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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Christliche
II.

Der ewigen Freude und Herrligkeit über-
schwengliche Wichtigkeit/
(welches das 2. ist/ so wir
an der Apostolischen Glaubens-Wage zu besehen ha-
ben) davon stehet nun im Texte: Schaffet eine ewi-
ge und über alle maß wichtige Herrligkeit/ etc.

Mit dem Wörtlein Herrligkeit wil Paulus den gantzen
Zustand jenes seligen Lebens beschreiben/ und braucht
auch Petrus eben diß Wort von dem heiligen Freuden-
1. Pet. 5, 10.Leben/ wann Er 1. Ep. 5/ 10. also schreibet: Der GOtt
aller Gnaden hat uns beruffen zu seiner ewigen Herr-
ligkeit in Christo JEsu. Ja der Sohn Gottes selbst
Luc. 24, 26.braucht diß Wörtlein Luc. 24/ 26. Muste nicht Chri-
stus solches leiden/ und zu seiner Herrligkeit eingehen?
Wenn einer sonst vermeinte die Glori und Herrligkeit
des ewigen Lebens gnugsam zu beschreiben/ der thäte
eben als wenn er den hohen Himmel umbspannen/ das
grosse Mittel-Meer der Welt in ein Gräblein fällen/
oder die grosse Erd-Kugel in ein enges Kästlein ver-
schliessen wolte; denn diese Herrligkeit/ ist viel zu hoch/
und nicht zu ersteigen/ viel zu weit und nicht zu begreif-
Aug.fen/ viel zu tieff und nicht zu ergründen. Daher Augu-
stinus gar nachdencklich hiervon setzet: Die Welt mag
wüten und toben/ mit Zungen schänden und lästern/ mit
Waffen und Wehren trohen/ mit Gebehrden schnau-
ben und ergrimmen/ dieses alles ist nichts zu rechnen
gegen der zukünfftigen Herrligkeit; Jch überlege und
wäge dieses so ich sehe/ mit dem das ich hoffe; Und ob ich
gleich fühle was ich leide/ und nicht sehe was ich hoffe/
so ist doch das jenige/ welches ich hoffe/ weit über-

schwenck-
Chriſtliche
II.

Der ewigen Freude und Herꝛligkeit uͤber-
ſchwengliche Wichtigkeit/
(welches das 2. iſt/ ſo wir
an der Apoſtoliſchen Glaubens-Wage zu beſehen ha-
ben) davon ſtehet nun im Texte: Schaffet eine ewi-
ge und uͤber alle maß wichtige Herꝛligkeit/ ꝛc.

Mit dem Woͤrtlein Herꝛligkeit wil Paulus den gantzen
Zuſtand jenes ſeligen Lebens beſchreiben/ und braucht
auch Petrus eben diß Wort von dem heiligen Freuden-
1. Pet. 5, 10.Leben/ wann Er 1. Ep. 5/ 10. alſo ſchreibet: Der GOtt
aller Gnaden hat uns beruffen zu ſeiner ewigen Herꝛ-
ligkeit in Chriſto JEſu. Ja der Sohn Gottes ſelbſt
Luc. 24, 26.braucht diß Woͤrtlein Luc. 24/ 26. Muſte nicht Chri-
ſtus ſolches leiden/ und zu ſeiner Herꝛligkeit eingehen?
Wenn einer ſonſt vermeinte die Glori und Herꝛligkeit
des ewigen Lebens gnugſam zu beſchreiben/ der thaͤte
eben als wenn er den hohen Himmel umbſpannen/ das
groſſe Mittel-Meer der Welt in ein Graͤblein faͤllen/
oder die groſſe Erd-Kugel in ein enges Kaͤſtlein ver-
ſchlieſſen wolte; denn dieſe Herꝛligkeit/ iſt viel zu hoch/
und nicht zu erſteigen/ viel zu weit und nicht zu begreif-
Aug.fen/ viel zu tieff und nicht zu ergruͤnden. Daher Augu-
ſtinus gar nachdencklich hiervon ſetzet: Die Welt mag
wuͤten und toben/ mit Zungen ſchaͤnden und laͤſtern/ mit
Waffen und Wehren trohen/ mit Gebehrden ſchnau-
ben und ergrimmen/ dieſes alles iſt nichts zu rechnen
gegen der zukuͤnfftigen Herꝛligkeit; Jch uͤberlege und
waͤge dieſes ſo ich ſehe/ mit dem das ich hoffe; Und ob ich
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[22/0022] Chriſtliche II. Der ewigen Freude und Herꝛligkeit uͤber- ſchwengliche Wichtigkeit/ (welches das 2. iſt/ ſo wir an der Apoſtoliſchen Glaubens-Wage zu beſehen ha- ben) davon ſtehet nun im Texte: Schaffet eine ewi- ge und uͤber alle maß wichtige Herꝛligkeit/ ꝛc. Mit dem Woͤrtlein Herꝛligkeit wil Paulus den gantzen Zuſtand jenes ſeligen Lebens beſchreiben/ und braucht auch Petrus eben diß Wort von dem heiligen Freuden- Leben/ wann Er 1. Ep. 5/ 10. alſo ſchreibet: Der GOtt aller Gnaden hat uns beruffen zu ſeiner ewigen Herꝛ- ligkeit in Chriſto JEſu. Ja der Sohn Gottes ſelbſt braucht diß Woͤrtlein Luc. 24/ 26. Muſte nicht Chri- ſtus ſolches leiden/ und zu ſeiner Herꝛligkeit eingehen? Wenn einer ſonſt vermeinte die Glori und Herꝛligkeit des ewigen Lebens gnugſam zu beſchreiben/ der thaͤte eben als wenn er den hohen Himmel umbſpannen/ das groſſe Mittel-Meer der Welt in ein Graͤblein faͤllen/ oder die groſſe Erd-Kugel in ein enges Kaͤſtlein ver- ſchlieſſen wolte; denn dieſe Herꝛligkeit/ iſt viel zu hoch/ und nicht zu erſteigen/ viel zu weit und nicht zu begreif- fen/ viel zu tieff und nicht zu ergruͤnden. Daher Augu- ſtinus gar nachdencklich hiervon ſetzet: Die Welt mag wuͤten und toben/ mit Zungen ſchaͤnden und laͤſtern/ mit Waffen und Wehren trohen/ mit Gebehrden ſchnau- ben und ergrimmen/ dieſes alles iſt nichts zu rechnen gegen der zukuͤnfftigen Herꝛligkeit; Jch uͤberlege und waͤge dieſes ſo ich ſehe/ mit dem das ich hoffe; Und ob ich gleich fuͤhle was ich leide/ und nicht ſehe was ich hoffe/ ſo iſt doch das jenige/ welches ich hoffe/ weit uͤber- ſchwenck- 1. Pet. 5, 10. Luc. 24, 26. Aug.

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/22>, abgerufen am 03.12.2024.