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[N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659.

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Den schartichten Verstand und meiner Sinne Rust:
Von meinem Häüpte du doch mehr denn bald gemust.
Durch dich hat dein Geschlecht des Himmels-Heer geehret/
Dasselb hat Fürsten Gunst mit Gunsten hoch vermehret/
Drümb warest du wol recht ein Berg von Ehrenpreiß/
An dem fast ich auch wolt ermuntern meinen Fleiß.
Allein das Blat hat sich mit mir zu bald gewendet/
Jn dem GOTT deinen Lauff des Lebens sanfft geendet/
An statt daß ich durch dich erlangen wolte Ruh/
Hat meine Hand gedruckt dir deine Augen zu.
Jch war/ mein Herr/ bey dir in deiner letzten Stunde/
Jch halff die Seuftzer dir erzwingen aus dem Munde/
Und schicken vor dir an/ du folgtest sanffte nach/
Die Augen worden mir ein voller Thränen-Bach.
Denen über dem mehr als frühzeitigen Ableben
des wolsel: Herrn Schmeissens Hochbetrüb-
ten zu Trost schrieb dieses gleichfals Hoch-
betrübt
Chri: Coppen/
SS. Th. Studios.


WO nehm ich Thränen her/ die allerliebsten Meinen/
Und Jhren Todesgang zur Gnüge zu Beweinen?
Die Mutter ward/ da ich ein Kind/ gerissen hin/
Den Vater nimmt der Todt/ eh' ich erwachsen bin.
Aus Kindheit kunt ich nicht/ die Mutter rech[t] Betrauren/
Herr Vater/ aber Jhn/ Jhn werd ich Hochbetauren/
Denn Er mein Steken war/ und meiner Jugend Stab/
Und mus anitzo mir mit Tode gehen ab.
Ey warumb solten nicht der Augen Thränen fliesse[n]/
Die runden Bächlein sich aus überfluß ergüssen/
Und
Den ſchartichten Verſtand und meiner Sinne Ruſt:
Von meinem Haͤuͤpte du doch mehr denn bald gemuſt.
Durch dich hat dein Geſchlecht des Himmels-Heer geehret/
Daſſelb hat Fuͤrſten Gunſt mit Gunſten hoch vermehret/
Druͤmb wareſt du wol recht ein Berg von Ehrenpreiß/
An dem faſt ich auch wolt ermuntern meinen Fleiß.
Allein das Blat hat ſich mit mir zu bald gewendet/
Jn dem GOTT deinen Lauff des Lebens ſanfft geendet/
An ſtatt daß ich durch dich erlangen wolte Ruh/
Hat meine Hand gedruckt dir deine Augen zu.
Jch war/ mein Herr/ bey dir in deiner letzten Stunde/
Jch halff die Seuftzer dir erzwingen aus dem Munde/
Und ſchicken vor dir an/ du folgteſt ſanffte nach/
Die Augen worden mir ein voller Thraͤnen-Bach.
Denen uͤber dem mehr als fruͤhzeitigen Ableben
des wolſel: Herrn Schmeiſſens Hochbetruͤb-
ten zu Troſt ſchrieb dieſes gleichfals Hoch-
betruͤbt
Chri: Coppen/
SS. Th. Studioſ.


WO nehm ich Thraͤnen her/ die allerliebſten Meinen/
Und Jhren Todesgang zur Gnuͤge zu Beweinen?
Die Mutter ward/ da ich ein Kind/ geriſſen hin/
Den Vater nimmt der Todt/ eh’ ich erwachſen bin.
Aus Kindheit kunt ich nicht/ die Mutter rech[t] Betrauren/
Herr Vater/ aber Jhn/ Jhn werd ich Hochbetauren/
Denn Er mein Steken war/ und meiner Jugend Stab/
Und mus anitzo mir mit Tode gehen ab.
Ey warumb ſolten nicht der Augen Thraͤnen flieſſe[n]/
Die runden Baͤchlein ſich aus uͤberfluß erguͤſſen/
Und
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[[23]/0023] Den ſchartichten Verſtand und meiner Sinne Ruſt: Von meinem Haͤuͤpte du doch mehr denn bald gemuſt. Durch dich hat dein Geſchlecht des Himmels-Heer geehret/ Daſſelb hat Fuͤrſten Gunſt mit Gunſten hoch vermehret/ Druͤmb wareſt du wol recht ein Berg von Ehrenpreiß/ An dem faſt ich auch wolt ermuntern meinen Fleiß. Allein das Blat hat ſich mit mir zu bald gewendet/ Jn dem GOTT deinen Lauff des Lebens ſanfft geendet/ An ſtatt daß ich durch dich erlangen wolte Ruh/ Hat meine Hand gedruckt dir deine Augen zu. Jch war/ mein Herr/ bey dir in deiner letzten Stunde/ Jch halff die Seuftzer dir erzwingen aus dem Munde/ Und ſchicken vor dir an/ du folgteſt ſanffte nach/ Die Augen worden mir ein voller Thraͤnen-Bach. Denen uͤber dem mehr als fruͤhzeitigen Ableben des wolſel: Herrn Schmeiſſens Hochbetruͤb- ten zu Troſt ſchrieb dieſes gleichfals Hoch- betruͤbt Chri: Coppen/ SS. Th. Studioſ. WO nehm ich Thraͤnen her/ die allerliebſten Meinen/ Und Jhren Todesgang zur Gnuͤge zu Beweinen? Die Mutter ward/ da ich ein Kind/ geriſſen hin/ Den Vater nimmt der Todt/ eh’ ich erwachſen bin. Aus Kindheit kunt ich nicht/ die Mutter recht Betrauren/ Herr Vater/ aber Jhn/ Jhn werd ich Hochbetauren/ Denn Er mein Steken war/ und meiner Jugend Stab/ Und mus anitzo mir mit Tode gehen ab. Ey warumb ſolten nicht der Augen Thraͤnen flieſſen/ Die runden Baͤchlein ſich aus uͤberfluß erguͤſſen/ Und

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Zitationshilfe: [N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389174/23>, abgerufen am 21.12.2024.