaten mi therapeus, meti os skapanea alla di- daxas proteron ten aitian, outos exeis etoimon pros to peithesthai. Coel. l. 21. c. 39. A. L. ex l. 9. AElian.lehrete/ die Erfahrung bezeugete/ darrin vbet er Tag vnd Nacht vnd brauchte seine Weißheit. War Ietros s philosophos, Ietros t isotheos. Darumb Er billich zu ehren is[t] Nur fället die Frage für/ wie vnd auff was Wei- dazu
Chriſtliche Leichpredigt redſamer Juriſconſultus, in diſcurſen der Weißheitp Qvalem Ho- merus in hym- nis, χάρμα μίγ᾽ ὠνϑρώϖοισι κα- κῶν ϑιλατῆρ᾽ ὀδυ- νάων vocat.ein ſcharffſinniger Philoſophus; Alſo war er in ſeiner Profeſsion ein fuͤrtrefflicher p Medicus, ja/ Stella poli Medici, & qvidem primæ magnitudinis, deſſen Ge- ſchickligkeit vnd hohe Gaben wenig erreichen/ niemand q Netal. Comes in Mythol. l 4. c. 11. p. m 367. 370. er Phœdo- ne Platonis.vberſteigen koͤnnen. Socrates der weiſe beruͤhmte Phi- loſophiſche Maͤrterer q hat fuͤr ſeinem tode beſcheiden Æſculapio Gallum; Andere eigenen jhm noch eine Schlangen darzu. Bey vnſerem Æſculopio war Gal- li vigilantia, prudentia ſerpentina. Tag vnd Nacht ſtrebet er nach Weißheit/ vnd ſuchet ſie nicht bey den Dogmaticis allein/ nicht bey den Methoeicis vnd Em- pειricis allein; Wolt ſich nicht entweder fuͤr einen pu- r Gemine erure nititur Medicus; dextro rationis, ſiniſtro expe- rientiæ.rum Galenicum, oder Spagiricum, oder Paracelſicum außgeben/ verwarff ſolche mancipia, Sondern was r λόγος καὶ πει̃ρα mit ſich brachten/ was die Vernunfft f Ariſtoteles ad Medicum; μήτι ὡς βοηλάτην μι ϑεράπευς, μήτι ὡς σκαπανέα ἀλλὰ δι- δάξας πρότερον τὴν αἰτίαν, οὕτως ἔξεις ἔτοιμον πρὸς τὸ πείϑεσϑαι. Cœl. l. 21. c. 39. A. L. ex l. 9. Ælian.lehrete/ die Erfahrung bezeugete/ darrin vbet er Tag vnd Nacht vnd brauchte ſeine Weißheit. War Ιητρὸς ſ φιλόσοϕος, Ιητρὸς t ισόϑεος. Darumb Er billich zu ehren iſ[t] Nur faͤllet die Frage fuͤr/ wie vnd auff was Wei- dazu
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Chriſtliche Leichpredigt
redſamer Juriſconſultus, in diſcurſen der Weißheit
ein ſcharffſinniger Philoſophus; Alſo war er in ſeiner
Profeſsion ein fuͤrtrefflicher p Medicus, ja/ Stella poli
Medici, & qvidem primæ magnitudinis, deſſen Ge-
ſchickligkeit vnd hohe Gaben wenig erreichen/ niemand
vberſteigen koͤnnen. Socrates der weiſe beruͤhmte Phi-
loſophiſche Maͤrterer q hat fuͤr ſeinem tode beſcheiden
Æſculapio Gallum; Andere eigenen jhm noch eine
Schlangen darzu. Bey vnſerem Æſculopio war Gal-
li vigilantia, prudentia ſerpentina. Tag vnd Nacht
ſtrebet er nach Weißheit/ vnd ſuchet ſie nicht bey den
Dogmaticis allein/ nicht bey den Methoeicis vnd Em-
pειricis allein; Wolt ſich nicht entweder fuͤr einen pu-
rum Galenicum, oder Spagiricum, oder Paracelſicum
außgeben/ verwarff ſolche mancipia, Sondern was r
λόγος καὶ πει̃ρα mit ſich brachten/ was die Vernunfft
lehrete/ die Erfahrung bezeugete/ darrin vbet er Tag
vnd Nacht vnd brauchte ſeine Weißheit. War Ιητρὸς ſ
φιλόσοϕος, Ιητρὸς t ισόϑεος.
p Qvalem Ho-
merus in hym-
nis, χάρμα μίγ᾽
ὠνϑρώϖοισι κα-
κῶν ϑιλατῆρ᾽ ὀδυ-
νάων vocat.
q Netal. Comes
in Mythol. l 4.
c. 11. p. m 367.
370. er Phœdo-
ne Platonis.
r Gemine erure
nititur Medicus;
dextro rationis,
ſiniſtro expe-
rientiæ.
f Ariſtoteles ad
Medicum; μήτι
ὡς βοηλάτην μι
ϑεράπευς, μήτι ὡς
σκαπανέα ἀλλὰ δι-
δάξας πρότερον
τὴν αἰτίαν, οὕτως
ἔξεις ἔτοιμον πρὸς
τὸ πείϑεσϑαι. Cœl.
l. 21. c. 39. A. L. ex
l. 9. Ælian.
Darumb Er billich zu ehren iſt
Nur faͤllet die Frage fuͤr/ wie vnd auff was Wei-
ſe wir anjetzo denſelben ehren ſollen? Ob wir jhm ein
guͤld enes Bilde zum ewigen Gedaͤchtnis auffrichten/
wie die Stadt Rom u dem Antonio Muſæ gethan/ vnd
ſein Bildnis aus lauterm Golde zu nechſt des Æſcula-
pii geſetzet hat/ da er den Keyſer Auguſtum aus einer
gefaͤhrlichen Kranckheit geriſſen; Oder ob wir den
gantzen Verlauff ſeines Lebens mit einer zierlichen
Oration von Anfang biß zum Ende heraußſtreichen/
dazu
t Hippocrates
ita vocat; quia
Medicus.
II. χείρ διός.
Τὸ Πῶς
1. κατ᾽ ἄρσιν.
u Sveton. in Au-
guſto.
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