Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].Sonnet. WJe viel dis Welt-Licht schaun/ die müssen einst erbleichen/ Ein Enoch/ ein Thißbit die waren nur befreyt vors Würgers dürren Faust. Den senckt ins Sterbe- Kleid Die Schwindsucht/ den der Schlag/ der hat ein ander Zeichen Des Endes/ dieser wird noch jung/ Der Alt zur Leichen/ Der scheidet plötzlich ab/ der krancket lange Zeit/ Und giebt/ wenns Gott gefällt/ Valet der Sterbligkeit. Jedoch liegt nichts daran/ wenn man von hinnen weichen Nur klüglich mag/ daß man der Ewgen Noth entgeht/ Wie Unsre Seelige/ Die sterbende gebauet Auf die Erlösung hat des Heylands und vertrauet Daß Er Sie zu sich zieh/ bey welchem Sie nun steht/ Empfindend/ daß der Tod Sie bracht ins rechte Leben. Wer also stirbt/ dem muß sein Tod Vergnügung geben. C. D. B. [Abbildung]
Sonnet. WJe viel dis Welt-Licht ſchaun/ die muͤſſen einſt erbleichen/ Ein Enoch/ ein Thißbit die waren nur befreyt vors Wuͤrgers duͤrren Fauſt. Den ſenckt ins Sterbe- Kleid Die Schwindſucht/ den der Schlag/ der hat ein ander Zeichen Des Endes/ dieſer wird noch jung/ Der Alt zur Leichen/ Der ſcheidet ploͤtzlich ab/ der krancket lange Zeit/ Und giebt/ wenns Gott gefaͤllt/ Valet der Sterbligkeit. Jedoch liegt nichts daran/ wenn man von hinnen weichen Nur kluͤglich mag/ daß man der Ewgen Noth entgeht/ Wie Unſre Seelige/ Die ſterbende gebauet Auf die Erloͤſung hat des Heylands und vertrauet Daß Er Sie zu ſich zieh/ bey welchem Sie nun ſteht/ Empfindend/ daß der Tod Sie bracht ins rechte Leben. Wer alſo ſtirbt/ dem muß ſein Tod Vergnuͤgung geben. C. D. B. [Abbildung]
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Sonnet.
WJe viel dis Welt-Licht ſchaun/ die muͤſſen einſt erbleichen/
Ein Enoch/ ein Thißbit die waren nur befreyt
vors Wuͤrgers duͤrren Fauſt. Den ſenckt ins Sterbe-
Kleid
Die Schwindſucht/ den der Schlag/ der hat ein ander Zeichen
Des Endes/ dieſer wird noch jung/ Der Alt zur Leichen/
Der ſcheidet ploͤtzlich ab/ der krancket lange Zeit/
Und giebt/ wenns Gott gefaͤllt/ Valet der Sterbligkeit.
Jedoch liegt nichts daran/ wenn man von hinnen weichen
Nur kluͤglich mag/ daß man der Ewgen Noth entgeht/
Wie Unſre Seelige/ Die ſterbende gebauet
Auf die Erloͤſung hat des Heylands und vertrauet
Daß Er Sie zu ſich zieh/ bey welchem Sie nun ſteht/
Empfindend/ daß der Tod Sie bracht ins rechte Leben.
Wer alſo ſtirbt/ dem muß ſein Tod Vergnuͤgung geben.
C. D. B.
[Abbildung]
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