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Hartman, Adam-Samuel: Das Lebendige Wasser. Lissa, 1684.

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Christliche Leich-Predigt.
hat uns geliebet je und je/ und hat uns zu sich gezogen aus lauter
Gütte/
daß ist in allen Stücken seiner Liebe klar zu sehen.

1. Unsere Erwehlung von Ewigkeit her/ ist ja frey und un-
verdient. E ekloge kharitos. Eine Wahl der Gnaden. Zun Rö-Rom. 11, 5.
mern am eilfften Capittel. Wie hätten wir Sie sollen verdienen
da wir noch nicht gewesen seyn?
2. Die Schenckung seines Sohnes/ als eines Heylan-
des/ ist ja frey und unverdient. Er gab uns seinen Sohn/ da wir
noch Feinde waren. zun Römern am achten Capittel.Rom. 8.
3. Unser Beruff in seine Kirche/ ist ja frey und unverdient.
Der heilige Ruff nach dem Fürsatz seiner Gnade. in der an-
dern Epistel an Timotheum am ersten Capittel.2. Tim. 1, 9.
4. Unsere Annehmung zur Kindschafft/ ist ja frey und
unverdient. Siehe/ welch eine Liebe hat uns der Vater erzei-nb. Siehe!
get! daß wir sollen Gottes Kinder heissen! in der ersten Epi-
stel Johannis am dritten Cap. NB. Siehe! Nota stellifera.1. Joh. 3.
5. Unsere Rechtfertigung/ ist frey und unverdient. Auß
Gnaden werden wir ja gerecht.
zun Römern am dritten Capit.Rom. 3.-24.
6. Unsere Heiligmachung/ ist frey und unverdient. Nach
seiner grossen Barmhertzigkeit hat Er uns wiedergebohren
zu einer lebendigen Hoffnung.
in der 1. Epistel Petri am 1. Cap.1. Petr. 1, 3.
7. Unsere Beharrung in dem Stande der Gnaden bis an
den Tod/
ist frey und unverdient. Er bewahret uns durch sei-
ne Krafft im Glauben zur ewigen Seeligkeit.
in der 1. Petr. 1.1. Petr. 1, 5.
8. Unsere Herrlich-machung; ist frey und unverdient. Die
Gnade Gottes ist das ewige Leben durch JEsum Christum
unsern HErren.
zun Römern am sechsten Capittel.Rom. 6, 23.

Summa: [g]ratia non est gratuita ullo modo, si non est gra-Regula
Theologi-
ca.

tuita omni modo.
sagen unsere Theologi.

Usus.

Weg dann mit dem Menschlichen Verdienst und
Würdigkeit/
mit allen unnützen Schul-distinctionibus, des

con-
D 3

Chriſtliche Leich-Predigt.
hat uns geliebet je und je/ und hat uns zu ſich gezogen aus lauter
Guͤtte/
daß iſt in allen Stuͤcken ſeiner Liebe klar zu ſehen.

1. Unſere Erwehlung von Ewigkeit her/ iſt ja frey und un-
verdient. Ἡ ἐκλογη χάριτος. Eine Wahl der Gnaden. Zun Roͤ-Rom. 11, 5.
mern am eilfften Capittel. Wie haͤtten wir Sie ſollen verdienen
da wir noch nicht geweſen ſeyn?
2. Die Schenckung ſeines Sohnes/ als eines Heylan-
des/ iſt ja frey und unverdient. Er gab uns ſeinen Sohn/ da wir
noch Feinde waren. zun Roͤmern am achten Capittel.Rom. 8.
3. Unſer Beruff in ſeine Kirche/ iſt ja frey und unverdient.
Der heilige Ruff nach dem Fuͤrſatz ſeiner Gnade. in der an-
dern Epiſtel an Timotheum am erſten Capittel.2. Tim. 1, 9.
4. Unſere Annehmung zur Kindſchafft/ iſt ja frey und
unverdient. Siehe/ welch eine Liebe hat uns der Vater erzei-nb. Siehe!
get! daß wir ſollen Gottes Kinder heiſſen! in der erſten Epi-
ſtel Johannis am dritten Cap. NB. Siehe! Nota ſtellifera.1. Joh. 3.
5. Unſere Rechtfertigung/ iſt frey und unverdient. Auß
Gnaden werden wir ja gerecht.
zun Roͤmern am dritten Capit.Rom. 3.-24.
6. Unſere Heiligmachung/ iſt frey und unverdient. Nach
ſeiner groſſen Barmhertzigkeit hat Er uns wiedergebohren
zu einer lebendigen Hoffnung.
in der 1. Epiſtel Petri am 1. Cap.1. Petr. 1, 3.
7. Unſere Beharrung in dem Stande der Gnaden bis an
den Tod/
iſt frey und unverdient. Er bewahret uns durch ſei-
ne Krafft im Glauben zur ewigen Seeligkeit.
in der 1. Petr. 1.1. Petr. 1, 5.
8. Unſere Herꝛlich-machung; iſt frey und unverdient. Die
Gnade Gottes iſt das ewige Leben durch JEſum Chriſtum
unſern HErren.
zun Römern am ſechſten Capittel.Rom. 6, 23.

Summa: [g]ratia non est gratuita ullo modo, ſi non est gra-Regula
Theologi-
ca.

tuita omni modo.
ſagen unſere Theologi.

Uſus.

Weg dann mit dem Menſchlichen Verdienſt und
Wuͤrdigkeit/
mit allen unnuͤtzen Schul-diſtinctionibus, des

con-
D 3
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[29/0031] Chriſtliche Leich-Predigt. hat uns geliebet je und je/ und hat uns zu ſich gezogen aus lauter Guͤtte/ daß iſt in allen Stuͤcken ſeiner Liebe klar zu ſehen. 1. Unſere Erwehlung von Ewigkeit her/ iſt ja frey und un- verdient. Ἡ ἐκλογη χάριτος. Eine Wahl der Gnaden. Zun Roͤ- mern am eilfften Capittel. Wie haͤtten wir Sie ſollen verdienen da wir noch nicht geweſen ſeyn? 2. Die Schenckung ſeines Sohnes/ als eines Heylan- des/ iſt ja frey und unverdient. Er gab uns ſeinen Sohn/ da wir noch Feinde waren. zun Roͤmern am achten Capittel. 3. Unſer Beruff in ſeine Kirche/ iſt ja frey und unverdient. Der heilige Ruff nach dem Fuͤrſatz ſeiner Gnade. in der an- dern Epiſtel an Timotheum am erſten Capittel. 4. Unſere Annehmung zur Kindſchafft/ iſt ja frey und unverdient. Siehe/ welch eine Liebe hat uns der Vater erzei- get! daß wir ſollen Gottes Kinder heiſſen! in der erſten Epi- ſtel Johannis am dritten Cap. NB. Siehe! Nota ſtellifera. 5. Unſere Rechtfertigung/ iſt frey und unverdient. Auß Gnaden werden wir ja gerecht. zun Roͤmern am dritten Capit. 6. Unſere Heiligmachung/ iſt frey und unverdient. Nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit hat Er uns wiedergebohren zu einer lebendigen Hoffnung. in der 1. Epiſtel Petri am 1. Cap. 7. Unſere Beharrung in dem Stande der Gnaden bis an den Tod/ iſt frey und unverdient. Er bewahret uns durch ſei- ne Krafft im Glauben zur ewigen Seeligkeit. in der 1. Petr. 1. 8. Unſere Herꝛlich-machung; iſt frey und unverdient. Die Gnade Gottes iſt das ewige Leben durch JEſum Chriſtum unſern HErren. zun Römern am ſechſten Capittel. Summa: gratia non est gratuita ullo modo, ſi non est gra- tuita omni modo. ſagen unſere Theologi. Uſus. Weg dann mit dem Menſchlichen Verdienſt und Wuͤrdigkeit/ mit allen unnuͤtzen Schul-diſtinctionibus, des con- D 3

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Zitationshilfe: Hartman, Adam-Samuel: Das Lebendige Wasser. Lissa, 1684, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354524/31>, abgerufen am 21.11.2024.