[Spaltenumbruch]
runder haariger stengel herfürkomt/ so bey nahe anderthalb elen hoch wächßt/ mit an- dern nebenzweiglein/ an denen ein zarte wolle gefunden wird. Die blätter sind nicht so zerkerfft wie die vorigen/ sondern rund/ fett/ weich/ wollicht und eines starcken ge- ruchs. Die blumen erscheinen auß einem haarigen kelchlein/ gelb/ in fünff einschnitte getheilet/ denen runde knöpfflein nachfol- gen/ in welchen viel schwartz-gelber samen verschlossen ligt. Es wird auch in den gär- ten gezielet/ da denn von dem samen ein gros- se menge herfür schiesset/ aber jährlich ver- gehet. Dieses Kraut tödtet die Flöh/ denn so man mit demselben oder seinem safft die haut der Hunden anreibt/ fallen ihnen die Flöh ab. Sonsten kan man diß gewächs ei- gendlich under die geschlechter des Tabacks zehlen.
4. Das Candische grosse Bilsenkraut/ Hy- oscyamus Creticus luteus major, C. B. luteus minor, J. B. Bekomt elen-hohe/ starcke/ ästi- ge/ runde und mit einer weichen wolle über- zogene stengel/ die blätter sind breit/ rund- licht/ eingeschnitten/ gleichsam umbnaget/ haaricht und mit einem langen stiel bega- bet/ auß deren neben-blättlein kommen wol- lichte stielein herfür/ so auß einem haarichten und fünffspitzigen hülßlein entspringen. Die drey oberen blätter der Blumen sind grösser und gelb/ die underen aber bleich/ auß de- ren mitte fünff purpurfarbe fädemlein mit gelblichten spitzen neben einem ablangen grif- fel gleicher farb entspringen: wenn die Blu- men abfallen/ werden die hülßlein hart/ wel- che ein kleinen röthlichten samen in sich hal- ten. Josephus Casaubonus hat den Samen erstlich auff Stuttgard geschickt/ da ihne D. [Spaltenumbruch]
Johannes Bauhinus in dem Fürstlichen Müm- pelgardischen Garten gepflantzet/ und her- nach seinem Bruder D. Casparo Bauhino zu- geschickt. Man findet in Candien noch ein kleinere art dieses Bilsenkrauts/ welches für ein sonderbar geschlecht gehalten wird/ Hy- oscyamus Creticus luteus minor, C. B.
5. Das Syrische Bilsenkraut/ Hyoscya- mus Syriacus, Cam. Hyosc. rubello flore, C. B. peculiaris flore purpurascente, J. B. Wächßt in den gärten elen-hoch/ und überkomt einen steiffen/ mit grauer wolle umgebenen stengel/ in der dicke des kleinen fingers/ an diesem sind die blätter hin und wider zerstreut/ und dem gemeinen Bilsenkraut nicht ungleich/ sie sind jedoch kleiner an und vielen zerkerfft/ allweil die blätter noch jung/ wachsen sie mit einer langen wolle herfür. Der obere theil des stengels wird in etliche schwanckende und eingebogene nebenästlein zertheilet/ die zwi- schen den kleineren/ schmälern und unzer- kerffteren blättern ihre kelchlein tragen/ auß welchen die blumen von anfang bleich wach- sen/ so hernach grösser werden und eine an- müthige braunrothe farb überkommen. Den blumen folgen auffgeblasene köpfflein nach/ in welchen der same liget. Bernhardus Palu- danus hat den samen mit sich auß Syrien gebracht und Carolo Clusio übersendet/ von welchem dieses gewächs auch in seinem gar- ten herfürkommen ist.
6. Die andere art des Syrischen Bilsen- krauts/ Hyoscyamus cauliculis spinosissimis, AEgyptiacus, C. B. Hyosc. Syriacus, J. B. Jst diesem nicht ungleich/ und D. Camerario von einem aschenfarben samen gewachsen/ allein bringt sie grössere blätter und trägt mehrere blumen/ welche von anfang bleich-gelb/ her- nach etwas braunlicht und kleiner scheinen.
Diese
Das Fuͤnffte Buch/
[Spaltenumbruch]
runder haariger ſtengel herfuͤrkomt/ ſo bey nahe anderthalb elen hoch waͤchßt/ mit an- dern nebenzweiglein/ an denen ein zarte wolle gefunden wird. Die blaͤtter ſind nicht ſo zerkerfft wie die vorigen/ ſondern rund/ fett/ weich/ wollicht und eines ſtarcken ge- ruchs. Die blumen erſcheinen auß einem haarigen kelchlein/ gelb/ in fuͤnff einſchnitte getheilet/ denen runde knoͤpfflein nachfol- gen/ in welchen viel ſchwartz-gelber ſamen verſchloſſen ligt. Es wird auch in den gaͤr- ten gezielet/ da denn von dem ſamen ein groſ- ſe menge herfuͤr ſchieſſet/ aber jaͤhrlich ver- gehet. Dieſes Kraut toͤdtet die Floͤh/ denn ſo man mit demſelben oder ſeinem ſafft die haut der Hunden anreibt/ fallen ihnen die Floͤh ab. Sonſten kan man diß gewaͤchs ei- gendlich under die geſchlechter des Tabacks zehlen.
4. Das Candiſche groſſe Bilſenkraut/ Hy- oſcyamus Creticus luteus major, C. B. luteus minor, J. B. Bekomt elen-hohe/ ſtarcke/ aͤſti- ge/ runde und mit einer weichen wolle uͤber- zogene ſtengel/ die blaͤtter ſind breit/ rund- licht/ eingeſchnitten/ gleichſam umbnaget/ haaricht und mit einem langen ſtiel bega- bet/ auß deren neben-blaͤttlein kommen wol- lichte ſtielein herfuͤr/ ſo auß einem haarichten und fuͤnffſpitzigen huͤlßlein entſpringen. Die drey oberen blaͤtter der Blumen ſind groͤſſer und gelb/ die underen aber bleich/ auß de- ren mitte fuͤnff purpurfarbe faͤdemlein mit gelblichten ſpitzen neben einem ablangẽ grif- fel gleicher farb entſpringen: wenn die Blu- men abfallen/ werden die huͤlßlein hart/ wel- che ein kleinen roͤthlichten ſamen in ſich hal- ten. Joſephus Caſaubonus hat den Samen erſtlich auff Stuttgard geſchickt/ da ihne D. [Spaltenumbruch]
Johannes Bauhinus in dem Fuͤrſtlichen Muͤm- pelgardiſchen Garten gepflantzet/ und her- nach ſeinem Bruder D. Caſparo Bauhino zu- geſchickt. Man findet in Candien noch ein kleinere art dieſes Bilſenkrauts/ welches fuͤr ein ſonderbar geſchlecht gehalten wird/ Hy- oſcyamus Creticus luteus minor, C. B.
5. Das Syriſche Bilſenkraut/ Hyoſcya- mus Syriacus, Cam. Hyoſc. rubello flore, C. B. peculiaris flore purpuraſcente, J. B. Waͤchßt in den gaͤrten elen-hoch/ und uͤberkomt einen ſteiffen/ mit grauer wolle umgebenen ſtengel/ in der dicke des kleinen fingers/ an dieſem ſind die blaͤtter hin und wider zerſtreut/ und dem gemeinen Bilſenkraut nicht ungleich/ ſie ſind jedoch kleiner an und vielen zerkerfft/ allweil die blaͤtter noch jung/ wachſen ſie mit einer langen wolle herfuͤr. Der obere theil des ſtengels wird in etliche ſchwanckende und eingebogene nebenaͤſtlein zertheilet/ die zwi- ſchen den kleineren/ ſchmaͤlern und unzer- kerffteren blaͤttern ihre kelchlein tragen/ auß welchen die blumen von anfang bleich wach- ſen/ ſo hernach groͤſſer werden und eine an- muͤthige braunrothe farb uͤberkom̃en. Den blumen folgen auffgeblaſene koͤpfflein nach/ in welchen der ſame liget. Bernhardus Palu- danus hat den ſamen mit ſich auß Syrien gebracht und Carolo Cluſio uͤberſendet/ von welchem dieſes gewaͤchs auch in ſeinem gar- ten herfuͤrkommen iſt.
6. Die andere art des Syriſchen Bilſen- krauts/ Hyoſcyamus cauliculis ſpinoſiſſimis, Ægyptiacus, C. B. Hyoſc. Syriacus, J. B. Jſt dieſem nicht ungleich/ und D. Camerario von einem aſchenfarben ſamen gewachſen/ allein bringt ſie groͤſſere blaͤtter und traͤgt mehrere blumen/ welche von anfang bleich-gelb/ her- nach etwas braunlicht und kleiner ſcheinen.
Dieſe
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[886/0902]
Das Fuͤnffte Buch/
runder haariger ſtengel herfuͤrkomt/ ſo bey
nahe anderthalb elen hoch waͤchßt/ mit an-
dern nebenzweiglein/ an denen ein zarte
wolle gefunden wird. Die blaͤtter ſind nicht
ſo zerkerfft wie die vorigen/ ſondern rund/
fett/ weich/ wollicht und eines ſtarcken ge-
ruchs. Die blumen erſcheinen auß einem
haarigen kelchlein/ gelb/ in fuͤnff einſchnitte
getheilet/ denen runde knoͤpfflein nachfol-
gen/ in welchen viel ſchwartz-gelber ſamen
verſchloſſen ligt. Es wird auch in den gaͤr-
ten gezielet/ da denn von dem ſamen ein groſ-
ſe menge herfuͤr ſchieſſet/ aber jaͤhrlich ver-
gehet. Dieſes Kraut toͤdtet die Floͤh/ denn
ſo man mit demſelben oder ſeinem ſafft die
haut der Hunden anreibt/ fallen ihnen die
Floͤh ab. Sonſten kan man diß gewaͤchs ei-
gendlich under die geſchlechter des Tabacks
zehlen.
[Abbildung Candiſches groſſes Bilſenkraut. Hyo-
ſcyamus Creticus luteus
major.
]
4. Das Candiſche groſſe Bilſenkraut/ Hy-
oſcyamus Creticus luteus major, C. B. luteus
minor, J. B. Bekomt elen-hohe/ ſtarcke/ aͤſti-
ge/ runde und mit einer weichen wolle uͤber-
zogene ſtengel/ die blaͤtter ſind breit/ rund-
licht/ eingeſchnitten/ gleichſam umbnaget/
haaricht und mit einem langen ſtiel bega-
bet/ auß deren neben-blaͤttlein kommen wol-
lichte ſtielein herfuͤr/ ſo auß einem haarichten
und fuͤnffſpitzigen huͤlßlein entſpringen. Die
drey oberen blaͤtter der Blumen ſind groͤſſer
und gelb/ die underen aber bleich/ auß de-
ren mitte fuͤnff purpurfarbe faͤdemlein mit
gelblichten ſpitzen neben einem ablangẽ grif-
fel gleicher farb entſpringen: wenn die Blu-
men abfallen/ werden die huͤlßlein hart/ wel-
che ein kleinen roͤthlichten ſamen in ſich hal-
ten. Joſephus Caſaubonus hat den Samen
erſtlich auff Stuttgard geſchickt/ da ihne D.
Johannes Bauhinus in dem Fuͤrſtlichen Muͤm-
pelgardiſchen Garten gepflantzet/ und her-
nach ſeinem Bruder D. Caſparo Bauhino zu-
geſchickt. Man findet in Candien noch ein
kleinere art dieſes Bilſenkrauts/ welches fuͤr
ein ſonderbar geſchlecht gehalten wird/ Hy-
oſcyamus Creticus luteus minor, C. B.
[Abbildung Syriſch Bilſenkraut. Hyoſcyamus
Syriacus.
]
5. Das Syriſche Bilſenkraut/ Hyoſcya-
mus Syriacus, Cam. Hyoſc. rubello flore, C. B.
peculiaris flore purpuraſcente, J. B. Waͤchßt
in den gaͤrten elen-hoch/ und uͤberkomt einen
ſteiffen/ mit grauer wolle umgebenen ſtengel/
in der dicke des kleinen fingers/ an dieſem
ſind die blaͤtter hin und wider zerſtreut/ und
dem gemeinen Bilſenkraut nicht ungleich/
ſie ſind jedoch kleiner an und vielen zerkerfft/
allweil die blaͤtter noch jung/ wachſen ſie mit
einer langen wolle herfuͤr. Der obere theil
des ſtengels wird in etliche ſchwanckende und
eingebogene nebenaͤſtlein zertheilet/ die zwi-
ſchen den kleineren/ ſchmaͤlern und unzer-
kerffteren blaͤttern ihre kelchlein tragen/ auß
welchen die blumen von anfang bleich wach-
ſen/ ſo hernach groͤſſer werden und eine an-
muͤthige braunrothe farb uͤberkom̃en. Den
blumen folgen auffgeblaſene koͤpfflein nach/
in welchen der ſame liget. Bernhardus Palu-
danus hat den ſamen mit ſich auß Syrien
gebracht und Carolo Cluſio uͤberſendet/ von
welchem dieſes gewaͤchs auch in ſeinem gar-
ten herfuͤrkommen iſt.
6. Die andere art des Syriſchen Bilſen-
krauts/ Hyoſcyamus cauliculis ſpinoſiſſimis,
Ægyptiacus, C. B. Hyoſc. Syriacus, J. B. Jſt
dieſem nicht ungleich/ und D. Camerario von
einem aſchenfarben ſamen gewachſen/ allein
bringt ſie groͤſſere blaͤtter und traͤgt mehrere
blumen/ welche von anfang bleich-gelb/ her-
nach etwas braunlicht und kleiner ſcheinen.
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 886. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/902>, abgerufen am 22.11.2024.
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