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Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635.

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sung? Freylich zittert vnd bebet das Land! Freylich ist
alles
ruiniret vnd zunichte gemacht; Aber wo sindt die
Säulen vnser Stadt; Sie sindt auch dahin.

Nun allerliebste Christen/ Was sollen wir thun? Ge-
dult vnd Glauben ist vns von nöthen
Hebr: 10. Wer wil
das schlecht vnd gerade machen/ was Gott krümmet
Eccl: 7.

Er hat einmahl zugesaget/ Er wolle die Säulen des
Landes erhalten/ was Er aber zugesaget hat/ das helt
Er gewiß
Psal: 33. Himmel vnd Erden vergehen/ aber sei-
ne Wort vergehen nicht
Esai: 40. Derowegen ob Er zwar
vnsere starcke Vaterlands Säulen; vmb der Menschen
Sünd vnd Vndanck willen danieder geriessen/ So wird
Er doch nicht zulassen/ das sein Hauß/ das jhme seine
Rechte vnter vns gebawet hat/ gar einfalle/ Sondern
Er wird auch in den wenigen stutzen so noch übrig mit
seiner Krafft mächtig sein/ das es im baw erhalten wer-
de; Derowegen O du armes Lewenbergk/ vntergieb dich
nur den willen Gottes in gedult/ vnd bete desto fleissiger
mit dem König David
Psal: 74. Ach HErr du wirst ja die
Seele deiner Turtel Tauben nicht dem Thiere geben; vnd
deiner elenden Thier nicht so gar vergessen. Schütte dei-
nen Grimm auff die Heyden/ vnd auff die Königreiche die
deinen Namen nicht kennen
Psal: 79. Erbarm dich vnser
balde/ denn wir sindt fast dinne worden.

Digressio.Aldieweil es aber heist wie Syrach saget 44 Corpo-
ra sanctorum in pace sunt sepulta, & nomen eorum vivit in
generatione ad generationem,
Die Leiber der Heiligen
sindt im friede begraben/ aber jhr gedächtnüß bleibet
Ewiglich; Die Leute reden von jhrer Weißheit/ vnd die
Gemeine verkündiget jhr Lob.

Vnd weil wir insonderheit an vnsere Lehrer geden-
cken sollen/ die vns das Wort gesaget haben
Hebr: 13. Vnd
jhr ende anschawen/ vnd jhrem Glauben nachfolgen sol-
len; So wollen wir die schmertzen die vns die Hand des

HErrn

ſung? Freylich zittert vnd bebet das Land! Freylich iſt
alles
ruiniret vnd zunichte gemacht; Aber wo ſindt die
Saͤulen vnſer Stadt; Sie ſindt auch dahin.

Nun allerliebſte Chriſten/ Was ſollen wir thun? Ge-
dult vnd Glauben iſt vns von noͤthen
Hebr: 10. Wer wil
das ſchlecht vñ gerade machen/ was Gott kruͤm̃et
Eccl: 7.

Er hat einmahl zugeſaget/ Er wolle die Saͤulen des
Landes erhalten/ was Er aber zugeſaget hat/ das helt
Er gewiß
Pſal: 33. Himmel vnd Erden vergehen/ aber ſei-
ne Wort vergehen nicht
Eſai: 40. Derowegen ob Er zwar
vnſere ſtarcke Vaterlands Saͤulen; vmb der Menſchen
Suͤnd vnd Vndanck willen danieder gerieſſen/ So wird
Er doch nicht zulaſſen/ das ſein Hauß/ das jhme ſeine
Rechte vnter vns gebawet hat/ gar einfalle/ Sondern
Er wird auch in den wenigen ſtutzen ſo noch uͤbrig mit
ſeiner Krafft maͤchtig ſein/ das es im baw erhalten wer-
de; Derowegen O du armes Lewenbergk/ vntergieb dich
nur den willen Gottes in gedult/ vnd bete deſto fleiſſiger
mit dem Koͤnig David
Pſal: 74. Ach HErr du wirſt ja die
Seele deiner Turtel Tauben nicht dem Thiere geben; vnd
deiner elenden Thier nicht ſo gar vergeſſen. Schuͤtte dei-
nen Grim̃ auff die Heyden/ vnd auff die Koͤnigreiche die
deinen Namen nicht kennen
Pſal: 79. Erbarm dich vnſer
balde/ denn wir ſindt faſt dinne worden.

Digreſſio.Aldieweil es aber heiſt wie Syrach ſaget 44 Corpo-
ra ſanctorum in pace ſunt ſepulta, & nomen eorum vivit in
generatione ad generationem,
Die Leiber der Heiligen
ſindt im friede begraben/ aber jhr gedaͤchtnuͤß bleibet
Ewiglich; Die Leute reden von jhrer Weißheit/ vnd die
Gemeine verkuͤndiget jhr Lob.

Vnd weil wir inſonderheit an vnſere Lehrer geden-
cken ſollen/ die vns das Wort geſaget haben
Hebr: 13. Vnd
jhr ende anſchawen/ vnd jhrem Glauben nachfolgen ſol-
len; So wollen wir die ſchmertzen die vns die Hand des

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[[8]/0008] ſung? Freylich zittert vnd bebet das Land! Freylich iſt alles ruiniret vnd zunichte gemacht; Aber wo ſindt die Saͤulen vnſer Stadt; Sie ſindt auch dahin. Nun allerliebſte Chriſten/ Was ſollen wir thun? Ge- dult vnd Glauben iſt vns von noͤthen Hebr: 10. Wer wil das ſchlecht vñ gerade machen/ was Gott kruͤm̃et Eccl: 7. Er hat einmahl zugeſaget/ Er wolle die Saͤulen des Landes erhalten/ was Er aber zugeſaget hat/ das helt Er gewiß Pſal: 33. Himmel vnd Erden vergehen/ aber ſei- ne Wort vergehen nicht Eſai: 40. Derowegen ob Er zwar vnſere ſtarcke Vaterlands Saͤulen; vmb der Menſchen Suͤnd vnd Vndanck willen danieder gerieſſen/ So wird Er doch nicht zulaſſen/ das ſein Hauß/ das jhme ſeine Rechte vnter vns gebawet hat/ gar einfalle/ Sondern Er wird auch in den wenigen ſtutzen ſo noch uͤbrig mit ſeiner Krafft maͤchtig ſein/ das es im baw erhalten wer- de; Derowegen O du armes Lewenbergk/ vntergieb dich nur den willen Gottes in gedult/ vnd bete deſto fleiſſiger mit dem Koͤnig David Pſal: 74. Ach HErr du wirſt ja die Seele deiner Turtel Tauben nicht dem Thiere geben; vnd deiner elenden Thier nicht ſo gar vergeſſen. Schuͤtte dei- nen Grim̃ auff die Heyden/ vnd auff die Koͤnigreiche die deinen Namen nicht kennen Pſal: 79. Erbarm dich vnſer balde/ denn wir ſindt faſt dinne worden. Aldieweil es aber heiſt wie Syrach ſaget 44 Corpo- ra ſanctorum in pace ſunt ſepulta, & nomen eorum vivit in generatione ad generationem, Die Leiber der Heiligen ſindt im friede begraben/ aber jhr gedaͤchtnuͤß bleibet Ewiglich; Die Leute reden von jhrer Weißheit/ vnd die Gemeine verkuͤndiget jhr Lob. Digreſſio. Vnd weil wir inſonderheit an vnſere Lehrer geden- cken ſollen/ die vns das Wort geſaget haben Hebr: 13. Vnd jhr ende anſchawen/ vnd jhrem Glauben nachfolgen ſol- len; So wollen wir die ſchmertzen die vns die Hand des HErrn

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Zitationshilfe: Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386412/8>, abgerufen am 21.11.2024.