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Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673.

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An die Hoch-Adelichen höchstbe-
trübten Fr. und Jungfr. Töchter.
ACh Schmertz! wil Sie den stets des Himmels-
Schluß verhüllen
Jn Schleyer? Noch kein Jahr ist weg/ daß der
Natur
Die/ welche Sie gebohrn/ jhr Recht sie sahn erfüllen/
Und ich betrübte Post aus Friedersdorff erfuhr:
Und itzo waschen Sie auch dessen Sarg mit Thränen/
Der Sie nechst GOTT gezeugt! Man muß der Seuf-
tzer Hall
Aufs neue wieder hörn samt ungemeinem Sehnen/
Sie klagen höchstbestürtzt des liebsten Vaters Fall!
Ach allzu harter Streich/ ach tiefgeschlagne Wunden/
Ach Wunden/ welche man/ da sie noch nicht geheilt/
Schaut wieder aufgeritzt! Ach allzu sehr empfunden/
Wenn einen doppelt Leid so plötzlich übereilt.
Sie/ Edle/ ach! Sie sinds/ die billich sich betrüben/
Der Eltern Abschied kränckt den treuen Kinder-Sinn.
Doch bin auch/ leider! Jch nicht unberühret blieben/
Dem sein Patron erblast/ sein grosser Gönner hin.
Bey Jhnen und bey Mir ist Ursach gnung zuklagen/
Es sehmertzt/ wenn diese weg/ die uns viel guts gethan!
Jedoch es lässet GOTT durch heilige Männer sagen/
Wie man der Sachen leicht allhier zu viel thun kan.
Jsts so/ daß uns in Weh ein Todesfall versetzet/
Weil er die Gegenwart der Werthen Raubt? So weiß
Ein Christ auch diß/ daß Er hingegen den ergötzet/
Der abgeschieden ist/ wenn Er nach dem Geheiß
Der
L. iij
An die Hoch-Adelichen hoͤchſtbe-
truͤbten Fr. und Jungfr. Toͤchter.
ACh Schmertz! wil Sie den ſtets des Himmels-
Schluß verhuͤllen
Jn Schleyer? Noch kein Jahr iſt weg/ daß der
Natur
Die/ welche Sie gebohrn/ jhr Recht ſie ſahn erfuͤllen/
Und ich betruͤbte Poſt aus Friedersdorff erfuhr:
Und itzo waſchen Sie auch deſſen Sarg mit Thraͤnen/
Der Sie nechſt GOTT gezeugt! Man muß der Seuf-
tzer Hall
Aufs neue wieder hoͤrn ſamt ungemeinem Sehnen/
Sie klagen hoͤchſtbeſtuͤrtzt des liebſten Vaters Fall!
Ach allzu harter Streich/ ach tiefgeſchlagne Wunden/
Ach Wunden/ welche man/ da ſie noch nicht geheilt/
Schaut wieder aufgeritzt! Ach allzu ſehr empfunden/
Wenn einen doppelt Leid ſo ploͤtzlich uͤbereilt.
Sie/ Edle/ ach! Sie ſinds/ die billich ſich betruͤben/
Der Eltern Abſchied kraͤnckt den treuen Kinder-Sinn.
Doch bin auch/ leider! Jch nicht unberuͤhret blieben/
Dem ſein Patron erblaſt/ ſein groſſer Goͤnner hin.
Bey Jhnen und bey Mir iſt Urſach gnung zuklagen/
Es ſehmertzt/ wenn dieſe weg/ die uns viel guts gethan!
Jedoch es laͤſſet GOTT durch heilige Maͤnner ſagen/
Wie man der Sachen leicht allhier zu viel thun kan.
Jſts ſo/ daß uns in Weh ein Todesfall verſetzet/
Weil er die Gegenwart der Werthen Raubt? So weiß
Ein Chriſt auch diß/ daß Er hingegen den ergoͤtzet/
Der abgeſchieden iſt/ wenn Er nach dem Geheiß
Der
L. iij
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[[85]/0011] An die Hoch-Adelichen hoͤchſtbe- truͤbten Fr. und Jungfr. Toͤchter. ACh Schmertz! wil Sie den ſtets des Himmels- Schluß verhuͤllen Jn Schleyer? Noch kein Jahr iſt weg/ daß der Natur Die/ welche Sie gebohrn/ jhr Recht ſie ſahn erfuͤllen/ Und ich betruͤbte Poſt aus Friedersdorff erfuhr: Und itzo waſchen Sie auch deſſen Sarg mit Thraͤnen/ Der Sie nechſt GOTT gezeugt! Man muß der Seuf- tzer Hall Aufs neue wieder hoͤrn ſamt ungemeinem Sehnen/ Sie klagen hoͤchſtbeſtuͤrtzt des liebſten Vaters Fall! Ach allzu harter Streich/ ach tiefgeſchlagne Wunden/ Ach Wunden/ welche man/ da ſie noch nicht geheilt/ Schaut wieder aufgeritzt! Ach allzu ſehr empfunden/ Wenn einen doppelt Leid ſo ploͤtzlich uͤbereilt. Sie/ Edle/ ach! Sie ſinds/ die billich ſich betruͤben/ Der Eltern Abſchied kraͤnckt den treuen Kinder-Sinn. Doch bin auch/ leider! Jch nicht unberuͤhret blieben/ Dem ſein Patron erblaſt/ ſein groſſer Goͤnner hin. Bey Jhnen und bey Mir iſt Urſach gnung zuklagen/ Es ſehmertzt/ wenn dieſe weg/ die uns viel guts gethan! Jedoch es laͤſſet GOTT durch heilige Maͤnner ſagen/ Wie man der Sachen leicht allhier zu viel thun kan. Jſts ſo/ daß uns in Weh ein Todesfall verſetzet/ Weil er die Gegenwart der Werthen Raubt? So weiß Ein Chriſt auch diß/ daß Er hingegen den ergoͤtzet/ Der abgeſchieden iſt/ wenn Er nach dem Geheiß Der L. iij

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Zitationshilfe: Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673, S. [85]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492b/11>, abgerufen am 21.11.2024.