Schöttgen, Christian: Leben und letzte Stunden HERRN Christoph Theodosii Walthers. Halle, 1742.sen, daß ich des seligen Herrn Walthers Leben und letzte Stunden §. 13. Es war der nunmehro selige §. 14. Da sich nun bey unserm Seligen ein fähiger Kopf gezeiget, so Jahr, B 2
ſen, daß ich des ſeligen Herrn Walthers Leben und letzte Stunden §. 13. Es war der nunmehro ſelige §. 14. Da ſich nun bey unſerm Seligen ein faͤhiger Kopf gezeiget, ſo Jahr, B 2
<TEI> <text> <body> <div type="fsOtherPublication" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0011" n="11"/> ſen, daß ich des ſeligen Herrn Walthers Leben und letzte Stunden<lb/> in einer kurtzgefaßten Nachricht erzehle.</p> </div> </div><lb/> <div type="fsPersonalia" n="2"> <head>§. 13.</head><lb/> <p>Es war der nunmehro ſelige<lb/><hi rendition="#c">Herr<lb/><hi rendition="#fr">Chriſtoph Theodoſius Walther,</hi><lb/> Koͤniglicher Daͤniſcher Mißionarius zu Tranckenbar,</hi><lb/> gebohren zu Schildberg bey Soldin in der Neumarck den 20. Dec.<lb/> 1699. von welchem Geburts-Tage er von Halle aus den 20. Dec.<lb/> 1723. an ſeinen juͤngern Bruder mit dieſen Worten geſchrieben:<lb/> „Heute habe ich mein vier und zwantzigſtes Jahr uͤberlebet. GOtt<lb/> „ſey ewig Lob fuͤr die 24. tauſend Millionen Wohlthaten, ſo ich<lb/> „Zeit Lebens von ihm genoſſen.„ Jmgleichen zu Tranckenbar den<lb/> 31. Dec. 1738. „Jm neulich zuruͤckgelegten 39ſten Jahre meines<lb/> „Alters. Wer weiß, wie lange?„ Sein Herr Vater, Johann<lb/> Walther, war Prediger daſelbſt und zu Kerko, die Mutter, Frau<lb/> Catharina, war Herrn David Torffſtechers, Predigers zu Gerls-<lb/> dorff, unweit gedachten Soldin, eheleibliche aͤlteſte Tochter. Den<lb/> 28. beſagten Monats iſt er durch das Bad der heiligen Tauffe der<lb/> chriſtlichen Kirche einverleibet worden. Jn ſeiner zarten Kindheit<lb/> iſt er in ſeines Herrn Vaters Hauſe zu allem Guten angehalten<lb/> worden, wiewohl er deſſelben Vorſorge nicht gar lange genoſſen,<lb/> indem er ihm gar bald, nemlich im ſiebenten Jahre ſeines Alters,<lb/> entriſſen worden.</p><lb/> <div n="3"> <head>§. 14.</head><lb/> <p>Da ſich nun bey unſerm Seligen ein faͤhiger Kopf gezeiget, ſo<lb/> hat ihn der damals noch lebende Herr Groß-Vater muͤtterlicher<lb/> Seite zu ſich genommen, und drey Jahr lang in ſeinem Hauſe durch<lb/> Privat-Praͤceptores unterrichten laſſen. Von einem unter dieſen<lb/> iſt er durch GOttes Gnade dazu aufgemuntert worden, daß er ſich<lb/> eines redlichen Wandels vor GOtt befliſſen; wie er denn in dem ei-<lb/> genhaͤndigen Aufſatze von ſeinem Leben gedencket, er ſey dadurch ſo<lb/> erwecket worden, daß er ſich nachgehends derer damaligen Jahre<lb/> niemals ohne groſſes Vergnuͤgen erinnert. Jm zehenden Jahre<lb/> ſeines Alters iſt er nach Schoͤnfließ gezogen, und hat daſelbſt 3.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B 2</fw><fw type="catch" place="bottom">Jahr,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0011]
ſen, daß ich des ſeligen Herrn Walthers Leben und letzte Stunden
in einer kurtzgefaßten Nachricht erzehle.
§. 13.
Es war der nunmehro ſelige
Herr
Chriſtoph Theodoſius Walther,
Koͤniglicher Daͤniſcher Mißionarius zu Tranckenbar,
gebohren zu Schildberg bey Soldin in der Neumarck den 20. Dec.
1699. von welchem Geburts-Tage er von Halle aus den 20. Dec.
1723. an ſeinen juͤngern Bruder mit dieſen Worten geſchrieben:
„Heute habe ich mein vier und zwantzigſtes Jahr uͤberlebet. GOtt
„ſey ewig Lob fuͤr die 24. tauſend Millionen Wohlthaten, ſo ich
„Zeit Lebens von ihm genoſſen.„ Jmgleichen zu Tranckenbar den
31. Dec. 1738. „Jm neulich zuruͤckgelegten 39ſten Jahre meines
„Alters. Wer weiß, wie lange?„ Sein Herr Vater, Johann
Walther, war Prediger daſelbſt und zu Kerko, die Mutter, Frau
Catharina, war Herrn David Torffſtechers, Predigers zu Gerls-
dorff, unweit gedachten Soldin, eheleibliche aͤlteſte Tochter. Den
28. beſagten Monats iſt er durch das Bad der heiligen Tauffe der
chriſtlichen Kirche einverleibet worden. Jn ſeiner zarten Kindheit
iſt er in ſeines Herrn Vaters Hauſe zu allem Guten angehalten
worden, wiewohl er deſſelben Vorſorge nicht gar lange genoſſen,
indem er ihm gar bald, nemlich im ſiebenten Jahre ſeines Alters,
entriſſen worden.
§. 14.
Da ſich nun bey unſerm Seligen ein faͤhiger Kopf gezeiget, ſo
hat ihn der damals noch lebende Herr Groß-Vater muͤtterlicher
Seite zu ſich genommen, und drey Jahr lang in ſeinem Hauſe durch
Privat-Praͤceptores unterrichten laſſen. Von einem unter dieſen
iſt er durch GOttes Gnade dazu aufgemuntert worden, daß er ſich
eines redlichen Wandels vor GOtt befliſſen; wie er denn in dem ei-
genhaͤndigen Aufſatze von ſeinem Leben gedencket, er ſey dadurch ſo
erwecket worden, daß er ſich nachgehends derer damaligen Jahre
niemals ohne groſſes Vergnuͤgen erinnert. Jm zehenden Jahre
ſeines Alters iſt er nach Schoͤnfließ gezogen, und hat daſelbſt 3.
Jahr,
B 2
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