Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.II. Ich kam endlich wieder zu Sinnen, und eilte, Am Thore mußt' ich gleich wieder von der II. Ich kam endlich wieder zu Sinnen, und eilte, Am Thore mußt’ ich gleich wieder von der <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0039"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq">II.</hi> </head><lb/> <p>Ich kam endlich wieder zu Sinnen, und eilte,<lb/> dieſen Ort zu verlaſſen, wo ich hoffentlich<lb/> nichts mehr zu thun hatte. Ich füllte erſt meine<lb/> Taſchen mit Gold, dann band ich mir die Schnüre<lb/> des Beutels um den Hals feſt, und verbarg ihn<lb/> ſelbſt auf meiner Bruſt. Ich kam unbeachtet<lb/> aus dem Park, erreichte die Landſtraſſe, und nahm<lb/> meinen Weg nach der Stadt, Wie ich in Ge-<lb/> danken dem Thore zu ging, hört’ ich hinter mir<lb/> ſchreien: “Junger Herr! he! junger Herr! hö-<lb/> ren Sie doch! —„ Ich ſah mich um, ein al-<lb/> tes Weib rief mir nach: “Sehe ſich der Herr<lb/> doch vor, Sie haben Ihren Schatten verloren.„ —<lb/> “Danke Mütterchen,„ ich warf ihr ein Gold-<lb/> ſtück für den wohlgemeinten Rath hin, und trat<lb/> unter die Bäume.</p><lb/> <p>Am Thore mußt’ ich gleich wieder von der<lb/> Schildwacht hören: “Wo hat der Herr ſeinen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0039]
II.
Ich kam endlich wieder zu Sinnen, und eilte,
dieſen Ort zu verlaſſen, wo ich hoffentlich
nichts mehr zu thun hatte. Ich füllte erſt meine
Taſchen mit Gold, dann band ich mir die Schnüre
des Beutels um den Hals feſt, und verbarg ihn
ſelbſt auf meiner Bruſt. Ich kam unbeachtet
aus dem Park, erreichte die Landſtraſſe, und nahm
meinen Weg nach der Stadt, Wie ich in Ge-
danken dem Thore zu ging, hört’ ich hinter mir
ſchreien: “Junger Herr! he! junger Herr! hö-
ren Sie doch! —„ Ich ſah mich um, ein al-
tes Weib rief mir nach: “Sehe ſich der Herr
doch vor, Sie haben Ihren Schatten verloren.„ —
“Danke Mütterchen,„ ich warf ihr ein Gold-
ſtück für den wohlgemeinten Rath hin, und trat
unter die Bäume.
Am Thore mußt’ ich gleich wieder von der
Schildwacht hören: “Wo hat der Herr ſeinen
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