Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630.

Bild:
<< vorherige Seite

Gedächtnüß Predigt.
liebsten HErren Christo seine Gütter zuvormehren/ vnd
jhm viel Seelen zu zuführen. Darumb so last vns nu han-
deln/ denn vnser Ambt ist nicht Otium, sondern Negotium,
Last vns nicht vnsers HErrn Gottes geldt vergraben/ vnd
faule entschuldigungen vorbringen/ sondern vnserm lieben
Gott getrew sein: Getrew in der Heylsamen beylage ge-
sunder Lehr: Getrew in der Administration vnd Verwal-
tung der H. Sacramenten: Getrewe im straffen vnd trösten:
Getrewe im Warnen für Zeitlichen vnd Ewigen schaden:
Getrewe das er allein Gottes ehre vnd der Zuhörer Selig-
keit suche vnd getrewe sey biß ans ende/ daß er beständig bey
Gottes wort verbleibe/ vnd sich der Welt stanck vnd vndanckApocal. 2.
.
10.

nicht lasse müde machen. Denn es heist. Esto fidelis usq; ad
mortem.
Sey getrew biß an den todt/ so wil ich dir die
Crone des Lebens geben. Apocal. 2. Gott lest jhn doch nicht
Ewiglich handeln in vnruhe/ jnmassen denn im Luca stehet/Luc. 19.
.
13.

daß der HERR saget. Negotiamini, donec veniam.
Handelt biß ich widerkomme/ Nemblich zum Jungsten tag/ oder biß
Jch Euch durch den todt abfordere/ der auch eines Christen Jüngster
Tag mag genennet werden.

Vom vierdten Stück:
Von des HErren Gerechten
Retribution
vnd Ablohnung seiner Knechte.

ES war zwar der HErr dieser knechte ferne vber Land
gezogen/ aber er hat sich gleichwol wid zur stelle funden.
So ist er auch ein lange zeit aussen gewest/ er ist aber gleich-
wol nicht gar aussen blieben/ sondern kommet wider vnd heltGetrewer
Knechte
3ley ehren-
danck oder
Gnaden-
lohn.

Rechenschafft mit seinen Knechten. Da denn die zweene ge-
trewe Knechte reichlich vnd herrlich belohnet/ der vngetrewe
Knechte aber ernstlich vnd schrecklich gestrafft werden. Da
zu mercken/ daß trewe Knechte dreyerley Ehrendanck vnd
Gnadenlohn zu gewarten haben.

I. So-

Gedaͤchtnuͤß Predigt.
liebſten HErꝛen Chriſto ſeine Guͤtter zuvormehren/ vnd
jhm viel Seelen zu zufuͤhꝛen. Darumb ſo laſt vns nu han-
deln/ deñ vnſer Ambt iſt nicht Otium, ſondern Negotium,
Laſt vns nicht vnſers HErꝛn Gottes geldt vergraben/ vnd
faule entſchuldigungen vorbringen/ ſondern vnſerm lieben
Gott getrew ſein: Getrew in der Heylſamen beylage ge-
ſunder Lehr: Getrew in der Adminiſtration vñ Verwal-
tung der H. Sacramenten: Getrewe im ſtraffen vñ troͤſten:
Getrewe im Warnen fuͤr Zeitlichen vnd Ewigen ſchaden:
Getrewe das er allein Gottes ehre vnd der Zuhoͤrer Selig-
keit ſuche vnd getrewe ſey biß ans ende/ daß er beſtaͤndig bey
Gottes woꝛt verbleibe/ vnd ſich der Welt ſtanck vñ vndanckApocal. 2.
ꝟ.
10.

nicht laſſe muͤde machen. Deñ es heiſt. Eſto fidelis usq̀; ad
mortem.
Sey getrew biß an den todt/ ſo wil ich dir die
Crone des Lebens geben. Apocal. 2. Gott leſt jhn doch nicht
Ewiglich handeln in vnruhe/ jnmaſſen deñ im Luca ſtehet/Luc. 19.
ꝟ.
13.

daß der HERR ſaget. Negotiamini, donec veniam.
Handelt biß ich widerkomme/ Nemblich zum Jungſten tag/ oder biß
Jch Euch durch den todt abfoꝛdere/ der auch eines Chꝛiſten Juͤngſter
Tag mag genennet werden.

Vom vierdten Stuͤck:
Von des HErꝛen Gerechten
Retribution
vnd Ablohnung ſeiner Knechte.

ES war zwar der HErꝛ dieſer knechte ferne vber Land
gezogen/ aber er hat ſich gleichwol wiď zur ſtelle fundẽ.
So iſt er auch ein lange zeit auſſen geweſt/ er iſt aber gleich-
wol nicht gar auſſen blieben/ ſondern kom̃et wider vnd heltGetrewer
Knechte
3ley ehꝛen-
danck oder
Gnaden-
lohn.

Rechenſchafft mit ſeinen Knechten. Da deñ die zweene ge-
trewe Knechte reichlich vñ herꝛlich belohnet/ der vngetrewe
Knechte aber ernſtlich vnd ſchrecklich geſtrafft werden. Da
zu mercken/ daß trewe Knechte dreyerley Ehrendanck vnd
Gnadenlohn zu gewarten haben.

I. So-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0023"/><fw type="header" place="top">Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß Predigt.</fw><lb/>
lieb&#x017F;ten HEr&#xA75B;en Chri&#x017F;to &#x017F;eine Gu&#x0364;tter zuvormehren/ vnd<lb/>
jhm viel Seelen zu zufu&#x0364;h&#xA75B;en. Darumb &#x017F;o la&#x017F;t vns nu han-<lb/>
deln/ den&#x0303; vn&#x017F;er Ambt i&#x017F;t nicht <hi rendition="#aq">Otium,</hi> &#x017F;ondern <hi rendition="#aq">Negotium,</hi><lb/>
La&#x017F;t vns nicht vn&#x017F;ers HEr&#xA75B;n Gottes geldt vergraben/ vnd<lb/>
faule ent&#x017F;chuldigungen vorbringen/ &#x017F;ondern vn&#x017F;erm lieben<lb/>
Gott getrew &#x017F;ein: Getrew in der Heyl&#x017F;amen beylage ge-<lb/>
&#x017F;under Lehr: Getrew in der <hi rendition="#aq">Admini&#x017F;tration</hi> vn&#x0303; <hi rendition="#i">V</hi>erwal-<lb/>
tung der H. Sacramenten: Getrewe im &#x017F;traffen vn&#x0303; tro&#x0364;&#x017F;ten:<lb/>
Getrewe im Warnen fu&#x0364;r Zeitlichen vnd Ewigen &#x017F;chaden:<lb/>
Getrewe das er allein Gottes ehre vnd der Zuho&#x0364;rer Selig-<lb/>
keit &#x017F;uche vnd getrewe &#x017F;ey biß ans ende/ daß er be&#x017F;ta&#x0364;ndig bey<lb/>
Gottes wo&#xA75B;t verbleibe/ vnd &#x017F;ich der Welt &#x017F;tanck vn&#x0303; vndanck<note place="right"><hi rendition="#aq">Apocal. 2.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 10.</note><lb/>
nicht la&#x017F;&#x017F;e mu&#x0364;de machen. Den&#x0303; es hei&#x017F;t. <hi rendition="#aq">E&#x017F;to fidelis usq&#x0300;; ad<lb/>
mortem.</hi> Sey getrew biß an den todt/ &#x017F;o wil ich dir die<lb/>
Crone des Lebens geben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Apocal. 2.</hi></hi> Gott le&#x017F;t jhn doch nicht<lb/>
Ewiglich handeln in vnruhe/ jnma&#x017F;&#x017F;en den&#x0303; im <hi rendition="#aq">Luca</hi> &#x017F;tehet/<note place="right"><hi rendition="#aq">Luc. 19.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 13.</note><lb/>
daß der <hi rendition="#g">HERR</hi> &#x017F;aget. <hi rendition="#aq">Negotiamini, donec veniam.</hi><lb/>
Handelt biß ich widerkomme/ Nemblich zum Jung&#x017F;ten tag/ oder biß<lb/>
Jch Euch durch den todt abfo&#xA75B;dere/ der auch eines Ch&#xA75B;i&#x017F;ten Ju&#x0364;ng&#x017F;ter<lb/>
Tag mag genennet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">V</hi>om vierdten Stu&#x0364;ck:<lb/><hi rendition="#i">V</hi>on des HEr&#xA75B;en Gerechten</hi><hi rendition="#aq">Retribution</hi><lb/>
vnd Ablohnung &#x017F;einer Knechte.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S war zwar der HEr&#xA75B; die&#x017F;er knechte ferne vber Land<lb/>
gezogen/ aber er hat &#x017F;ich gleichwol wi&#x010F; zur &#x017F;telle funde&#x0303;.<lb/>
So i&#x017F;t er auch ein lange zeit au&#x017F;&#x017F;en gewe&#x017F;t/ er i&#x017F;t aber gleich-<lb/>
wol nicht gar au&#x017F;&#x017F;en blieben/ &#x017F;ondern kom&#x0303;et wider vnd helt<note place="right">Getrewer<lb/>
Knechte<lb/>
3ley eh&#xA75B;en-<lb/>
danck oder<lb/>
Gnaden-<lb/>
lohn.</note><lb/>
Rechen&#x017F;chafft mit &#x017F;einen Knechten. Da den&#x0303; die zweene ge-<lb/>
trewe Knechte reichlich vn&#x0303; her&#xA75B;lich belohnet/ der vngetrewe<lb/>
Knechte aber ern&#x017F;tlich vnd &#x017F;chrecklich ge&#x017F;trafft werden. Da<lb/>
zu mercken/ daß trewe Knechte dreyerley Ehrendanck vnd<lb/>
Gnadenlohn zu gewarten haben.</p><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq">I. So-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0023] Gedaͤchtnuͤß Predigt. liebſten HErꝛen Chriſto ſeine Guͤtter zuvormehren/ vnd jhm viel Seelen zu zufuͤhꝛen. Darumb ſo laſt vns nu han- deln/ deñ vnſer Ambt iſt nicht Otium, ſondern Negotium, Laſt vns nicht vnſers HErꝛn Gottes geldt vergraben/ vnd faule entſchuldigungen vorbringen/ ſondern vnſerm lieben Gott getrew ſein: Getrew in der Heylſamen beylage ge- ſunder Lehr: Getrew in der Adminiſtration vñ Verwal- tung der H. Sacramenten: Getrewe im ſtraffen vñ troͤſten: Getrewe im Warnen fuͤr Zeitlichen vnd Ewigen ſchaden: Getrewe das er allein Gottes ehre vnd der Zuhoͤrer Selig- keit ſuche vnd getrewe ſey biß ans ende/ daß er beſtaͤndig bey Gottes woꝛt verbleibe/ vnd ſich der Welt ſtanck vñ vndanck nicht laſſe muͤde machen. Deñ es heiſt. Eſto fidelis usq̀; ad mortem. Sey getrew biß an den todt/ ſo wil ich dir die Crone des Lebens geben. Apocal. 2. Gott leſt jhn doch nicht Ewiglich handeln in vnruhe/ jnmaſſen deñ im Luca ſtehet/ daß der HERR ſaget. Negotiamini, donec veniam. Handelt biß ich widerkomme/ Nemblich zum Jungſten tag/ oder biß Jch Euch durch den todt abfoꝛdere/ der auch eines Chꝛiſten Juͤngſter Tag mag genennet werden. Apocal. 2. ꝟ. 10. Luc. 19. ꝟ. 13. Vom vierdten Stuͤck: Von des HErꝛen Gerechten Retribution vnd Ablohnung ſeiner Knechte. ES war zwar der HErꝛ dieſer knechte ferne vber Land gezogen/ aber er hat ſich gleichwol wiď zur ſtelle fundẽ. So iſt er auch ein lange zeit auſſen geweſt/ er iſt aber gleich- wol nicht gar auſſen blieben/ ſondern kom̃et wider vnd helt Rechenſchafft mit ſeinen Knechten. Da deñ die zweene ge- trewe Knechte reichlich vñ herꝛlich belohnet/ der vngetrewe Knechte aber ernſtlich vnd ſchrecklich geſtrafft werden. Da zu mercken/ daß trewe Knechte dreyerley Ehrendanck vnd Gnadenlohn zu gewarten haben. Getrewer Knechte 3ley ehꝛen- danck oder Gnaden- lohn. I. So-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508271
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508271/23
Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508271/23>, abgerufen am 21.11.2024.