Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605.Gemitus quotidianus. Expectata diu Mortis cum venerit hora, Da Pater, vt moriar placide, ne torquear aegre. Iudicy diem mihi suauem redde Redemptor. Ante tuum supplex vt stem, pie Christe, tribunal, Et saluer: satis hoc, non est vt plura requiram. Ach Gott wann nun mein stündlein kompt/ Das du zu meinem End bestimpt/ Darauff ich stets gantz sehnlich wart/ So gib mir genad/ nach Vaters art: Das ich absterb fein seuberlich/ Der Todt mich nicht quel zu schrecklich. Mehr/ gib mir auch HErr Jesu Christ/ Auff dein Gerichtstag diese frist/ Durch deinen Todt/ das ich fürm Thron/ Drauff du wirst sitzn O Gottes Sohn/ Mit Ehrn vnd Frewden mög bestehn/ Vnd drauff Selig zum Leben gehn/ Mir gnügt/ wann ich nur dieses hab/ Ein ander wünsch ein lieber Gab. Lipsiae, Typis haeredum Beyeri. Gemitus quotidianus. Expectata diu Mortis cùm venerit hora, Da Pater, vt moriar placide, neꝙ torquear ægrè. Iudicÿꝙ́ diem mihi ſuauem redde Redemptor. Ante tuum ſupplex vt ſtem, pie Chriſte, tribunal, Et ſaluer: ſatis hoc, non eſt vt plura requiram. Ach Gott wann nun mein ſtuͤndlein kompt/ Das du zu meinem End beſtimpt/ Darauff ich ſtets gantz ſehnlich wart/ So gib mir genad/ nach Vaters art: Das ich abſterb fein ſeuberlich/ Der Todt mich nicht quel zu ſchrecklich. Mehr/ gib mir auch HErr Jeſu Chriſt/ Auff dein Gerichtstag dieſe friſt/ Durch deinen Todt/ das ich fuͤrm Thron/ Drauff du wirſt ſitzn O Gottes Sohn/ Mit Ehrn vnd Frewden moͤg beſtehn/ Vnd drauff Selig zum Leben gehn/ Mir gnuͤgt/ wann ich nur dieſes hab/ Ein ander wuͤnſch ein lieber Gab. Lipſiæ, Typis hæredum Beyeri. <TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <pb facs="#f0055"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#aq">Gemitus quotidianus.</hi> </head><lb/> <lg> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Expectata diu Mortis cùm venerit hora,</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Da Pater, vt moriar placide, neꝙ torquear ægrè.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Iudicÿꝙ́ diem mihi ſuauem redde Redemptor.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ante tuum ſupplex vt ſtem, pie <persName>Chriſte</persName>, tribunal,</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Et ſaluer: ſatis hoc, non eſt vt plura requiram.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <lg> <l>Ach Gott wann nun mein ſtuͤndlein kompt/</l><lb/> <l>Das du zu meinem End beſtimpt/</l><lb/> <l>Darauff ich ſtets gantz ſehnlich wart/</l><lb/> <l>So gib mir genad/ nach Vaters art:</l><lb/> <l>Das ich abſterb fein ſeuberlich/</l><lb/> <l>Der Todt mich nicht quel zu ſchrecklich.</l><lb/> <l>Mehr/ gib mir auch HErr <persName>Jeſu Chriſt</persName>/</l><lb/> <l>Auff dein Gerichtstag dieſe friſt/</l><lb/> <l>Durch deinen Todt/ das ich fuͤrm Thron/</l><lb/> <l>Drauff du wirſt ſitzn O Gottes Sohn/</l><lb/> <l>Mit Ehrn vnd Frewden moͤg beſtehn/</l><lb/> <l>Vnd drauff Selig zum Leben gehn/</l><lb/> <l>Mir gnuͤgt/ wann ich nur dieſes hab/</l><lb/> <l>Ein ander wuͤnſch ein lieber Gab.</l> </lg> </lg><lb/> <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </trailer> </div> </div><lb/> </body> <back> <div type="imprint"> <p> <hi rendition="#aq">Lipſiæ, Typis hæredum Beyeri.</hi> </p> </div> </back><lb/> </text> </TEI> [0055]
Gemitus quotidianus.
Expectata diu Mortis cùm venerit hora,
Da Pater, vt moriar placide, neꝙ torquear ægrè.
Iudicÿꝙ́ diem mihi ſuauem redde Redemptor.
Ante tuum ſupplex vt ſtem, pie Chriſte, tribunal,
Et ſaluer: ſatis hoc, non eſt vt plura requiram.
Ach Gott wann nun mein ſtuͤndlein kompt/
Das du zu meinem End beſtimpt/
Darauff ich ſtets gantz ſehnlich wart/
So gib mir genad/ nach Vaters art:
Das ich abſterb fein ſeuberlich/
Der Todt mich nicht quel zu ſchrecklich.
Mehr/ gib mir auch HErr Jeſu Chriſt/
Auff dein Gerichtstag dieſe friſt/
Durch deinen Todt/ das ich fuͤrm Thron/
Drauff du wirſt ſitzn O Gottes Sohn/
Mit Ehrn vnd Frewden moͤg beſtehn/
Vnd drauff Selig zum Leben gehn/
Mir gnuͤgt/ wann ich nur dieſes hab/
Ein ander wuͤnſch ein lieber Gab.
ENDE.
Lipſiæ, Typis hæredum Beyeri.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |