Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.Klinge-Reimen Damit der seelig verstorbene den betrübten Herren Vater gleichsam anredet. Dem Höchsten hat es nur-Herr Vater/ so beliebt daß Mich der Todt vor Jhm ins Grab hat sollen rükken. Jch dachte kindtlich Euch die Augen zuzudrükken/ und dieses zubestelln (wiewol nicht unbetrübt/) was ein gehorsam Sohn ans Vaters Leichnam übt/ so mustet meine Bahr Jhr (leider/ eher schmükken. das hat nach gottes raht also sich müssen schikken/ der Mir aufbot/ und Euch gebot daß Jhr noch bliebt. Seyd meinetwegen nicht so sehr dem Leid ergeben/ denn Jch gelanget bin in ein viel besser Leben; Jch wil Euch wieder sehn/ auf jenes Tageß schein der meinen Geist mit Fleisch wird unverweslich kleiden/ wenn Jch und Jhr zugleich in ewiglichen Freuden bey unserm Vater dort im Himmel werden seyn/ Wenc. Scherffer. In Obitum Domini Friderici Schmidij J. U. Candidati. Furibunda eui parcit necis crudelitas? Nae nemi ni Mortalium. Cui M
Klinge-Reimen Damit der ſeelig verſtorbene den betruͤbten Herren Vater gleichſam anredet. Dem Hoͤchſten hat es nur-Herr Vater/ ſo beliebt daß Mich der Todt vor Jhm ins Grab hat ſollen ruͤkken. Jch dachte kindtlich Euch die Augen zuzudruͤkken/ und dieſes zubeſtelln (wiewol nicht unbetruͤbt/) was ein gehorſam Sohn ans Vaters Leichnam uͤbt/ ſo muſtet meine Bahr Jhr (leider/ eher ſchmuͤkken. das hat nach gottes raht alſo ſich muͤſſen ſchikken/ der Mir aufbot/ und Euch gebot daß Jhr noch bliebt. Seyd meinetwegen nicht ſo ſehr dem Leid ergeben/ denn Jch gelanget bin in ein viel beſſer Leben; Jch wil Euch wieder ſehn/ auf jenes Tageß ſchein der meinen Geiſt mit Fleiſch wird unverweſlich kleiden/ wenn Jch und Jhr zugleich in ewiglichen Freuden bey unſerm Vater dort im Himmel werden ſeyn/ Wenc. Scherffer. In Obitum Domini Friderici Schmidij J. U. Candidati. Furibunda eui parcit necis crudelitas? Næ nemi ni Mortalium. Cui M
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsEpicedia" n="1"> <pb facs="#f0089"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Klinge-Reimen</hi><lb/><hi rendition="#fr">Damit der ſeelig verſtorbene den betruͤbten</hi><lb/> Herren Vater gleichſam anredet.</head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>em Hoͤchſten hat es nur-Herr Vater/ ſo beliebt</l><lb/> <l>daß Mich der Todt vor Jhm ins Grab hat ſollen ruͤkken.</l><lb/> <l>Jch dachte kindtlich Euch die Augen zuzudruͤkken/</l><lb/> <l>und dieſes zubeſtelln (wiewol nicht unbetruͤbt/)</l><lb/> <l>was ein gehorſam Sohn ans Vaters Leichnam uͤbt/</l><lb/> <l>ſo muſtet meine Bahr Jhr (leider/ eher ſchmuͤkken.</l><lb/> <l>das hat nach gottes raht alſo ſich muͤſſen ſchikken/</l><lb/> <l>der Mir aufbot/ und Euch gebot daß Jhr noch bliebt.</l><lb/> <l>Seyd meinetwegen nicht ſo ſehr dem Leid ergeben/</l><lb/> <l>denn Jch gelanget bin in ein viel beſſer Leben;</l><lb/> <l>Jch wil Euch wieder ſehn/ auf jenes Tageß ſchein</l><lb/> <l>der meinen Geiſt mit Fleiſch wird unverweſlich kleiden/</l><lb/> <l>wenn Jch und Jhr zugleich in ewiglichen Freuden</l><lb/> <l>bey unſerm Vater dort im Himmel werden ſeyn/</l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Wenc. Scherffer.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">In<lb/> Obitum Domini Friderici Schmidij<lb/> J. U. Candidati.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">F</hi>uribunda eui parcit necis crudelitas?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in"> <hi rendition="#aq">Næ nemi ni Mortalium.</hi> </hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#aq">M</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Cui</hi> </fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0089]
Klinge-Reimen
Damit der ſeelig verſtorbene den betruͤbten
Herren Vater gleichſam anredet.
Dem Hoͤchſten hat es nur-Herr Vater/ ſo beliebt
daß Mich der Todt vor Jhm ins Grab hat ſollen ruͤkken.
Jch dachte kindtlich Euch die Augen zuzudruͤkken/
und dieſes zubeſtelln (wiewol nicht unbetruͤbt/)
was ein gehorſam Sohn ans Vaters Leichnam uͤbt/
ſo muſtet meine Bahr Jhr (leider/ eher ſchmuͤkken.
das hat nach gottes raht alſo ſich muͤſſen ſchikken/
der Mir aufbot/ und Euch gebot daß Jhr noch bliebt.
Seyd meinetwegen nicht ſo ſehr dem Leid ergeben/
denn Jch gelanget bin in ein viel beſſer Leben;
Jch wil Euch wieder ſehn/ auf jenes Tageß ſchein
der meinen Geiſt mit Fleiſch wird unverweſlich kleiden/
wenn Jch und Jhr zugleich in ewiglichen Freuden
bey unſerm Vater dort im Himmel werden ſeyn/
Wenc. Scherffer.
In
Obitum Domini Friderici Schmidij
J. U. Candidati.
Furibunda eui parcit necis crudelitas?
Næ nemi ni Mortalium.
Cui
M
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |