Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640].Christliche Leich-Predigt. Seele dürstet nach GOtt; nach dem lebendigenGOTT. Wenn sol es denn geschehen/ daß ich GOttes Antlitz schawe. Wie hat sie der Welt ab- gesagt/ vnd den Mond vnter jhre Füsse getretten. Sie war eine wolriechende Blume/ hatte ein gutt Gericht bey jederman/ daß sie GOtt fürchtet/ vnd niemand kondte vbel von jhr reden. Die Liechtputzen vnd Gesetz-Pre- diger kondt sie ertragen/ wenn sie in Jhrer Schwach- heit getroffen ward. Vnd hat alle jhre Vnreinigkeit in das Löschnepff des Bluttes vnd der Wunden JEsu CHRisti geworffen/ vnd gewiß gewust; daß/ ob jhreEsa. 1. 18. Sünden gleich Bluttroth weren/ sollen sie doch schneeweiß werden/ vnd ob sie weren/ wie Rosin- farbe/ sollen sie doch wie Wolle werden. Der Ham- mer der Väterlichen Züchtigung hat sie so zugericht/ daß sie zum Baw des himlischen Tempels fertig vnd geschickt/ vnd hernach kein Hammerschlag gehöret werden dörffe/ wie in Auffrichtung des Tempels Salomonis zu Jeru-1. R. 6. 7. salem. Zum vierden.IV. DEr güldene Leuchter Mosis istCommenda der
Chriſtliche Leich-Predigt. Seele duͤrſtet nach GOtt; nach dem lebendigenGOTT. Wenn ſol es denn geſchehen/ daß ich GOttes Antlitz ſchawe. Wie hat ſie der Welt ab- geſagt/ vnd den Mond vnter jhre Fuͤſſe getretten. Sie war eine wolriechende Blume/ hatte ein gutt Gericht bey jederman/ daß ſie GOtt fuͤrchtet/ vnd niemand kondte vbel von jhr reden. Die Liechtputzen vnd Geſetz-Pre- diger kondt ſie ertragen/ wenn ſie in Jhrer Schwach- heit getroffen ward. Vnd hat alle jhre Vnreinigkeit in das Loͤſchnepff des Bluttes vnd der Wunden JEſu CHRiſti geworffen/ vnd gewiß gewuſt; daß/ ob jhreEſa. 1. 18. Suͤnden gleich Bluttroth weren/ ſollen ſie doch ſchneeweiß werden/ vnd ob ſie weren/ wie Roſin- farbe/ ſollen ſie doch wie Wolle werden. Der Ham- mer der Vaͤterlichen Zuͤchtigung hat ſie ſo zugericht/ daß ſie zum Baw des himliſchen Tempels fertig vnd geſchickt/ vnd hernach kein Hammerſchlag gehoͤret werden doͤrffe/ wie in Auffrichtung des Tempels Salomonis zu Jeru-1. R. 6. 7. ſalem. Zum vierden.IV. DEr guͤldene Leuchter Moſis iſtCommenda der
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Chriſtliche Leich-Predigt.
Seele duͤrſtet nach GOtt; nach dem lebendigen
GOTT. Wenn ſol es denn geſchehen/ daß ich
GOttes Antlitz ſchawe. Wie hat ſie der Welt ab-
geſagt/ vnd den Mond vnter jhre Fuͤſſe getretten. Sie
war eine wolriechende Blume/ hatte ein gutt Gericht bey
jederman/ daß ſie GOtt fuͤrchtet/ vnd niemand kondte
vbel von jhr reden. Die Liechtputzen vnd Geſetz-Pre-
diger kondt ſie ertragen/ wenn ſie in Jhrer Schwach-
heit getroffen ward. Vnd hat alle jhre Vnreinigkeit in
das Loͤſchnepff des Bluttes vnd der Wunden JEſu
CHRiſti geworffen/ vnd gewiß gewuſt; daß/ ob jhre
Suͤnden gleich Bluttroth weren/ ſollen ſie doch
ſchneeweiß werden/ vnd ob ſie weren/ wie Roſin-
farbe/ ſollen ſie doch wie Wolle werden. Der Ham-
mer der Vaͤterlichen Zuͤchtigung hat ſie ſo zugericht/ daß
ſie zum Baw des himliſchen Tempels fertig vnd geſchickt/
vnd hernach kein Hammerſchlag gehoͤret werden doͤrffe/
wie in Auffrichtung des Tempels Salomonis zu Jeru-
ſalem.
Eſa. 1. 18.
1. R. 6. 7.
Zum vierden.
DEr guͤldene Leuchter Moſis iſt
ein herrlicher Leuchter; Nicht allein dar-
umb/ weil er zum heiligen Gottesdienſt gebrau-
chet; ſondern auch/ weil er im Heiligen/ das iſt/
im andern Theil der Stiffts-Huͤtten geſtanden hat. Deñ
wie im ſelben Theil zu finden geweſen/ das Raͤuch-Altar
vnd der guͤldene Tiſch; alſo hatte darinn ſeine Stelle
der
Commenda
bilsi.
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Zitationshilfe: | Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/361724/39>, abgerufen am 21.02.2025. |