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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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Abdanckungs-Rede
gehalten
von
M. Gottlob Friedrich Guden,
Diacono.


Allerseits Hoch- und Wehrtgeschätzte,
Leidende und Mitleidende!

Zu unserm allgemeinem Leidwesen ruhet auf dieser Bah-
re der, welcher in seinem dreyßigjährigen
Schul-Amte
die Ruhe des Leibes so wenig ge-
genossen, als gesuchet. Er ruhet, und die Er in seinem
Leben geliebet, die Er in seinem Amte gelehret, hat Er mit
seiner gegenwärtigen Ruhe in die gröste Unruhe gesetzet.

Denn wie viele Thränen salben die entseelten Gebeine!
Wie viele Seufzer ziehen sich auf den Sarg des Hochedlen,
Hochachtbaren
und Hochgelahrten, nunmehro aber
auch Hochseeligen Herrn M. Gottfried Böttners, der
an hiesigem Lyceo zwey und zwantzig Jahre als Conre-
ctor,
und acht Jahre als Rector mit nicht gringerem Fleisse
als Ruhme gearbeitet, vergangene Mittwoche aber durch
einen unvermutheten harten Steck- und Schlagfluß von sei-
ner Arbeit zur ewigen Ruhe geruffen worden!

So viele Thränen, und Seufzer Jhn im Tode beglei-
ten, und seinem Andencken nach dem Tode folgen, so viele

Zeu-
Abdanckungs-Rede
gehalten
von
M. Gottlob Friedrich Guden,
Diacono.


Allerſeits Hoch- und Wehrtgeſchaͤtzte,
Leidende und Mitleidende!

Zu unſerm allgemeinem Leidweſen ruhet auf dieſer Bah-
re der, welcher in ſeinem dreyßigjaͤhrigen
Schul-Amte
die Ruhe des Leibes ſo wenig ge-
genoſſen, als geſuchet. Er ruhet, und die Er in ſeinem
Leben geliebet, die Er in ſeinem Amte gelehret, hat Er mit
ſeiner gegenwaͤrtigen Ruhe in die groͤſte Unruhe geſetzet.

Denn wie viele Thraͤnen ſalben die entſeelten Gebeine!
Wie viele Seufzer ziehen ſich auf den Sarg des Hochedlen,
Hochachtbaren
und Hochgelahrten, nunmehro aber
auch Hochſeeligen Herrn M. Gottfried Boͤttners, der
an hieſigem Lyceo zwey und zwantzig Jahre als Conre-
ctor,
und acht Jahre als Rector mit nicht gringerem Fleiſſe
als Ruhme gearbeitet, vergangene Mittwoche aber durch
einen unvermutheten harten Steck- und Schlagfluß von ſei-
ner Arbeit zur ewigen Ruhe geruffen worden!

So viele Thraͤnen, und Seufzer Jhn im Tode beglei-
ten, und ſeinem Andencken nach dem Tode folgen, ſo viele

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[39/0040] Abdanckungs-Rede gehalten von M. Gottlob Friedrich Guden, Diacono. Allerſeits Hoch- und Wehrtgeſchaͤtzte, Leidende und Mitleidende! Zu unſerm allgemeinem Leidweſen ruhet auf dieſer Bah- re der, welcher in ſeinem dreyßigjaͤhrigen Schul-Amte die Ruhe des Leibes ſo wenig ge- genoſſen, als geſuchet. Er ruhet, und die Er in ſeinem Leben geliebet, die Er in ſeinem Amte gelehret, hat Er mit ſeiner gegenwaͤrtigen Ruhe in die groͤſte Unruhe geſetzet. Denn wie viele Thraͤnen ſalben die entſeelten Gebeine! Wie viele Seufzer ziehen ſich auf den Sarg des Hochedlen, Hochachtbaren und Hochgelahrten, nunmehro aber auch Hochſeeligen Herrn M. Gottfried Boͤttners, der an hieſigem Lyceo zwey und zwantzig Jahre als Conre- ctor, und acht Jahre als Rector mit nicht gringerem Fleiſſe als Ruhme gearbeitet, vergangene Mittwoche aber durch einen unvermutheten harten Steck- und Schlagfluß von ſei- ner Arbeit zur ewigen Ruhe geruffen worden! So viele Thraͤnen, und Seufzer Jhn im Tode beglei- ten, und ſeinem Andencken nach dem Tode folgen, ſo viele Zeu-

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/40>, abgerufen am 30.12.2024.