Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640].

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
im Winckel auff dem Dach/ denn bey einem zänck-Prov. 21. 9.
ischen Weibe in einem Hause beysammen: Nicht
eine Vnkeusche/ wie das Weib Potiphars: Nicht ei-
ne Zornige; Denn es ist kein Zorn so bitter/ als der
Frawen Zorn/
daß auch Sirach lieber wolt beySir. 25. 13.
Löwen vnd Drachen wohnen/ denn bey einem bö-
sen Weibe. Nicht
eine Listige vnd Betriegliche/ wie
Herodtas/ welche Johannem den Täuffer vmbs LebenMatth. 14. 8.
brachte; sondern ein schön Weib das from bleibet.
Welche zwar sonsten auch groß Lob hat/ vnnd heist eine
Sonne; eine Perle; eine Seule; ein Weinstock; ei-
ne Gehülffin/ etc.

Sirach sagt/ sie sey wie die helle Lampe auff
dem Heiligen Leuchter
Ein solcher Leuchter ist ge-
wesen nur nicht die Judith/ welche zur zeit Holofernis
gelebet/ vnnd jhr Vaterland Bethulia von seiner Hand
errettet hat: sondern auch die seelige Fraw Looßin. Wel-
cher zu Ehren ich diesen Text von Judith auffgeschlagen
habe/ vnd zu erklären für mich genommen.

Wir wollen aber darauß anstellen

Eine Vergleichung zwischen JudithPropositio
Sugkritike.

vnd dem güldnen Leuchter in der
Stiffts-Hütten/ vnnd darneben
anhören/ wie sich alles auff die
Adeliche Leiche so wol vnnd füg-
lich reime vnd schicke.
HErr/
C ij

Chriſtliche Leich-Predigt.
im Winckel auff dem Dach/ denn bey einem zaͤnck-Prov. 21. 9.
iſchen Weibe in einem Hauſe beyſammen: Nicht
eine Vnkeuſche/ wie das Weib Potiphars: Nicht ei-
ne Zornige; Denn es iſt kein Zorn ſo bitter/ als der
Frawen Zorn/
daß auch Sirach lieber wolt beySir. 25. 13.
Loͤwen vnd Drachen wohnen/ denn bey einem boͤ-
ſen Weibe. Nicht
eine Liſtige vnd Betriegliche/ wie
Herodtas/ welche Johannem den Taͤuffer vmbs LebenMatth. 14. 8.
brachte; ſondern ein ſchoͤn Weib das from bleibet.
Welche zwar ſonſten auch groß Lob hat/ vnnd heiſt eine
Sonne; eine Perle; eine Seule; ein Weinſtock; ei-
ne Gehuͤlffin/ etc.

Sirach ſagt/ ſie ſey wie die helle Lampe auff
dem Heiligen Leuchter
Ein ſolcher Leuchter iſt ge-
weſen nur nicht die Judith/ welche zur zeit Holofernis
gelebet/ vnnd jhr Vaterland Bethulia von ſeiner Hand
errettet hat: ſondern auch die ſeelige Fraw Looßin. Wel-
cher zu Ehren ich dieſen Text von Judith auffgeſchlagen
habe/ vnd zu erklaͤren fuͤr mich genommen.

Wir wollen aber darauß anſtellen

Eine Vergleichung zwiſchen JudithPropoſitio
Συγκριτική.

vnd dem guͤldnen Leuchter in der
Stiffts-Huͤtten/ vnnd darneben
anhoͤren/ wie ſich alles auff die
Adeliche Leiche ſo wol vnnd fuͤg-
lich reime vnd ſchicke.
HErr/
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0019"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">im Winckel auff dem Dach/ denn bey einem za&#x0364;nck-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 21. 9.</note><lb/><hi rendition="#fr">i&#x017F;chen Weibe in einem Hau&#x017F;e bey&#x017F;ammen: Nicht</hi><lb/>
eine Vnkeu&#x017F;che/ wie das Weib Potiphars: <hi rendition="#fr">Nicht</hi> ei-<lb/>
ne Zornige; <hi rendition="#fr">Denn es i&#x017F;t kein Zorn &#x017F;o bitter/ als der<lb/>
Frawen Zorn/</hi> daß auch Sirach <hi rendition="#fr">lieber wolt bey</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Sir.</hi><hi rendition="#i">25.</hi> 13.</note><lb/><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;wen vnd Drachen wohnen/ denn bey einem bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en Weibe. Nicht</hi> eine Li&#x017F;tige vnd Betriegliche/ wie<lb/>
Herodtas/ welche Johannem den Ta&#x0364;uffer vmbs Leben<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 14. <hi rendition="#i">8.</hi></note><lb/>
brachte; &#x017F;ondern <hi rendition="#fr">ein &#x017F;cho&#x0364;n Weib das from bleibet.</hi><lb/>
Welche zwar &#x017F;on&#x017F;ten auch groß Lob hat/ vnnd hei&#x017F;t eine<lb/>
Sonne; eine Perle; eine Seule; ein Wein&#x017F;tock; ei-<lb/>
ne Gehu&#x0364;lffin/ etc.</p><lb/>
            <p>Sirach &#x017F;agt/ &#x017F;ie &#x017F;ey <hi rendition="#fr">wie die helle Lampe auff<lb/>
dem Heiligen Leuchter</hi> Ein &#x017F;olcher Leuchter i&#x017F;t ge-<lb/>
we&#x017F;en nur nicht die Judith/ welche zur zeit Holofernis<lb/>
gelebet/ vnnd jhr Vaterland Bethulia von &#x017F;einer Hand<lb/>
errettet hat: &#x017F;ondern auch die &#x017F;eelige Fraw Looßin. Wel-<lb/>
cher zu Ehren ich die&#x017F;en Text von Judith auffge&#x017F;chlagen<lb/>
habe/ vnd zu erkla&#x0364;ren fu&#x0364;r mich genommen.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">Wir wollen aber darauß an&#x017F;tellen</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <list>
              <item> <hi rendition="#fr">Eine Vergleichung zwi&#x017F;chen Judith</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq">Propo&#x017F;itio</hi><lb/>
&#x03A3;&#x03C5;&#x03B3;&#x03BA;&#x03C1;&#x03B9;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BA;&#x03AE;.</note><lb/> <hi rendition="#fr">vnd dem gu&#x0364;ldnen Leuchter in der<lb/>
Stiffts-Hu&#x0364;tten/ vnnd darneben<lb/>
anho&#x0364;ren/ wie &#x017F;ich alles auff die<lb/>
Adeliche Leiche &#x017F;o wol vnnd fu&#x0364;g-<lb/>
lich reime vnd &#x017F;chicke.</hi> </item>
            </list><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom">C ij</fw>
            <fw type="catch" place="bottom">HErr/</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0019] Chriſtliche Leich-Predigt. im Winckel auff dem Dach/ denn bey einem zaͤnck- iſchen Weibe in einem Hauſe beyſammen: Nicht eine Vnkeuſche/ wie das Weib Potiphars: Nicht ei- ne Zornige; Denn es iſt kein Zorn ſo bitter/ als der Frawen Zorn/ daß auch Sirach lieber wolt bey Loͤwen vnd Drachen wohnen/ denn bey einem boͤ- ſen Weibe. Nicht eine Liſtige vnd Betriegliche/ wie Herodtas/ welche Johannem den Taͤuffer vmbs Leben brachte; ſondern ein ſchoͤn Weib das from bleibet. Welche zwar ſonſten auch groß Lob hat/ vnnd heiſt eine Sonne; eine Perle; eine Seule; ein Weinſtock; ei- ne Gehuͤlffin/ etc. Prov. 21. 9. Sir. 25. 13. Matth. 14. 8. Sirach ſagt/ ſie ſey wie die helle Lampe auff dem Heiligen Leuchter Ein ſolcher Leuchter iſt ge- weſen nur nicht die Judith/ welche zur zeit Holofernis gelebet/ vnnd jhr Vaterland Bethulia von ſeiner Hand errettet hat: ſondern auch die ſeelige Fraw Looßin. Wel- cher zu Ehren ich dieſen Text von Judith auffgeſchlagen habe/ vnd zu erklaͤren fuͤr mich genommen. Wir wollen aber darauß anſtellen Eine Vergleichung zwiſchen Judith vnd dem guͤldnen Leuchter in der Stiffts-Huͤtten/ vnnd darneben anhoͤren/ wie ſich alles auff die Adeliche Leiche ſo wol vnnd fuͤg- lich reime vnd ſchicke. HErr/ C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/361724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/361724/19
Zitationshilfe: Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/361724/19>, abgerufen am 30.12.2024.