Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite

Da kein Krieg mehr noch Getümmel.
ren/ welche den Artickel von der Aufferstehung
vnserer Leiber verleugnet/ darumb/ daß sie es
nicht begreiffen kan/ wie ein Leib/ der zu Staub
vnd Aschen worden ist/ wiederumb lebendig
werden könne. Solches ist zwar der Natur vn-
müglich/ solte es aber darumb auch dem HErrn
Christo vnmüglich seyn? Ja er wird seine all-
mächtige Krafft an vnsern Leibern beweisen/
daß er sie mit seiner lebendigmachenden Stim-
me aus dem Staub der Erden aufferwecken
wird.

USUS.

WJr haben allhier zu lernen/ was die Sün-
de für ein Gifft vnd Grewel sey/ wie die
Sünde nicht allein die Seele des Eben-
bildes Gottes beraubet/ vnd jhr die Larve des
Teuffels angehencket hat/ sondern wie auch die
Sünde vnseren Leibern das Kleid der Vnsterblig-
keit außgezogen/ vnd dieselbe zu nichtigen vnd
sterblichen Leibern gemachet hat/ daß der Todt
von Kindesbeinen an vns naget mit allerley
Schwachheiten vnd Kranckheiten/ biß daß wir
die Schuld der Natur bezahlen müssen.

Fürs 2. haben wir auch zu vnserm Trost zu

behal-
C

Da kein Krieg mehr noch Getuͤmmel.
ren/ welche den Artickel von der Aufferſtehung
vnſerer Leiber verleugnet/ darumb/ daß ſie es
nicht begreiffen kan/ wie ein Leib/ der zu Staub
vnd Aſchen worden iſt/ wiederumb lebendig
werden koͤnne. Solches iſt zwar der Natur vn-
muͤglich/ ſolte es aber darumb auch dem HErrn
Chriſto vnmuͤglich ſeyn? Ja er wird ſeine all-
maͤchtige Krafft an vnſern Leibern beweiſen/
daß er ſie mit ſeiner lebendigmachenden Stim-
me aus dem Staub der Erden aufferwecken
wird.

USUS.

WJr haben allhier zu lernen/ was die Suͤn-
de fuͤr ein Gifft vnd Grewel ſey/ wie die
Suͤnde nicht allein die Seele des Eben-
bildes Gottes beraubet/ vnd jhr die Larve des
Teuffels angehencket hat/ ſondern wie auch die
Suͤnde vnſerẽ Leibern das Kleid der Vnſterblig-
keit außgezogen/ vnd dieſelbe zu nichtigen vnd
ſterblichen Leibern gemachet hat/ daß der Todt
von Kindesbeinen an vns naget mit allerley
Schwachheiten vnd Kranckheiten/ biß daß wir
die Schuld der Natur bezahlen muͤſſen.

Fuͤrs 2. haben wir auch zu vnſerm Troſt zu

behal-
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Da kein Krieg mehr noch Getu&#x0364;mmel.</hi></fw><lb/>
ren/ welche den Artickel von der Auffer&#x017F;tehung<lb/>
vn&#x017F;erer Leiber verleugnet/ darumb/ daß &#x017F;ie es<lb/>
nicht begreiffen kan/ wie ein Leib/ der zu Staub<lb/>
vnd A&#x017F;chen worden i&#x017F;t/ wiederumb lebendig<lb/>
werden ko&#x0364;nne. Solches i&#x017F;t zwar der Natur vn-<lb/>
mu&#x0364;glich/ &#x017F;olte es aber darumb auch dem HErrn<lb/>
Chri&#x017F;to vnmu&#x0364;glich &#x017F;eyn? Ja er wird &#x017F;eine all-<lb/>
ma&#x0364;chtige Krafft an vn&#x017F;ern Leibern bewei&#x017F;en/<lb/>
daß er &#x017F;ie mit &#x017F;einer lebendigmachenden Stim-<lb/>
me aus dem Staub der Erden aufferwecken<lb/>
wird.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">USUS.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Jr haben allhier zu lernen/ was die Su&#x0364;n-<lb/>
de fu&#x0364;r ein Gifft vnd Grewel &#x017F;ey/ wie die<lb/>
Su&#x0364;nde nicht allein die Seele des Eben-<lb/>
bildes Gottes beraubet/ vnd jhr die Larve des<lb/>
Teuffels angehencket hat/ &#x017F;ondern wie auch die<lb/>
Su&#x0364;nde vn&#x017F;ere&#x0303; Leibern das Kleid der Vn&#x017F;terblig-<lb/>
keit außgezogen/ vnd die&#x017F;elbe zu nichtigen vnd<lb/>
&#x017F;terblichen Leibern gemachet hat/ daß der Todt<lb/>
von Kindesbeinen an vns naget mit allerley<lb/>
Schwachheiten vnd Kranckheiten/ biß daß wir<lb/>
die Schuld der Natur bezahlen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;rs 2. haben wir auch zu vn&#x017F;erm Tro&#x017F;t zu<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">behal-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[17]/0017] Da kein Krieg mehr noch Getuͤmmel. ren/ welche den Artickel von der Aufferſtehung vnſerer Leiber verleugnet/ darumb/ daß ſie es nicht begreiffen kan/ wie ein Leib/ der zu Staub vnd Aſchen worden iſt/ wiederumb lebendig werden koͤnne. Solches iſt zwar der Natur vn- muͤglich/ ſolte es aber darumb auch dem HErrn Chriſto vnmuͤglich ſeyn? Ja er wird ſeine all- maͤchtige Krafft an vnſern Leibern beweiſen/ daß er ſie mit ſeiner lebendigmachenden Stim- me aus dem Staub der Erden aufferwecken wird. USUS. WJr haben allhier zu lernen/ was die Suͤn- de fuͤr ein Gifft vnd Grewel ſey/ wie die Suͤnde nicht allein die Seele des Eben- bildes Gottes beraubet/ vnd jhr die Larve des Teuffels angehencket hat/ ſondern wie auch die Suͤnde vnſerẽ Leibern das Kleid der Vnſterblig- keit außgezogen/ vnd dieſelbe zu nichtigen vnd ſterblichen Leibern gemachet hat/ daß der Todt von Kindesbeinen an vns naget mit allerley Schwachheiten vnd Kranckheiten/ biß daß wir die Schuld der Natur bezahlen muͤſſen. Fuͤrs 2. haben wir auch zu vnſerm Troſt zu behal- C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510783/17
Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510783/17>, abgerufen am 21.12.2024.