Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

Bild:
<< vorherige Seite
Leichen-Carmina.
Als dieses Himmel-Brod/ diß ist/ was Sie
ergetzt.

Drum ob im innern gleich Sie vielmals sich hin-
sehnen/

Wo GOttes Angesicht Sie ohne Zeit
erqvickt/

So drücket doch das Hertz der schwachen Schaa-
fe stöhnen

Und Satans schlaue List/ der gern das Ziel
verrückt.

Herrn Henckens treuer Sinn war gleichfals so
beschaffen/

Wie Er mit Leben/ Lehr und Schrifften dar-
gethan:

Daher der Ober-Hirt Jhn selig ließ ein-
schlaffen/

Und gehen ausgespannt ins rechte Canaan.
Jo. Fridericus Willam.
XXVI.
EJn Lehrer fält dahin!
Ach herbes Jammer-Wort!
Ein theurer GOttes-Mann verläst
nun Amt und Ort.

Das dringt durch Hertz und Sinn.
Doch was? Der Ober-Hirt rief seinen lieben
Hencken
Jn
G 4
Leichen-Carmina.
Als dieſes Himmel-Brod/ diß iſt/ was Sie
ergetzt.

Drum ob im innern gleich Sie vielmals ſich hin-
ſehnen/

Wo GOttes Angeſicht Sie ohne Zeit
erqvickt/

So druͤcket doch das Hertz der ſchwachen Schaa-
fe ſtoͤhnen

Und Satans ſchlaue Liſt/ der gern das Ziel
verruͤckt.

Herrn Henckens treuer Sinn war gleichfals ſo
beſchaffen/

Wie Er mit Leben/ Lehr und Schrifften dar-
gethan:

Daher der Ober-Hirt Jhn ſelig ließ ein-
ſchlaffen/

Und gehen ausgeſpannt ins rechte Canaan.
Jo. Fridericus Willam.
XXVI.
EJn Lehrer faͤlt dahin!
Ach herbes Jammer-Wort!
Ein theurer GOttes-Mann verlaͤſt
nun Amt und Ort.

Das dringt durch Hertz und Sinn.
Doch was? Der Ober-Hirt rief ſeinen lieben
Hencken
Jn
G 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0103" n="103"/>
            <fw place="top" type="header">Leichen-<hi rendition="#aq">Carmina.</hi></fw><lb/>
            <l>Als die&#x017F;es Himmel-Brod/ diß i&#x017F;t/ was Sie<lb/><hi rendition="#et">ergetzt.</hi></l><lb/>
            <l>Drum ob im innern gleich Sie vielmals &#x017F;ich hin-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ehnen/</hi></l><lb/>
            <l>Wo GOttes Ange&#x017F;icht Sie ohne Zeit<lb/><hi rendition="#et">erqvickt/</hi></l><lb/>
            <l>So dru&#x0364;cket doch das Hertz der &#x017F;chwachen Schaa-<lb/><hi rendition="#et">fe &#x017F;to&#x0364;hnen</hi></l><lb/>
            <l>Und Satans &#x017F;chlaue Li&#x017F;t/ der gern das Ziel<lb/><hi rendition="#et">verru&#x0364;ckt.</hi></l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Herrn Henckens</hi> treuer Sinn war gleichfals &#x017F;o<lb/><hi rendition="#et">be&#x017F;chaffen/</hi></l><lb/>
            <l>Wie Er mit Leben/ Lehr und Schrifften dar-<lb/><hi rendition="#et">gethan:</hi></l><lb/>
            <l>Daher der Ober-Hirt Jhn &#x017F;elig ließ ein-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chlaffen/</hi></l><lb/>
            <l>Und gehen ausge&#x017F;pannt ins rechte Canaan.</l>
          </lg><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Jo. Fridericus</hi> Willam.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">XXVI.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>Jn Lehrer fa&#x0364;lt dahin!</l><lb/>
            <l>Ach herbes Jammer-Wort!</l><lb/>
            <l>Ein <hi rendition="#fr">theurer GOttes-Mann</hi> verla&#x0364;&#x017F;t<lb/><hi rendition="#et">nun Amt und Ort.</hi></l><lb/>
            <l>Das dringt durch Hertz und Sinn.</l><lb/>
            <l>Doch was? Der Ober-Hirt rief &#x017F;einen lieben</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Hencken</hi> </hi> </l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0103] Leichen-Carmina. Als dieſes Himmel-Brod/ diß iſt/ was Sie ergetzt. Drum ob im innern gleich Sie vielmals ſich hin- ſehnen/ Wo GOttes Angeſicht Sie ohne Zeit erqvickt/ So druͤcket doch das Hertz der ſchwachen Schaa- fe ſtoͤhnen Und Satans ſchlaue Liſt/ der gern das Ziel verruͤckt. Herrn Henckens treuer Sinn war gleichfals ſo beſchaffen/ Wie Er mit Leben/ Lehr und Schrifften dar- gethan: Daher der Ober-Hirt Jhn ſelig ließ ein- ſchlaffen/ Und gehen ausgeſpannt ins rechte Canaan. Jo. Fridericus Willam. XXVI. EJn Lehrer faͤlt dahin! Ach herbes Jammer-Wort! Ein theurer GOttes-Mann verlaͤſt nun Amt und Ort. Das dringt durch Hertz und Sinn. Doch was? Der Ober-Hirt rief ſeinen lieben Hencken Jn G 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/376914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/376914/103
Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/103>, abgerufen am 21.11.2024.