Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639].

Bild:
<< vorherige Seite

Kinder-Recht.
der GOttes/ an Gottes Fürsatz vnnd Gnadenwahl
zum ewigen Leben/ dazu jhr beruffen seid. Ewer Glau-
be ist dessen ein gewisses gnorisma vnd gnungsames
Zeugnüß eine gründliche Wissenschafft.

Denn wie die Alten gesagt:

Wer da gleubt/ der ist versehen/
Wer nicht gleubt/ der hats versehen.

Das dritte Gnorisma vnd Kennzeichen ist
endlichen

III. Die Kindliche Liebe vnd Eigenschafft.III.
Kennzeichen der
Kindschafft Got-
tes.

Wenn man nemlich im Hertzen eine Kindliche
Liebe gegen Gott/ vnd einen gutten Vorsatz/ das
gutte/ so GOtt liebet/ auch zu lieben vnd zu üben/
dargegen das böse/ so GOtt hasset/ auch zu hassen
vnd zu lassen/ empfindet.

Denn gleich wie Adam einen Sohn zeugete
nach dem Fall/ der seinem Bilde ähnlich war/ (a):a) Gen. 5. v. 3.
Also/ die von GOtt gezeuget werden nach seinem
Willen/ (b) werden auch wieder ernewret zu demE-b) Iac. 1. v. 18.
benbilde Gottes: denn welche er zuvor versehen hat/
die hat er auch verordnet/ daß sie gleich sein sollen
dem Ebenbilde seines Sohns/ sagt S. Paulus bald
auff vnsern Text/ . 29. vnnd Eph. 1. spricht er:Rom. 8. v. 29.
Eph. 1. v.
4.

GOtt hat vns erwählet durch Christum/ ehe der
Welt grund geleget war/ daß wir sollen sein heilig
vnd vnsträfflich für jhm in der Liebe/ vnnd hat vns
verordnet zur Kindschafft gegen jhm selbst durch Je-
sum Christum. Daß ist: Die Vorerwehleten

Kinder

Kinder-Recht.
der GOttes/ an Gottes Fuͤrſatz vnnd Gnadenwahl
zum ewigen Leben/ dazu jhr beruffẽ ſeid. Ewer Glau-
be iſt deſſen ein gewiſſes gnorisma vnd gnungſames
Zeugnuͤß eine gruͤndliche Wiſſenſchafft.

Denn wie die Alten geſagt:

Wer da gleubt/ der iſt verſehen/
Wer nicht gleubt/ der hats verſehen.

Das dritte Gnorisma vnd Kennzeichen iſt
endlichen

III. Die Kindliche Liebe vnd Eigenſchafft.III.
Kennzeichen der
Kindſchafft Got-
tes.

Wenn man nemlich im Hertzen eine Kindliche
Liebe gegen Gott/ vnd einen gutten Vorſatz/ das
gutte/ ſo GOtt liebet/ auch zu lieben vnd zu uͤben/
dargegen das boͤſe/ ſo GOtt haſſet/ auch zu haſſen
vnd zu laſſen/ empfindet.

Denn gleich wie Adam einen Sohn zeugete
nach dem Fall/ der ſeinem Bilde aͤhnlich war/ (a):a) Gen. 5. v. 3.
Alſo/ die von GOtt gezeuget werden nach ſeinem
Willen/ (b) werden auch wieder ernewret zu demE-b) Iac. 1. v. 18.
benbilde Gottes: denn welche er zuvor verſehen hat/
die hat er auch verordnet/ daß ſie gleich ſein ſollen
dem Ebenbilde ſeines Sohns/ ſagt S. Paulus bald
auff vnſern Text/ ꝟ. 29. vnnd Eph. 1. ſpricht er:Rom. 8. v. 29.
Eph. 1. v.
4.

GOtt hat vns erwaͤhlet durch Chriſtum/ ehe der
Welt grund geleget war/ daß wir ſollen ſein heilig
vnd vnſtraͤfflich fuͤr jhm in der Liebe/ vnnd hat vns
verordnet zur Kindſchafft gegen jhm ſelbſt durch Je-
ſum Chriſtum. Daß iſt: Die Vorerwehleten

Kinder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0023" n="[23]"/><fw place="top" type="header">Kinder-Recht.</fw><lb/>
der GOttes/ an Gottes Fu&#x0364;r&#x017F;atz vnnd Gnadenwahl<lb/>
zum ewigen Leben/ dazu jhr beruffe&#x0303; &#x017F;eid. Ewer Glau-<lb/>
be i&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en ein gewi&#x017F;&#x017F;es <hi rendition="#aq">gnorisma</hi> vnd gnung&#x017F;ames<lb/>
Zeugnu&#x0364;ß eine gru&#x0364;ndliche Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft.</p><lb/>
                <p>Denn wie die Alten ge&#x017F;agt:</p><lb/>
                <lg type="poem">
                  <l>Wer da gleubt/ der i&#x017F;t ver&#x017F;ehen/</l><lb/>
                  <l>Wer nicht gleubt/ der hats ver&#x017F;ehen.</l>
                </lg><lb/>
                <p>Das <hi rendition="#fr">dritte</hi> <hi rendition="#aq">Gnorisma</hi> vnd <hi rendition="#fr">K</hi>ennzeichen i&#x017F;t<lb/>
endlichen</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#fr">Die Kindliche Liebe vnd Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head>
                <note place="right"><hi rendition="#aq">III.</hi><lb/>
Kennzeichen der<lb/>
Kind&#x017F;chafft Got-<lb/>
tes.</note><lb/>
                <p>Wenn man nemlich im Hertzen eine <hi rendition="#fr">K</hi>indliche<lb/>
Liebe gegen Gott/ vnd einen gutten Vor&#x017F;atz/ das<lb/>
gutte/ &#x017F;o GOtt liebet/ auch zu lieben vnd zu u&#x0364;ben/<lb/>
dargegen das bo&#x0364;&#x017F;e/ &#x017F;o GOtt ha&#x017F;&#x017F;et/ auch zu ha&#x017F;&#x017F;en<lb/>
vnd zu la&#x017F;&#x017F;en/ empfindet.</p><lb/>
                <p>Denn gleich wie Adam einen Sohn zeugete<lb/>
nach dem Fall/ der &#x017F;einem Bilde a&#x0364;hnlich war/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(a):</hi></hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a) Gen.</hi> 5. <hi rendition="#i">v.</hi></hi> 3.</note><lb/>
Al&#x017F;o/ die von GOtt gezeuget werden nach &#x017F;einem<lb/>
Willen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(b)</hi></hi> werden auch wieder ernewret zu demE-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b) Iac.</hi> 1. <hi rendition="#i">v.</hi></hi> 18.</note><lb/>
benbilde Gottes<hi rendition="#i">:</hi> denn welche er zuvor ver&#x017F;ehen hat/<lb/>
die hat er auch verordnet/ daß &#x017F;ie gleich &#x017F;ein &#x017F;ollen<lb/>
dem Ebenbilde &#x017F;eines Sohns/ &#x017F;agt S. Paulus bald<lb/>
auff vn&#x017F;ern Text/ <hi rendition="#aq">&#xA75F;.</hi> 29. vnnd Eph. 1. &#x017F;pricht er:<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 8. <hi rendition="#i">v.</hi> 29.<lb/><hi rendition="#i">Eph.</hi> 1. <hi rendition="#i">v.</hi></hi> 4.</note><lb/>
GOtt hat vns erwa&#x0364;hlet durch Chri&#x017F;tum/ ehe der<lb/>
Welt grund geleget war/ daß wir &#x017F;ollen &#x017F;ein heilig<lb/>
vnd vn&#x017F;tra&#x0364;fflich fu&#x0364;r jhm in der Liebe/ vnnd hat vns<lb/>
verordnet zur Kind&#x017F;chafft gegen jhm &#x017F;elb&#x017F;t durch Je-<lb/>
&#x017F;um Chri&#x017F;tum. Daß i&#x017F;t<hi rendition="#i">:</hi> Die Vorerwehleten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Kinder</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[23]/0023] Kinder-Recht. der GOttes/ an Gottes Fuͤrſatz vnnd Gnadenwahl zum ewigen Leben/ dazu jhr beruffẽ ſeid. Ewer Glau- be iſt deſſen ein gewiſſes gnorisma vnd gnungſames Zeugnuͤß eine gruͤndliche Wiſſenſchafft. Denn wie die Alten geſagt: Wer da gleubt/ der iſt verſehen/ Wer nicht gleubt/ der hats verſehen. Das dritte Gnorisma vnd Kennzeichen iſt endlichen III. Die Kindliche Liebe vnd Eigenſchafft. Wenn man nemlich im Hertzen eine Kindliche Liebe gegen Gott/ vnd einen gutten Vorſatz/ das gutte/ ſo GOtt liebet/ auch zu lieben vnd zu uͤben/ dargegen das boͤſe/ ſo GOtt haſſet/ auch zu haſſen vnd zu laſſen/ empfindet. Denn gleich wie Adam einen Sohn zeugete nach dem Fall/ der ſeinem Bilde aͤhnlich war/ (a): Alſo/ die von GOtt gezeuget werden nach ſeinem Willen/ (b) werden auch wieder ernewret zu demE- benbilde Gottes: denn welche er zuvor verſehen hat/ die hat er auch verordnet/ daß ſie gleich ſein ſollen dem Ebenbilde ſeines Sohns/ ſagt S. Paulus bald auff vnſern Text/ ꝟ. 29. vnnd Eph. 1. ſpricht er: GOtt hat vns erwaͤhlet durch Chriſtum/ ehe der Welt grund geleget war/ daß wir ſollen ſein heilig vnd vnſtraͤfflich fuͤr jhm in der Liebe/ vnnd hat vns verordnet zur Kindſchafft gegen jhm ſelbſt durch Je- ſum Chriſtum. Daß iſt: Die Vorerwehleten Kinder a) Gen. 5. v. 3. b) Iac. 1. v. 18. Rom. 8. v. 29. Eph. 1. v. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/409693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/409693/23
Zitationshilfe: Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639], S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/409693/23>, abgerufen am 21.12.2024.