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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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Sey still/ mein Seel/ es macht dein Gott
Gemeiner Eingang.

Außerwählete und
Andächtige im HErren/
auch nach dem untadelhaff-
ten Willen GOTtes zum
theil im Hertzen hochbetrüb-
te und mitbetrübte Christen,
c. XXVI, 23.Wenn der weise Mann Sy-
rach ein tugendtsam Weib
beschreiben wil/ rühmet Er
Sie unter andern von Beständigkeit des Gemüttes/
und vergleicht Sie den güldenen Säulen auff den
silbern Stülen. Er redet aber nicht von einem leicht-
finnigen/ unbeständigen/ sondern fromen tugendhaff-
ten Weibe/ die ein beständiges Gemütte/ besonders
gegen Jhrem EheManne träget/ in Lieb und Leid/ Er
sey jung oder alt/ reich oder arm/ geehrt oder veracht. Die-
se vergleichet Er den gülden Säulen auff den silbern
Cornelius a
Lap. in h. l.
Stülen; Welches zwar nach der Griechischen Sprach
und Lateinischen gemeinen Dolmetschung von Jhren
Schenckeln und Füssen etliche wollen verstanden haben/
daß nämlich Jhr äuserlicher Gang/ Leben/ Wandel/
Thun und Vorhaben mit der jnnerlichen Gemüts-Be-
ständigkeit überein treffe: Aber es siehet der Heilige
Geist hiemit etwas weiter/ nämlich auff die Säulen/
welche die Stiffts-Hütte hielten; und sonderlich die
viere auß Förn-Holtze gemacht/ mit Gold überzogen/ de-

rer Köpffe
Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein Gott
Gemeiner Eingang.

Außerwaͤhlete und
Andaͤchtige im HErren/
auch nach dem untadelhaff-
ten Willen GOTtes zum
theil im Hertzen hochbetruͤb-
te und mitbetruͤbte Chriſten,
c. XXVI, 23.Weñ der weiſe Mann Sy-
rach ein tugendtſam Weib
beſchreiben wil/ ruͤhmet Er
Sie unter andern von Beſtaͤndigkeit des Gemuͤttes/
und vergleicht Sie den guͤldenen Saͤulen auff den
ſilbern Stuͤlen. Er redet aber nicht von einem leicht-
finnigen/ unbeſtaͤndigen/ ſondern fromen tugendhaff-
ten Weibe/ die ein beſtaͤndiges Gemuͤtte/ beſonders
gegen Jhrem EheManne traͤget/ in Lieb und Leid/ Er
ſey jung oder alt/ reich oder arm/ geehrt oder veracht. Die-
ſe vergleichet Er den guͤlden Saͤulen auff den ſilbern
Cornelius à
Lap. in h. l.
Stuͤlen; Welches zwar nach der Griechiſchen Sprach
und Lateiniſchen gemeinen Dolmetſchung von Jhren
Schenckeln und Fuͤſſen etliche wollen verſtanden haben/
daß naͤmlich Jhr aͤuſerlicher Gang/ Leben/ Wandel/
Thun und Vorhaben mit der jnnerlichen Gemuͤts-Be-
ſtaͤndigkeit uͤberein treffe: Aber es ſiehet der Heilige
Geiſt hiemit etwas weiter/ naͤmlich auff die Saͤulen/
welche die Stiffts-Huͤtte hielten; und ſonderlich die
viere auß Foͤrn-Holtze gemacht/ mit Gold uͤberzogen/ de-

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[0004] Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein Gott Gemeiner Eingang. Außerwaͤhlete und Andaͤchtige im HErren/ auch nach dem untadelhaff- ten Willen GOTtes zum theil im Hertzen hochbetruͤb- te und mitbetruͤbte Chriſten, Weñ der weiſe Mann Sy- rach ein tugendtſam Weib beſchreiben wil/ ruͤhmet Er Sie unter andern von Beſtaͤndigkeit des Gemuͤttes/ und vergleicht Sie den guͤldenen Saͤulen auff den ſilbern Stuͤlen. Er redet aber nicht von einem leicht- finnigen/ unbeſtaͤndigen/ ſondern fromen tugendhaff- ten Weibe/ die ein beſtaͤndiges Gemuͤtte/ beſonders gegen Jhrem EheManne traͤget/ in Lieb und Leid/ Er ſey jung oder alt/ reich oder arm/ geehrt oder veracht. Die- ſe vergleichet Er den guͤlden Saͤulen auff den ſilbern Stuͤlen; Welches zwar nach der Griechiſchen Sprach und Lateiniſchen gemeinen Dolmetſchung von Jhren Schenckeln und Fuͤſſen etliche wollen verſtanden haben/ daß naͤmlich Jhr aͤuſerlicher Gang/ Leben/ Wandel/ Thun und Vorhaben mit der jnnerlichen Gemuͤts-Be- ſtaͤndigkeit uͤberein treffe: Aber es ſiehet der Heilige Geiſt hiemit etwas weiter/ naͤmlich auff die Saͤulen/ welche die Stiffts-Huͤtte hielten; und ſonderlich die viere auß Foͤrn-Holtze gemacht/ mit Gold uͤberzogen/ de- rer Koͤpffe c. XXVI, 23. Cornelius à Lap. in h. l.

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/4>, abgerufen am 03.03.2025.