Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite

Vnser Wandel ist im Himmel/
let/ darumb hasset euch die Welt. Solche
Feindschafft vnd Verfolgung sollen wir nu mit
Gedult verschmertzen/ vnd vns damit trösten/
daß es nicht ewig währen wird. Es ist hie nur
eine Wanderschafft/ in dem ewigen Vaterland
wird es vns reichlich hereingebracht werden/
was wir in dieser Welt erlitten haben: Das
Blätlein wird sich wenden/ die Weltkinder wer-
den ewige Pein leiden/ hergegen werden die Ge-
rechten ewiglich getröstet werden.

So sollen wir auch vermahnet seyn zur Be-
reitwilligkeit zum sterben/ wir sollen nicht
weltschmeckende Hertzen haben/ wir haben nichts
eigenes in der Welt/ wir dürffen vns keiner Lie-
be noch Trewe zu der Welt versehen/ wer wolte
wündschen länger in der vngetrewen Welt zu
verbleiben[?] Derhalben sollen wir mit frölichem
Hertzen aus dieser Welt wandern/ wenn es dem
himlischen Vater gefellet/ weil wir wissen/ daß
wir einen seligen Wechsel/ vnd für diß zeitliche
das ewige Leben lucriren vnd gewinnen.

De II.

BElangende fürs 2. die Belohnung solches
himlischen Wandels/ so ist dieselbige zwey-
erley: Die 1. ist die Erscheinung Christi.

Die

Vnſer Wandel iſt im Himmel/
let/ darumb haſſet euch die Welt. Solche
Feindſchafft vnd Verfolgung ſollen wir nu mit
Gedult verſchmertzen/ vnd vns damit troͤſten/
daß es nicht ewig waͤhren wird. Es iſt hie nur
eine Wanderſchafft/ in dem ewigen Vaterland
wird es vns reichlich hereingebracht werden/
was wir in dieſer Welt erlitten haben: Das
Blaͤtlein wird ſich wenden/ die Weltkinder wer-
den ewige Pein leiden/ hergegen werden die Ge-
rechten ewiglich getroͤſtet werden.

So ſollen wir auch vermahnet ſeyn zur Be-
reitwilligkeit zum ſterben/ wir ſollen nicht
weltſchmeckende Hertzen haben/ wir haben nichts
eigenes in der Welt/ wir duͤrffen vns keiner Lie-
be noch Trewe zu der Welt verſehen/ wer wolte
wuͤndſchen laͤnger in der vngetrewen Welt zu
verbleiben[?] Derhalben ſollen wir mit froͤlichem
Hertzen aus dieſer Welt wandern/ wenn es dem
himliſchen Vater gefellet/ weil wir wiſſen/ daß
wir einen ſeligen Wechſel/ vnd fuͤr diß zeitliche
das ewige Leben lucriren vnd gewinnen.

De II.

BElangende fuͤrs 2. die Belohnung ſolches
himliſchen Wandels/ ſo iſt dieſelbige zwey-
erley: Die 1. iſt die Erſcheinung Chriſti.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0012" n="[12]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Vn&#x017F;er Wandel i&#x017F;t im Himmel/</hi></fw><lb/>
let/ darumb ha&#x017F;&#x017F;et euch die Welt. Solche<lb/>
Feind&#x017F;chafft vnd Verfolgung &#x017F;ollen wir nu mit<lb/>
Gedult ver&#x017F;chmertzen/ vnd vns damit tro&#x0364;&#x017F;ten/<lb/>
daß es nicht ewig wa&#x0364;hren wird. Es i&#x017F;t hie nur<lb/>
eine Wander&#x017F;chafft/ in dem ewigen Vaterland<lb/>
wird es vns reichlich hereingebracht werden/<lb/>
was wir in die&#x017F;er Welt erlitten haben: Das<lb/>
Bla&#x0364;tlein wird &#x017F;ich wenden/ die Weltkinder wer-<lb/>
den ewige Pein leiden/ hergegen werden die Ge-<lb/>
rechten ewiglich getro&#x0364;&#x017F;tet werden.</p><lb/>
            <p>So &#x017F;ollen wir auch vermahnet &#x017F;eyn zur Be-<lb/>
reitwilligkeit zum &#x017F;terben/ wir &#x017F;ollen nicht<lb/>
welt&#x017F;chmeckende Hertzen haben/ wir haben nichts<lb/>
eigenes in der Welt/ wir du&#x0364;rffen vns keiner Lie-<lb/>
be noch Trewe zu der Welt ver&#x017F;ehen/ wer wolte<lb/>
wu&#x0364;nd&#x017F;chen la&#x0364;nger in der vngetrewen Welt zu<lb/>
verbleiben<supplied>?</supplied> Derhalben &#x017F;ollen wir mit fro&#x0364;lichem<lb/>
Hertzen aus die&#x017F;er Welt wandern/ wenn es dem<lb/>
himli&#x017F;chen Vater gefellet/ weil wir wi&#x017F;&#x017F;en/ daß<lb/>
wir einen &#x017F;eligen Wech&#x017F;el/ vnd fu&#x0364;r diß zeitliche<lb/>
das ewige Leben <hi rendition="#aq">lucriren</hi> vnd gewinnen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">De II.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">B</hi>Elangende fu&#x0364;rs 2. die Belohnung &#x017F;olches<lb/>
himli&#x017F;chen Wandels/ &#x017F;o i&#x017F;t die&#x017F;elbige zwey-<lb/>
erley: Die 1. i&#x017F;t die Er&#x017F;cheinung Chri&#x017F;ti.<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Die</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[12]/0012] Vnſer Wandel iſt im Himmel/ let/ darumb haſſet euch die Welt. Solche Feindſchafft vnd Verfolgung ſollen wir nu mit Gedult verſchmertzen/ vnd vns damit troͤſten/ daß es nicht ewig waͤhren wird. Es iſt hie nur eine Wanderſchafft/ in dem ewigen Vaterland wird es vns reichlich hereingebracht werden/ was wir in dieſer Welt erlitten haben: Das Blaͤtlein wird ſich wenden/ die Weltkinder wer- den ewige Pein leiden/ hergegen werden die Ge- rechten ewiglich getroͤſtet werden. So ſollen wir auch vermahnet ſeyn zur Be- reitwilligkeit zum ſterben/ wir ſollen nicht weltſchmeckende Hertzen haben/ wir haben nichts eigenes in der Welt/ wir duͤrffen vns keiner Lie- be noch Trewe zu der Welt verſehen/ wer wolte wuͤndſchen laͤnger in der vngetrewen Welt zu verbleiben? Derhalben ſollen wir mit froͤlichem Hertzen aus dieſer Welt wandern/ wenn es dem himliſchen Vater gefellet/ weil wir wiſſen/ daß wir einen ſeligen Wechſel/ vnd fuͤr diß zeitliche das ewige Leben lucriren vnd gewinnen. De II. BElangende fuͤrs 2. die Belohnung ſolches himliſchen Wandels/ ſo iſt dieſelbige zwey- erley: Die 1. iſt die Erſcheinung Chriſti. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510783/12
Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510783/12>, abgerufen am 21.12.2024.