Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696.
Der Himmlische Vater ertheile uns seinen Heiligen Geist Der text stehet Jesaiae LVII, 1. 2. ABer der gerechte kommt um/ und niemand ist/ der Erklärung des textes. NAchdem der absonderliche verstand einiger versicul in der schrifft
Der Himmlische Vater ertheile uns seinen Heiligen Geist Der text stehet Jesaiae LVII, 1. 2. ABer der gerechte kommt um/ und niemand ist/ der Erklaͤrung des textes. NAchdem der absonderliche verstand einiger versicul in der schrifft <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="159"/><lb/> erbauen beflissen seyen/ so durch Christliche abhandlung eines Pro-<lb/> phetischen textes geschehen solle.</p><lb/> <p>Der Himmlische Vater ertheile uns seinen <choice><abbr>Heil.</abbr><expan>Heiligen</expan></choice> Geist<lb/> in dem maaß/ daß wir in seinem liecht aus seinem wort<lb/> erkennen und lernen moͤgen/ wie wir uns in den tod<lb/> der gerechten zu richten/ und zu unsrem zuschicken<lb/> haben/ damit uns in ewiger ruhe und friede wol<lb/> seye/ so auch zu heiligung Seines nahmens/ Sei-<lb/> nes reichs erweiterung/ und Seines willens vollbrin-<lb/> gung dienet.</p> </div><lb/> <div type="fsSermon" n="1"> <cit> <bibl>Der text stehet Jesaiae LVII, 1. 2.</bibl><lb/> <quote><hi rendition="#in">A</hi>Ber der gerechte kommt um/ und niemand ist/ der<lb/> es zu hertzen nehme/ und heilige leute werden auf-<lb/> gerafft/ und niemand achtet drauff. Denn die ge-<lb/> rechte werden weggerafft vor dem ungluͤck/ und die<lb/> richtig vor sich gewandelt haben/ kommen zum frie-<lb/> de/ und ruhen in ihren kammern.</quote> </cit><lb/> <div type="fsExordium" n="2"> <head>Erklaͤrung des textes. </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem der absonderliche verstand einiger versicul in der schrifft<lb/> meistentheils ziemlicher massen aus dem allgemeinen verstand ei-<lb/> nes gantzen Capitels oder aneinander hangender rede gefasset wer-<lb/> den kan/ also solte billich auch dißmal zuerst etwas von der allgemeinen ab-<lb/> sicht dieser worte aus vorhergehendem und nachfolgendem geredet wer-<lb/> den <hi rendition="#fr">:</hi> Es giebet aber die zeit/ bey ohne das reicher materie solches nicht zu.<lb/> Jedoch ligt meistens daran/ zu untersuchen/ von was vor zeit hie gemel-<lb/> det werde/ und wen eigentlich der Prophet anrede. Es ist aber nicht<lb/> aller außleger eine meinung hieruͤber. Einige halten es vor eine rede des<lb/> Propheten/ an die unbußfertige Juden/ so wol vor der zerstoͤrung Jeru-<lb/><lb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0007]
erbauen beflissen seyen/ so durch Christliche abhandlung eines Pro-
phetischen textes geschehen solle.
Der Himmlische Vater ertheile uns seinen Heil. Geist
in dem maaß/ daß wir in seinem liecht aus seinem wort
erkennen und lernen moͤgen/ wie wir uns in den tod
der gerechten zu richten/ und zu unsrem zuschicken
haben/ damit uns in ewiger ruhe und friede wol
seye/ so auch zu heiligung Seines nahmens/ Sei-
nes reichs erweiterung/ und Seines willens vollbrin-
gung dienet.
Der text stehet Jesaiae LVII, 1. 2.
ABer der gerechte kommt um/ und niemand ist/ der
es zu hertzen nehme/ und heilige leute werden auf-
gerafft/ und niemand achtet drauff. Denn die ge-
rechte werden weggerafft vor dem ungluͤck/ und die
richtig vor sich gewandelt haben/ kommen zum frie-
de/ und ruhen in ihren kammern.
Erklaͤrung des textes.
NAchdem der absonderliche verstand einiger versicul in der schrifft
meistentheils ziemlicher massen aus dem allgemeinen verstand ei-
nes gantzen Capitels oder aneinander hangender rede gefasset wer-
den kan/ also solte billich auch dißmal zuerst etwas von der allgemeinen ab-
sicht dieser worte aus vorhergehendem und nachfolgendem geredet wer-
den : Es giebet aber die zeit/ bey ohne das reicher materie solches nicht zu.
Jedoch ligt meistens daran/ zu untersuchen/ von was vor zeit hie gemel-
det werde/ und wen eigentlich der Prophet anrede. Es ist aber nicht
aller außleger eine meinung hieruͤber. Einige halten es vor eine rede des
Propheten/ an die unbußfertige Juden/ so wol vor der zerstoͤrung Jeru-
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