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Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.

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Christliche
Exordium.

EDel seyn und in Rittermässigem Stan-
de leben/ Jhr Andächtigen und GOTT ergebenen
Zuhörer/ ist nicht unbillich jederzeit in der Welt
vor eine sonderbahre Zierde/ Ehre und Ruhm ge-
halten worden/ wird auch noch heute zu Tage bil-
lich vor eine sonderbahre Zierde/ Ehr und Ruhm gehalten.

Wenn man aber nach des Adels Ursprunge fraget/
so muß ein jeder bekennen/ daß der Anfang desselben nicht von
der Schöpfung komme/ sondern von Ritterlichen und Tugend-
haftigen Thaten unerschrockener hertzhafter Leute/ welche mit
tapferer Gegenwehre dem Feinde Wiederstand gethan/ und durch
Witz und klugen Verstand grossen Potentaten und dem gemei-
Vid. Ge-
nealog.
Schvvei-
nitziana.
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nitz in Prae-
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nen Wesen dienlich gewesen/ entstanden. Die sich also herfür
gethan sind Nobiles, q. noscibiles, aller Welt bekante Leute/
genennet worden.

Welche nun hernach von denselbigen entsprossen und her-
kommen sind/ haben/ wie an dem Nahmen/ also auch an der
Ehre und Ruhm sich jhrer Vorfahren recht angemasset/ und
sind jederzeit/ biß auf heute/ vor Edel geschätzet und gehalten
worden/ besonders weil man gemeinet/ es würde durch die Na-
türliche Fortpflantzung auch die Tapferkeit und zuneigung zur
Tugend den Kindern gleichsam eingepflantzet/ die sich hernach
angelegen seyn liessen in die rühmlichen Fußstapfen jhrer Eltern
und Vorfahren zu treten/ und durch ebenmässige Tugenden
sich Edel zu erweisen und bekand zu machen/ zu mahlen wenn
sie fleissig darzu gewehnet und angewiesen würden. Dannen-
hero dencken Adliche Eltern noch heute zu Tage darauf/ daß
sie jhre Kinder nicht allein mit jhrem Exempel und Vermah-

nungen
Chriſtliche
Exordium.

EDel ſeyn und in Rittermaͤſſigem Stan-
de leben/ Jhr Andaͤchtigen und GOTT ergebenen
Zuhoͤrer/ iſt nicht unbillich jederzeit in der Welt
vor eine ſonderbahre Zierde/ Ehre und Ruhm ge-
halten worden/ wird auch noch heute zu Tage bil-
lich vor eine ſonderbahre Zierde/ Ehr und Ruhm gehalten.

Wenn man aber nach des Adels Urſprunge fraget/
ſo muß ein jeder bekennen/ daß der Anfang deſſelben nicht von
der Schoͤpfung komme/ ſondern von Ritterlichen und Tugend-
haftigen Thaten unerſchrockener hertzhafter Leute/ welche mit
tapferer Gegenwehre dem Feinde Wiederſtand gethan/ und durch
Witz und klugen Verſtand groſſen Potentaten und dem gemei-
Vid. Ge-
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nen Weſen dienlich geweſen/ entſtanden. Die ſich alſo herfuͤr
gethan ſind Nobiles, q. noſcibiles, aller Welt bekante Leute/
genennet worden.

Welche nun hernach von denſelbigen entſproſſen und her-
kommen ſind/ haben/ wie an dem Nahmen/ alſo auch an der
Ehre und Ruhm ſich jhrer Vorfahren recht angemaſſet/ und
ſind jederzeit/ biß auf heute/ vor Edel geſchaͤtzet und gehalten
worden/ beſonders weil man gemeinet/ es wuͤrde durch die Na-
tuͤrliche Fortpflantzung auch die Tapferkeit und zuneigung zur
Tugend den Kindern gleichſam eingepflantzet/ die ſich hernach
angelegen ſeyn lieſſen in die ruͤhmlichen Fußſtapfen jhrer Eltern
und Vorfahren zu treten/ und durch ebenmaͤſſige Tugenden
ſich Edel zu erweiſen und bekand zu machen/ zu mahlen wenn
ſie fleiſſig darzu gewehnet und angewieſen wuͤrden. Dannen-
hero dencken Adliche Eltern noch heute zu Tage darauf/ daß
ſie jhre Kinder nicht allein mit jhrem Exempel und Vermah-

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[36/0008] Chriſtliche Exordium. EDel ſeyn und in Rittermaͤſſigem Stan- de leben/ Jhr Andaͤchtigen und GOTT ergebenen Zuhoͤrer/ iſt nicht unbillich jederzeit in der Welt vor eine ſonderbahre Zierde/ Ehre und Ruhm ge- halten worden/ wird auch noch heute zu Tage bil- lich vor eine ſonderbahre Zierde/ Ehr und Ruhm gehalten. Wenn man aber nach des Adels Urſprunge fraget/ ſo muß ein jeder bekennen/ daß der Anfang deſſelben nicht von der Schoͤpfung komme/ ſondern von Ritterlichen und Tugend- haftigen Thaten unerſchrockener hertzhafter Leute/ welche mit tapferer Gegenwehre dem Feinde Wiederſtand gethan/ und durch Witz und klugen Verſtand groſſen Potentaten und dem gemei- nen Weſen dienlich geweſen/ entſtanden. Die ſich alſo herfuͤr gethan ſind Nobiles, q. noſcibiles, aller Welt bekante Leute/ genennet worden. Vid. Ge- nealog. Schvvei- nitziana. B. Dn. Dabid â Schwei- nitz in Præ- fat. p. 4. Welche nun hernach von denſelbigen entſproſſen und her- kommen ſind/ haben/ wie an dem Nahmen/ alſo auch an der Ehre und Ruhm ſich jhrer Vorfahren recht angemaſſet/ und ſind jederzeit/ biß auf heute/ vor Edel geſchaͤtzet und gehalten worden/ beſonders weil man gemeinet/ es wuͤrde durch die Na- tuͤrliche Fortpflantzung auch die Tapferkeit und zuneigung zur Tugend den Kindern gleichſam eingepflantzet/ die ſich hernach angelegen ſeyn lieſſen in die ruͤhmlichen Fußſtapfen jhrer Eltern und Vorfahren zu treten/ und durch ebenmaͤſſige Tugenden ſich Edel zu erweiſen und bekand zu machen/ zu mahlen wenn ſie fleiſſig darzu gewehnet und angewieſen wuͤrden. Dannen- hero dencken Adliche Eltern noch heute zu Tage darauf/ daß ſie jhre Kinder nicht allein mit jhrem Exempel und Vermah- nungen

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/8>, abgerufen am 21.11.2024.