Bahn, Nikolaus: Das unschuldig vergoßne Blut. [Pirna], [1701].Das unschuldig vergossene Blut. Sündern zum Schrecken und Abscheu/ hingegen aber allen bußferti-gen Seelen zu ihrem Trost/ eine Mord-Predigt aus Gen. 4. v. 8. 11. gehalten werden. Wir wollen hierzu den Anfang machen mit dem Gebeth des heiligen Vater Unsers/ welches E. L. in hertzlicher Andacht mit mir bethen wolle. Hierauff wolle Eure Christliche Liebe mit Fleiß und in gebührender Hertzens-Andacht verlesen hören die jenigen Worte/ so wir zum Grund bevorstehender Mord-Predigt geleget haben/ und sind dieselben zu finden Gen. 4, 8.-11. und lauten in unserer teut- schen Sprache also: TEXTUS. UNd es begab sich/ da sie auff dem Felde waren/ Eingang. WEnn der Mann nach dem Hertzen und Willen GOttes/ derExord. ex das B 2
Das unſchuldig vergoſſene Blut. Suͤndern zum Schrecken und Abſcheu/ hingegen aber allen bußferti-gen Seelen zu ihrem Troſt/ eine Mord-Predigt aus Gen. 4. v. 8. 11. gehalten werden. Wir wollen hierzu den Anfang machen mit dem Gebeth des heiligen Vater Unſers/ welches E. L. in hertzlicher Andacht mit mir bethen wolle. Hierauff wolle Eure Chriſtliche Liebe mit Fleiß und in gebuͤhrender Hertzens-Andacht verleſen hoͤren die jenigen Worte/ ſo wir zum Grund bevorſtehender Mord-Predigt geleget haben/ und ſind dieſelben zu finden Gen. 4, 8.-11. und lauten in unſerer teut- ſchen Sprache alſo: TEXTUS. UNd es begab ſich/ da ſie auff dem Felde waren/ Eingang. WEnn der Mann nach dem Hertzen und Willen GOttes/ derExord. ex das B 2
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Das unſchuldig vergoſſene Blut.
Suͤndern zum Schrecken und Abſcheu/ hingegen aber allen bußferti-
gen Seelen zu ihrem Troſt/ eine Mord-Predigt aus Gen. 4.
v. 8. 11. gehalten werden. Wir wollen hierzu den Anfang machen
mit dem Gebeth des heiligen Vater Unſers/ welches E. L. in hertzlicher
Andacht mit mir bethen wolle.
Hierauff wolle Eure Chriſtliche Liebe mit Fleiß und in gebuͤhrender
Hertzens-Andacht verleſen hoͤren die jenigen Worte/ ſo wir zum
Grund bevorſtehender Mord-Predigt geleget haben/ und ſind
dieſelben zu finden Gen. 4, 8.-11. und lauten in unſerer teut-
ſchen Sprache alſo:
TEXTUS.
UNd es begab ſich/ da ſie auff dem Felde waren/
erhub ſich Cain wider ſeinen Bruder Habel/
und ſchlug ihn tod. Da ſprach der HErr zu Cain:
Wo iſt dein Bruder Habel? Er aber ſprach: Ich weiß
nicht; Soll ich meines Bruders Huͤtter ſeyn? Er a-
ber ſprach: Was haſtu gethan? Die Stimme deines
Bruders Blut ſchreyet zu mir von der Erden. Und nu
verflucht ſeyſtu auff der Erden/ die ihr Maul hat auff-
gethan/ und deines Bruders Blut von deinen Haͤn-
den empfangen.
Eingang.
WEnn der Mann nach dem Hertzen und Willen GOttes/ der
gottſelige Koͤnig und Prophete David/ alleſamt geliebte und
andaͤchtige Zuhoͤrer in dem HErrn JEſu/ nach der Laͤnge die
vornehmſten Suͤnden erzehlet/ mit welchen die Kinder Iſrael mancher-
ley Straffen verdienet/ ſo giebet er ihnen unter andern ſchuld/ daß ſie
unſchuldig Blut vergoſſen/ das Blut ihrer Soͤhne und Toͤchter. Sie
vergoſſen (ſpricht er) unſchuldig Blut/ das Blut ihrer Soͤhne
und ihrer Toͤchter/ die ſie opfferten den Goͤtzen Canaan/ daß
das
Exord. ex
Pſ. 106, v. 38.
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Zitationshilfe: | Bahn, Nikolaus: Das unschuldig vergoßne Blut. [Pirna], [1701], S. 11[9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/421583/9>, abgerufen am 06.07.2024. |