Busch und Rosenbusch, Hanns Christoph von: Es verändert sich alles in der Welt! Görlitz, 1696.Abdanckungs-Rede. trübte Leidtragende: und überlegen hoch-ver-nünfftig: daß unsere in GOTT ruhende durch Jhr zwar allzufrühes/ aber doch höchst-seliges Ableben alle und jede Veränderungen der Welt überwunden. Wir Christen lachen billich über den närrischen Wahn derer Mohren: welche sich einbil- den: wenn einer von ihnen stürbet: verreise er in ein fremdes Land: und verändere daselbst seine schwar- tze mit der weissen Farbe: weil wir viel besser unter- richtet: daß der Tod die schwartzen Sünden-Decken zwar ab/ und die weisse Sieges-Farben gläubigen Christen anlege: doch nicht in eitelem Schatten- werck/ sondern ewigem Vergnügen. Unsere Selige ist bereits in dem Orte der Vollkommen- heit angelanget: allwo Sie alle Flecken der Unvoll- kommenheit abgeleget: und hinkünfftig gantz kei- ner Veränderung mehr wird unterworffen seyn. Hoch-geschätzte Leichen-Begleiter/ Sie bare
Abdanckungs-Rede. truͤbte Leidtragende: und uͤberlegen hoch-ver-nuͤnfftig: daß unſere in GOTT ruhende durch Jhr zwar allzufruͤhes/ aber doch hoͤchſt-ſeliges Ableben alle und jede Veraͤnderungen der Welt uͤberwunden. Wir Chriſten lachen billich uͤber den naͤrriſchen Wahn derer Mohren: welche ſich einbil- den: wenn einer von ihnen ſtuͤrbet: verreiſe er in ein fremdes Land: und veraͤndere daſelbſt ſeine ſchwar- tze mit der weiſſen Farbe: weil wir viel beſſer unter- richtet: daß der Tod die ſchwartzen Suͤnden-Decken zwar ab/ und die weiſſe Sieges-Farben glaͤubigen Chriſten anlege: doch nicht in eitelem Schatten- werck/ ſondern ewigem Vergnuͤgen. Unſere Selige iſt bereits in dem Orte der Vollkommen- heit angelanget: allwo Sie alle Flecken der Unvoll- kommenheit abgeleget: und hinkuͤnfftig gantz kei- ner Veraͤnderung mehr wird unterworffen ſeyn. Hoch-geſchaͤtzte Leichen-Begleiter/ Sie bare
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Abdanckungs-Rede.
truͤbte Leidtragende: und uͤberlegen hoch-ver-
nuͤnfftig: daß unſere in GOTT ruhende
durch Jhr zwar allzufruͤhes/ aber doch hoͤchſt-ſeliges
Ableben alle und jede Veraͤnderungen der Welt
uͤberwunden. Wir Chriſten lachen billich uͤber den
naͤrriſchen Wahn derer Mohren: welche ſich einbil-
den: wenn einer von ihnen ſtuͤrbet: verreiſe er in ein
fremdes Land: und veraͤndere daſelbſt ſeine ſchwar-
tze mit der weiſſen Farbe: weil wir viel beſſer unter-
richtet: daß der Tod die ſchwartzen Suͤnden-Decken
zwar ab/ und die weiſſe Sieges-Farben glaͤubigen
Chriſten anlege: doch nicht in eitelem Schatten-
werck/ ſondern ewigem Vergnuͤgen. Unſere
Selige iſt bereits in dem Orte der Vollkommen-
heit angelanget: allwo Sie alle Flecken der Unvoll-
kommenheit abgeleget: und hinkuͤnfftig gantz kei-
ner Veraͤnderung mehr wird unterworffen ſeyn.
Hoch-geſchaͤtzte Leichen-Begleiter/ Sie
haben bißhero mit unveraͤnderter Geduld und hoch-
geneigter Aufmerckſamkeit derjenigen Veraͤnderung
zugehoͤret: welche ſich mit unſerer ſeligen Frau
Knorrin zugetragen: und dardurch eine ſonder-
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Zitationshilfe: | Busch und Rosenbusch, Hanns Christoph von: Es verändert sich alles in der Welt! Görlitz, 1696, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509979/14>, abgerufen am 03.07.2024. |