Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. Jn stiller Glaubens-Kraft und rechter Fassungkehren, Und tragen mit Gedult was GOttes Wille schickt. GOTT, dem es wohl bekant, wie solche Risse schmertzen, Wenn Lehrer, Sohn und Mann so früh von hinnen eilt, Verbinde selbst mit Trost die tief-verwundten Hertzen, So wird, was er zerreißt, auch wiederum ge- heilt. Die sämmtlichen Praeceptores der Lateinischen Schule des Wäy- sen-Hauses. XXIV. ELEGIA. DEs Lebens Leben stirbt: es starren seine Glieder, Der Schmertzen tolle Wuth stößt ihm das Hertze ab, Die Augen brechen sich, er senckt das Haupt schon nieder, Ja, er ist wircklich todt: man träget ihn ins Grab. Das treue Blut, so noch in Josephs Adern schläget, Bringt G
Leichen-Carmina. Jn ſtiller Glaubens-Kraft und rechter Faſſungkehren, Und tragen mit Gedult was GOttes Wille ſchickt. GOTT, dem es wohl bekant, wie ſolche Riſſe ſchmertzen, Wenn Lehrer, Sohn und Mann ſo fruͤh von hinnen eilt, Verbinde ſelbſt mit Troſt die tief-verwundten Hertzen, So wird, was er zerreißt, auch wiederum ge- heilt. Die ſaͤmmtlichen Præceptores der Lateiniſchen Schule des Waͤy- ſen-Hauſes. XXIV. ELEGIA. DEs Lebens Leben ſtirbt: es ſtarren ſeine Glieder, Der Schmertzen tolle Wuth ſtoͤßt ihm das Hertze ab, Die Augen brechen ſich, er ſenckt das Haupt ſchon nieder, Ja, er iſt wircklich todt: man traͤget ihn ins Grab. Das treue Blut, ſo noch in Joſephs Adern ſchlaͤget, Bringt G
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Leichen-Carmina.
Jn ſtiller Glaubens-Kraft und rechter Faſſung
kehren,
Und tragen mit Gedult was GOttes Wille
ſchickt.
GOTT, dem es wohl bekant, wie ſolche Riſſe
ſchmertzen,
Wenn Lehrer, Sohn und Mann ſo fruͤh von
hinnen eilt,
Verbinde ſelbſt mit Troſt die tief-verwundten
Hertzen,
So wird, was er zerreißt, auch wiederum ge-
heilt.
Die ſaͤmmtlichen Præceptores
der Lateiniſchen Schule des Waͤy-
ſen-Hauſes.
XXIV.
ELEGIA.
DEs Lebens Leben ſtirbt: es ſtarren ſeine
Glieder,
Der Schmertzen tolle Wuth ſtoͤßt
ihm das Hertze ab,
Die Augen brechen ſich, er ſenckt das Haupt
ſchon nieder,
Ja, er iſt wircklich todt: man traͤget ihn ins
Grab.
Das treue Blut, ſo noch in Joſephs Adern
ſchlaͤget,
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