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Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.

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Es ist niemand in seinem Raht/
der wiss/ was er beschlossen hat.
Er zürnet/ ist genädig wider
vnd hüllet sich offt seltzam ein/
erweckt hie Klag-dort Frewdenlieder/
hie einen Sturm/ dort Sonnenschein.
Diß ist vns ja ein tieffes Meer
vnd außzugründen viel zu schwer.
Wir meinen zwar/ wie wir gedencken/
so soll es auch bey Gott hergehn/
vnd wollen sein Gericht vmbschrencken/
als wie wir Thoren es verstehn:
Ach HErr regir du vnsern Sinn
vnd nimb den falschen Jrrthumb hin!
Verleih/ daß wir in allen Fällen
deim Willen vnterwürffig seyn/
demselbigen nichts vorzustellen/
was nicht mit jhm trifft überein/
das vnsre Seel in Trübsal stärck
vnd deinen reichen Trost vermerck.
Auß wehmütigem betrübten Hertzen über
solchem schmertzlichen Fall klagt dieses
in Straßburg

M. Johann Carl Stephan.
XCVII.
HOrridus obstupui, cum vox venisset ad aures:
Saubertum rapuit sors inimica necis.
Quem Proceres deflent, quem deflet civicus ordo,
Pastorum deflet quem pia turba Virum.
Musarum columen cecidit, Chrysostomus alter,
grande decus Patriae, praesidiumq; chori.
Urbis Noriacae Phoebum quem saepe salutat
extera gens, Patrem quem studiosa cohors.
Well-
Es iſt niemand in ſeinem Raht/
der wiſſ/ was er beſchloſſen hat.
Er zuͤrnet/ iſt genaͤdig wider
vnd huͤllet ſich offt ſeltzam ein/
erweckt hie Klag-dort Frewdenlieder/
hie einen Sturm/ dort Sonnenſchein.
Diß iſt vns ja ein tieffes Meer
vnd außzugruͤnden viel zu ſchwer.
Wir meinen zwar/ wie wir gedencken/
ſo ſoll es auch bey Gott hergehn/
vnd wollen ſein Gericht vmbſchrencken/
als wie wir Thoren es verſtehn:
Ach HErr regir du vnſern Sinn
vnd nimb den falſchen Jrrthumb hin!
Verleih/ daß wir in allen Faͤllen
deim Willen vnterwuͤrffig ſeyn/
demſelbigen nichts vorzuſtellen/
was nicht mit jhm trifft uͤberein/
das vnſre Seel in Truͤbſal ſtaͤrck
vnd deinen reichen Troſt vermerck.
Auß wehmuͤtigem betruͤbten Hertzen uͤber
ſolchem ſchmertzlichen Fall klagt dieſes
in Straßburg

M. Johann Carl Stephan.
XCVII.
HOrridus obſtupui, cùm vox veniſſet ad aures:
Saubertum rapuit ſors inimica necis.
Quem Proceres deflent, quem deflet civicus ordo,
Paſtorum deflet quem pia turba Virum.
Muſarum columen cecidit, Chryſoſtomus alter,
grande decus Patriæ, præſidiumq; chori.
Urbis Noriacæ Phoebum quem ſæpe ſalutat
extera gens, Patrem quem ſtudioſa cohors.
Well-
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[0204] Es iſt niemand in ſeinem Raht/ der wiſſ/ was er beſchloſſen hat. Er zuͤrnet/ iſt genaͤdig wider vnd huͤllet ſich offt ſeltzam ein/ erweckt hie Klag-dort Frewdenlieder/ hie einen Sturm/ dort Sonnenſchein. Diß iſt vns ja ein tieffes Meer vnd außzugruͤnden viel zu ſchwer. Wir meinen zwar/ wie wir gedencken/ ſo ſoll es auch bey Gott hergehn/ vnd wollen ſein Gericht vmbſchrencken/ als wie wir Thoren es verſtehn: Ach HErr regir du vnſern Sinn vnd nimb den falſchen Jrrthumb hin! Verleih/ daß wir in allen Faͤllen deim Willen vnterwuͤrffig ſeyn/ demſelbigen nichts vorzuſtellen/ was nicht mit jhm trifft uͤberein/ das vnſre Seel in Truͤbſal ſtaͤrck vnd deinen reichen Troſt vermerck. Auß wehmuͤtigem betruͤbten Hertzen uͤber ſolchem ſchmertzlichen Fall klagt dieſes in Straßburg M. Johann Carl Stephan. XCVII. HOrridus obſtupui, cùm vox veniſſet ad aures: Saubertum rapuit ſors inimica necis. Quem Proceres deflent, quem deflet civicus ordo, Paſtorum deflet quem pia turba Virum. Muſarum columen cecidit, Chryſoſtomus alter, grande decus Patriæ, præſidiumq; chori. Urbis Noriacæ Phoebum quem ſæpe ſalutat extera gens, Patrem quem ſtudioſa cohors. Well-

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Zitationshilfe: Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/346672/204>, abgerufen am 21.11.2024.